Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
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erg, „Devils Peak” (Teufelsspitze), die Stadt zu Füßen. Pater Kentenich stand für<br />
e<strong>in</strong> paar Augenblicke still. Dann umf<strong>in</strong>g er mit e<strong>in</strong>er weiten Geste das ganze Naturschauspiel<br />
<strong>und</strong> sagte: „Majestas Dom<strong>in</strong>i! …Alles Licht <strong>und</strong> Luft <strong>und</strong> Wasser!”<br />
Und zu den Schwestern gewandt: „Kommen Sie. Wir steigen e<strong>in</strong>. Ich b<strong>in</strong> gekommen,<br />
das Liebesbündnis mit der Gottesmutter zu künden.”<br />
Schon bei der Ankunft <strong>in</strong> Johannesburg hatte sich diese „organische E<strong>in</strong>seitigkeit”<br />
Pater Kentenichs offenbart. Am Flugplatz standen drei Schwestern <strong>und</strong> e<strong>in</strong><br />
französischer Oblatenpater mit se<strong>in</strong>em Wagen, um den sehnlichst erwarteten Besuch<br />
zu empfangen <strong>und</strong> ihn <strong>in</strong> die Stadt zu fahren.<br />
Unterwegs sollte er gleich etwas von den Besonderheiten des Landes aufnehmen.<br />
Der Oblatenpater machte auf die riesigen Goldm<strong>in</strong>en aufmerksam, an denen<br />
<strong>sie</strong> vorbeifuhren <strong>und</strong> gab Erklärungen zu den Anlagen der Bergwerke. Die<br />
drei Marienschwestern auf dem h<strong>in</strong>teren Sitz des Wagens halfen mit der Verständigung.<br />
<strong>Mit</strong>ten <strong>in</strong> der Verständigung dreht sich Pater Kentenich nach ihnen um<br />
<strong>und</strong> kommentiert lachend: „Goldm<strong>in</strong>en! Me<strong>in</strong>e Goldm<strong>in</strong>en sitzen hier h<strong>in</strong>ten.”<br />
Autofahrer <strong>haben</strong> ihre eigene Sprache; meist kräftiger, als es der gewöhnliche<br />
Umgangston zuläßt. Man darf nicht alles, was <strong>sie</strong> sagen, auf die Goldwaage legen.<br />
Manche ihrer Ausdrücke entstehen aus der <strong>in</strong>neren Anspannung e<strong>in</strong>es hektischen<br />
Straßenverkehrs.<br />
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war das fast ausschließliche Verkehrsmittel Pater<br />
Kentenichs die Eisenbahn. Das Auto als reguläres Verkehrsmittel lernte er wohl<br />
erst <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong>igten Staaten <strong>in</strong> den fünfziger Jahren kennen; ohne die deutsche<br />
Autosprache also. Erst nach se<strong>in</strong>er Rückkehr aus den USA im Jahre 1965<br />
wurde Pater Kentenich bei Besuchen <strong>in</strong>nerhalb Deutschlands mit dem Wagen gefahren.<br />
Der Fahrer – oder die Fahrer<strong>in</strong> – war sich dabei der „kostbaren Fracht” <strong>und</strong><br />
damit auch der besonderen Verantwortung wohl bewußt; e<strong>in</strong>e Tatsache, die das<br />
Fahren nicht leichter machte.<br />
Es war 1966 auf e<strong>in</strong>er Fahrt von Borken nach Münster. Die Landstraßen s<strong>in</strong>d auf<br />
dieser Strecke stellenweise eng <strong>und</strong>, weil von Bäumen e<strong>in</strong>gesäumt, nur begrenzt<br />
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