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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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dazu. Und dann schlief er vier<strong>und</strong>zwanzig St<strong>und</strong>en durch.<br />

Es gab für Pater Kentenich e<strong>in</strong>en Zwischenweg. Er beschrieb ihn so: „Wenn ich<br />

sehr müde war, dann ist mitten im Vortrag me<strong>in</strong> Bewußtse<strong>in</strong> abgesunken bis an<br />

den Rand des Schlafes h<strong>in</strong>, während ich weitergeredet habe. So habe ich mich<br />

e<strong>in</strong> wenig ausgeruht, <strong>und</strong> dann tauchte das Bewußtse<strong>in</strong> wieder auf.”<br />

Auf diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ist folgende Bemerkung zu verstehen: Am 8. April 1945,<br />

zwei Tage nach der Entlassung aus dem Konzentrationslager, machten Pater Kentenich<br />

<strong>und</strong> Kaplan D. e<strong>in</strong>en Besuch bei e<strong>in</strong>em <strong>Mit</strong>bruder <strong>in</strong> Freis<strong>in</strong>g. Es war nach<br />

dem <strong>Mit</strong>tagessen. Der Pater lud die Besucher fre<strong>und</strong>lich zum Sitzen e<strong>in</strong>. Man<br />

sprach über die vergangenen Ereignisse <strong>und</strong> die Situation im allgeme<strong>in</strong>en.<br />

Die beiden KZ-Häftl<strong>in</strong>ge waren nicht <strong>in</strong> der besten körperlichen Verfassung.<br />

Während deshalb Kaplan D. müde auf dem Sofa saß <strong>und</strong> mit dem Schlaf kämpfte,<br />

führte Pater Kentenich mit dem Gastgeber das Gespräch; ganz ruhig zwar,<br />

aber doch so, dass die Unterhaltung kont<strong>in</strong>uierlich dah<strong>in</strong>plätscherte. Nachdem<br />

<strong>sie</strong> sich nach kurzer Zeit verabschiedet hatten, bemerkte Pater Kentenich zu Kaplan<br />

D.: „So, jetzt habe ich e<strong>in</strong> bißchen ausgeschlafen.”<br />

Nach se<strong>in</strong>er Entlassung aus dem KZ Dachau am 6. April 1945 hatte sich Pater<br />

Kentenich über Ulm bis Ennabeuren auf der Schwäbischen Alb durchgeschlagen.<br />

Der Krieg war noch im Gang. Die meisten Zugverb<strong>in</strong>dungen waren zerschnitten,<br />

viele Straßen zerbombt oder vom Militär besetzt. Autos gab es sowieso kaum<br />

<strong>und</strong> Benz<strong>in</strong> schon gar nicht. Außerdem war das Reisen wegen der letzten Zuckungen<br />

des Krieges <strong>und</strong> der Willkür des Militärs <strong>in</strong> dieser rechtlosen Zeit ziemlich gefährlich.<br />

Der Gedanke lag nahe, auf der relativ sicheren Schwäbischen Alb bessere<br />

Zeiten abzuwarten <strong>und</strong> dann erst die Reise nach Schönstatt fortzusetzen. Warum<br />

sich neuer Gefahr aussetzen, nachdem man gerade dem Tode entronnen war?<br />

Pater Kentenich dachte nicht so. Es zog ihn heim zu se<strong>in</strong>er Gründung.<br />

In dieser Situation kam bei e<strong>in</strong>er Fahrt mit dem Pfarrer des Ortes der Gedanke<br />

auf, die Heimfahrt nach Schönstatt mit e<strong>in</strong>em Pferdegespann <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Kutsche<br />

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