Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
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Recht zufrieden vom Schmunzeln Pater Kentenichs begleitet – gehen beide ihres<br />
Weges.<br />
Durch den E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>iger Frauen hatten sich im Laufe der Jahre <strong>in</strong> Milwaukee e<strong>in</strong>ige<br />
Jugendgruppen – anfangs eher K<strong>in</strong>dergruppen – gebildet. Die Gruppen kamen<br />
zum Heiligtum, lernten Pater Kentenich kennen <strong>und</strong> hatten bald e<strong>in</strong> recht<br />
vertrautes <strong>und</strong> spontanes Verhältnis zu ihm gewonnen. Besonders lebendig war<br />
e<strong>in</strong>e Gruppe von Buben im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren, die sich den Namen<br />
„Immortal Apostles” (unsterbliche Apostel) zugelegt hatten.<br />
An e<strong>in</strong>em Samstagnachmittag hatte sich Pater Kentenich auf e<strong>in</strong>em Spaziergang<br />
im Friedhof verspätet. Es war höchste Zeit, <strong>in</strong> die Pfarrei St. Michael zu fahren,<br />
um Beichte zu hören. Die Seelsorgshelfer<strong>in</strong> sitzt schon im fahrbereiten Wagen,<br />
als Pater Kentenich die Bluemo<strong>und</strong> Road überquert.<br />
In diesem Augenblick kommen die „Immortal Apostles” angebraust, umr<strong>in</strong>gen<br />
<strong>und</strong> bestürmen Pater Kentenich, mit ihnen e<strong>in</strong>en Besuch im Heiligtum zu machen.<br />
Das Dilemma steht Pater Kentenich im Gesicht geschrieben: Er g<strong>in</strong>ge ja<br />
sehr gerne mit, doch wartet <strong>in</strong> St. Michael der Beichtstuhl auf ihn. Nach kurzem<br />
Zögern erhellen sich aber se<strong>in</strong>e Gesichtszüge, <strong>und</strong> er erklärt den Buben: An sich<br />
müsse er jetzt ja eilig weggehen <strong>und</strong> habe ke<strong>in</strong>e Zeit. Er wolle aber mit ihnen geme<strong>in</strong>sam<br />
sehen, was denn die Gottesmutter wolle. Sie würden es an den Knöpfen<br />
se<strong>in</strong>es Mantels abzählen, ob er mit ihnen gehen solle oder nicht. Erster Knopf:<br />
„Yes” – beantwortet von e<strong>in</strong>em Freudengeschrei der Buben. Zweiter Knopf: „No”<br />
– gespannte Erwartung. Dritter Knopf: „Yes” – Jubel bei den Buben. Vierter <strong>und</strong><br />
letzter Knopf: „No” …Pater Kentenich hebt bedauernd die Schultern, lächelt,<br />
w<strong>in</strong>kt <strong>und</strong> besteigt den Wagen.<br />
Die Buben ziehen alle<strong>in</strong> zum Heiligtum, <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Weise betrübt. Sie hatten ke<strong>in</strong>e<br />
Abfuhr erhalten, nur e<strong>in</strong> faires Spiel verloren.<br />
Die Gruppe der „Immortal Apostles” hatte sich auf e<strong>in</strong> Weihe an die Gottesmutter<br />
vorbereitet, die sich im Heiligtum bei Holy Cross vollziehen sollte. Pater Kentenich<br />
war von den Buben selbstverständlich dazu e<strong>in</strong>geladen.<br />
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