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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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Geschichten<br />

Regungslos lag der kle<strong>in</strong>e dreijährige Junge da, umgeben von der besorgten Mutter,<br />

der Krankenschwester des Ortes, den Großeltern <strong>und</strong> den verängstigten K<strong>in</strong>dern,<br />

mit denen der kle<strong>in</strong>e Joseph gerade noch vergnügt Versteck gespielt hatte.<br />

Dabei war er im Keller der Nachbarn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Brunnen gefallen. Nur e<strong>in</strong>e wohl<br />

durch den Schreck verursachte M<strong>und</strong>sperre verh<strong>in</strong>derte den E<strong>in</strong>tritt des Wassers<br />

<strong>und</strong> so den Tod des Kle<strong>in</strong>en. Der Großvater konnte ihn noch rechtzeitig herausziehen.<br />

Nun lag er regungslos da, den M<strong>und</strong> fest zusammengepreßt.<br />

Die Krankenschwester gewann den E<strong>in</strong>druck, dass der Junge bei Bewußtse<strong>in</strong> sei.<br />

Er aber reagierte auf alle Bemühungen <strong>und</strong> Anrufe der Umgebung nicht. Da<br />

griff die Krankenschwester zu e<strong>in</strong>er List <strong>und</strong> rief ihm <strong>in</strong>s Ohr: ,Jetzt wird der Joseph<br />

wieder ges<strong>und</strong>, dann darf er <strong>in</strong> die Verwahrschule <strong>und</strong> bekommt e<strong>in</strong> Bildchen.”<br />

<strong>Mit</strong> „Verwahrschule” war damals treffend der K<strong>in</strong>dergarten geme<strong>in</strong>t. Joseph<br />

mochte ihn offensichtlich nicht, denn er reagierte prompt: „Ich komm nit <strong>in</strong><br />

die ‚Wahrschul’ <strong>und</strong> will auch ke<strong>in</strong> Bildchen!” Er lebte wieder.<br />

Der junge Joseph Kentenich wollte nicht nur nicht <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten, er mochte<br />

auch die Schule nicht. Und das, obwohl er immer der beste Schüler der Klasse<br />

war. Es war nicht Mangel an Wißbegier oder Begabung. Was schon dem kle<strong>in</strong>en<br />

Joseph Kentenich <strong>in</strong>nerlich widerstrebte, war die Menschenführung <strong>in</strong> der Schule,<br />

die Paukerei, die unselbständige <strong>und</strong> mechanische Lerndiszipl<strong>in</strong>; kurz, der pädagogische<br />

Aspekt der Schule.<br />

Die <strong>in</strong>nere Abneigung gegen e<strong>in</strong>e solche Art von Schuldiszipl<strong>in</strong> hielt sich die ganze<br />

Schulzeit h<strong>in</strong>durch. Im Gymnasium für Spätberufene <strong>in</strong> Ehrenbreitste<strong>in</strong> äußerte<br />

<strong>sie</strong> sich so:<br />

Der Mathematiklehrer war pflichtbewußt, aber nicht ganz Meister se<strong>in</strong>es Faches.<br />

Er g<strong>in</strong>g deshalb <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Unterricht genau nach dem Lehrbuch vor: Die mathematische<br />

Regel wurde verkündet, das Beispiel dafür von ihm an die Tafel <strong>und</strong> von<br />

den Schülern <strong>in</strong> ihre Hefte gemalt, dass es gelernt werde.<br />

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