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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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cum” vor der Oration gab es <strong>in</strong>zwischen nicht mehr. Die erste Möglichkeit, die bei<br />

der Verwirrung e<strong>in</strong>treten konnte, ergab das Ende der Opferung. Verwirrung trat<br />

zwar nicht e<strong>in</strong>, aber es geschah, dass Pater Kentenich nach dem Altarkuß sich<br />

andächtig vom Volk weg zur Wand drehte, das „Orate fratres… Betet Brüder …”<br />

sprach, erst jetzt merkte, was er getan hatte, lächelnd wieder zum Altar <strong>und</strong> zum<br />

Volk zurückkehrte, um aber dann völlig gesammelt das sakramentale Geschehen<br />

der Gegenwärtigsetzung Christi unter uns Menschen fortzusetzen.<br />

Über Pater Kentenichs Auffassung <strong>und</strong> Art der Sonntagspredigt wurde schon berichtet.<br />

Tatsache ist, dass für ihn jede Predigt e<strong>in</strong> ganz persönliches <strong>und</strong> lebendiges<br />

Glaubenszeugnis war. Er lebte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Predigt, <strong>und</strong> er wollte, wenn auch <strong>in</strong><br />

der Form äußerst vornehm <strong>und</strong> zurückhaltend, dass se<strong>in</strong>e Zuhörer ebenfalls ganz<br />

von den Wahrheiten des Glaubens erfüllt seien.<br />

Am Pf<strong>in</strong>gstsonntag, dem 6. Juni 1965, sprach Pater Kentenich über die E<strong>in</strong>wohnung<br />

des Heiligen Geistes <strong>in</strong> der menschlichen Seele <strong>und</strong> über das vielfältige<br />

Spiel der Liebe zwischen Gott <strong>und</strong> den Menschen, das daraus erwachsen soll, das<br />

die Rätsel des <strong>Leben</strong>s löst <strong>und</strong> uns von uns selbst befreit. Wuchtig klang es <strong>in</strong> der<br />

Predigt: „Nicht ich …Du, Du, Du!”<br />

Noch spürbar bewegt von se<strong>in</strong>er Verkündigung, kehrt Pater Kentenich von der<br />

Kanzel zum Altar zurück <strong>und</strong> betet mit dem Volk das Glaubensbekenntnis. Dann<br />

schlägt er, während die Gläubigen das Lied zur Opferung s<strong>in</strong>gen, mit dem Bändel<br />

das Meßbuch um – <strong>und</strong> breitet die Arme aus zur Oration …???<br />

Der M<strong>in</strong>istrant auf der Evangelienseite folgt den liturgischen Gesten <strong>und</strong> gew<strong>in</strong>nt<br />

den E<strong>in</strong>druck, dass Pater Kentenich, statt der Opferung bereits das Gabengebet<br />

spricht. Tatsächlich: nach weiterem Umblättern breitet der Zelebrant wieder die<br />

Arme aus: Präfation. Der M<strong>in</strong>istrant hofft, Pater Kentenich werde bei der Verneigung<br />

zum Sanctus merken, dass der Kelch ja noch zugedeckt ist. Aber ne<strong>in</strong>, weiteres<br />

Umblättern: Hochgebet. Jetzt steigt er die Altarstufen hoch, tritt an Pater<br />

Kentenichs Seite <strong>und</strong> flüstert: „Herr Pater, die Opferung!” Pater Kentenich stutzt,<br />

tut e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Ruck des Erkennens, deckt im nächsten Augenblick den Kelch<br />

ab, erhebt die Patene zur Opferung des Brotes <strong>und</strong> ist schon wieder ganz <strong>in</strong> der<br />

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