Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ne Gelübde habe, wollten e<strong>in</strong>ige Eltern ihre K<strong>in</strong>der lieber wieder mit nach Hause<br />
nehmen.<br />
Pater Kentenich hörte davon, ließ die Eltern rufen, unterhielt sich e<strong>in</strong> wenig mit<br />
ihnen <strong>und</strong> frug schließlich: „Sie wollen Ihre K<strong>in</strong>der wieder mit nach Hause nehmen?<br />
Machen Sie sich ke<strong>in</strong>e Sorge, das s<strong>in</strong>d jetzt unsere K<strong>in</strong>der!”<br />
Nach diesen überzeugenden Worten, h<strong>in</strong>ter denen die glaubwürdige Persönlichkeit<br />
des Gründers stand, wollte ke<strong>in</strong> Vater <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Mutter mehr ihr K<strong>in</strong>d mit<br />
nach Hause nehmen.<br />
Pater Kentenich achtete sorgfältig darauf, dass durch den E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er<br />
religiösen Geme<strong>in</strong>schaften die B<strong>in</strong>dungen Menschliche Rücksicht zur natürlichen<br />
Familie nicht zerschnitten wurden. Ehrfürchtig stand er vor jeder gewachsenen<br />
Liebe <strong>und</strong> suchte <strong>sie</strong> zu schützen. In se<strong>in</strong>er Erziehung g<strong>in</strong>g er von dem Gedanken<br />
aus, dass jede ges<strong>und</strong>e Naturb<strong>in</strong>dung das beste F<strong>und</strong>ament für den Weg<br />
zur Heiligkeit ist; <strong>und</strong> das nicht nur zu Beg<strong>in</strong>n des Weges, sondern <strong>in</strong> jeder Phase<br />
des Wachstums.<br />
Zu den ersten Kursen der Marienschwestern gehörten drei Töchter e<strong>in</strong>er Familie;<br />
e<strong>in</strong> nicht leichter Verzicht für die Eltern. Pater Kentenich konnte das Empf<strong>in</strong>den<br />
der Eltern verstehen. Als deshalb die dritte stolz das Kleid der Schwestern trug,<br />
schickte er alle drei zum Fotografen <strong>und</strong> ließ e<strong>in</strong>e Aufnahme von ihnen machen;<br />
ke<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit für die zwanziger Jahre. Das Bild ließ er dann auf eigene<br />
Kosten rahmen <strong>und</strong> schenkte es den Eltern zu Weihnachten.<br />
Iu den ersten Marienschwestern gehörte die jüngste Tochter e<strong>in</strong>er Witwe mit drei<br />
K<strong>in</strong>dern. Das zweite K<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> Sohn, war auch schon entschlossen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Orden<br />
e<strong>in</strong>zutreten. Als die Älteste auch Marienschwester werden wollte, wehrte sich die<br />
Mutter. Sollte <strong>sie</strong>, die drei K<strong>in</strong>der gebar <strong>und</strong> den Mann verloren hatte, auf ihre alten<br />
Tage alle<strong>in</strong> gelassen se<strong>in</strong>? In ihrem Dilemma, was zu tun sei, vielleicht auch <strong>in</strong><br />
der Suche nach Unterstützung, den eigenen Weg gehen zu dürfen, wandte sich<br />
die Tochter an Pater Kentenich um Rat. Bald kam das Briefle<strong>in</strong> mit der Weisung:<br />
„Kommen Sie erst, wenn die Mutter Sie freiwillig gehen läßt.”<br />
15