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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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mit den Worten: „Ich b<strong>in</strong> also da, um an euch Mutterstelle zu vertreten.”<br />

Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach <strong>und</strong> die Verhältnisse <strong>in</strong> Deutschland immer<br />

schwieriger wurden, sollten sich dem jungen Spiritual bald mehr als genug<br />

Gelegenheiten bieten, se<strong>in</strong> Wort wahrzumachen.<br />

Die Schüler des Studienheimes mußten mit Kriegsbeg<strong>in</strong>n von dem neu erbauten<br />

Studienheim am Hang, das Kriegslazarett wurde, <strong>in</strong> das viel dürftigere „Alte<br />

Haus” im Tal umziehen. Dort herrschte vor allem im Schreckensw<strong>in</strong>ter 1916/17 –<br />

e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>ter, <strong>in</strong> dem der Rhe<strong>in</strong> zufror – e<strong>in</strong> wahrer Notstand. Wegen des berüchtigten<br />

„Schwe<strong>in</strong>esterbens” <strong>in</strong> Deutschland war die Ernährungslage des Volkes katastrophal<br />

geworden. Internate wie jenes <strong>in</strong> Schönstatt wurden von der Knappheit<br />

besonders hart getroffen. Dürftige Kleidung <strong>und</strong> billiges, rationiertes Brennmaterial<br />

gaben den Rest.<br />

In dieser Zeit war der Spiritual zu den Jungen wirklich wie e<strong>in</strong>e Mutter. Man fand<br />

auf se<strong>in</strong>em Zimmer Unterschlupf <strong>und</strong> durfte sich aufwärmen. Auch auswe<strong>in</strong>en<br />

konnte man sich. Und schimpfen, was er schweigend anhörte. Häufi g geschah<br />

es, dass er sich erk<strong>und</strong>igte, wer denn zur Zeit besonders viel Hunger habe (wenn<br />

ihm nicht selbst e<strong>in</strong> besonders schmächtiges Gesicht auffi el). Ihm ließ er e<strong>in</strong> belegtes<br />

Brot zukommen, das er sich vom eigenen Essen abgespart hatte.<br />

In dem schrecklich kalten W<strong>in</strong>ter erfuhr er, dass e<strong>in</strong>er immer besonders heftig<br />

fror. Durch e<strong>in</strong>en Führer der Kongregation schickte er diesem se<strong>in</strong>e eigene Wolldecke<br />

mit der Bitte, ihm diese im Frühjahr wieder zurückzubr<strong>in</strong>gen.<br />

In se<strong>in</strong>en Er<strong>in</strong>nerungen formulierte es e<strong>in</strong> damaliger Schüler: „In jener Zeit war<br />

der Pater Spiritual für uns mehr Mutter als Vater.”<br />

Wie schon erwähnt, war das Studienheim der Pallott<strong>in</strong>er am Hang des Tales <strong>in</strong><br />

den Kriegsjahren 1914-18 Militärlazarett. Die Schüler mußten <strong>in</strong> beschränkter<br />

Zahl <strong>und</strong> <strong>in</strong> primitivsten Verhältnissen im „Alten Haus” <strong>in</strong> der Talsohle wohnen.<br />

Dort erhielten <strong>sie</strong> auch ihren Unterricht. Lediglich Kapelle, Küche <strong>und</strong> Speisesaal<br />

des Studienheimes konnten auch während der Kriegsjahre von den Pallott<strong>in</strong>ern<br />

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