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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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Das Zimmer, das Pater Kentenich <strong>in</strong> den letzten Jahren se<strong>in</strong>es Aufenthaltes <strong>in</strong><br />

Milwaukee bewohnte, hatte ke<strong>in</strong>e besonders ruhige Lage. Die Bluemo<strong>und</strong> Road<br />

gleich um die Ecke war e<strong>in</strong>e der Ausfallstraßen der Stadt mit Verb<strong>in</strong>dung zum<br />

Hafen. Große Lastzüge brummten dort vorbei, so dass manchmal das Haus zitterte.<br />

Autos, die zum Innenhof der Schule e<strong>in</strong>bogen, gaben, gerade um die Ecke<br />

gekurvt, Gas vor dem Fenster se<strong>in</strong>es Arbeitszimmers. E<strong>in</strong>e größere Garage, wo<br />

die Autotüren zugeschlagen wurden, lag dem E<strong>in</strong>gang gegenüber. Dazu kam im<br />

Sommer der ständige Brummton der im Fenster e<strong>in</strong>gebauten Klimaanlage.<br />

All diese Geräusche empfand e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Besucher besonders störend. So stellte<br />

er schließlich Pater Kentenich die Frage, die ihm die eigene Erfahrung aufdrängte:<br />

„Herr Pater, stört Sie dieser Lärm nicht?” – „Oh ne<strong>in</strong>”, erwiderte Pater Kentenich,<br />

„ich freue mich daran. Und <strong>in</strong>dem ich mich freue, überw<strong>in</strong>de ich das Abwehrgefühl<br />

dagegen.”<br />

Pater Kentenich schloß mit der Erzählung, dass er e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zimmer wohnte,<br />

<strong>in</strong> dem der Wasserkran tropfte. Das ständige Tropfen habe ihn nervös gemacht<br />

… bis er anf<strong>in</strong>g, sich über das monotone „Klick, klick . . .” zu freuen.<br />

E<strong>in</strong>e Familie der „Deutschen Geme<strong>in</strong>de” <strong>in</strong> Milwaukee feierte Abschied von ihrem<br />

Sohn, der weit fort von zu Hause e<strong>in</strong>e besondere Schule besuchen sollte. Der Abschied<br />

fiel den Eltern wie dem Jungen nicht leicht. Pater Kentenich wußte darum<br />

<strong>und</strong> ließ sich – entgegen se<strong>in</strong>er gewöhnlichen Zurückhaltung bei E<strong>in</strong>ladungen zu<br />

Mahlzeiten – zum Abendessen e<strong>in</strong>laden. Er selbst hatte Besuch von drei jungen<br />

Priestern, die ebenfalls mitkommen durften.<br />

An e<strong>in</strong>er länglich, festlich geschmückten Tafel nahm man Platz; Pater Kentenich<br />

an e<strong>in</strong>em Kopfende, die drei Priester l<strong>in</strong>ks <strong>und</strong> rechts von ihm. Der Tisch war gedeckt<br />

mit allem, was die Hausfrau aufbieten konnte. Pater Kentenich nahm mehreres,<br />

aß aber wenig <strong>und</strong> unterhielt sich mit se<strong>in</strong>en Tischnachbarn <strong>und</strong> der Familie.<br />

Der Höhepunkt sollte zum Schluß kommen: Der Nachtisch, e<strong>in</strong>e ganz besondere<br />

Spezialität aus der Heimat der Hausfrau. Man sah ihm an, dass er süß war.<br />

Während die Gastgeber<strong>in</strong> stolz Name <strong>und</strong> Beschaffenheit des Gerichtes erklärte,<br />

kam <strong>sie</strong> auf Pater Kentenich zu. Er sollte e<strong>in</strong> besonders großes Stück davon er-<br />

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