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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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Kentenich als bester Schüler saß <strong>in</strong> der letzten Bank l<strong>in</strong>ks. Nachdem nun der Lehrer<br />

die Aufgabe erklärt <strong>und</strong> das Beispiel an der Tafel aufgezeichnet hatte, wiederholte<br />

sich das ganze Schuljahr h<strong>in</strong>durch dasselbe Spiel. Die Schüler warteten<br />

schon darauf <strong>und</strong> wandten deshalb die Köpfe nach l<strong>in</strong>ks h<strong>in</strong>ten. Und auch der<br />

Lehrer wartete schon …bis Joseph Kentenich sich mit Handzeichen meldete <strong>und</strong><br />

die Frage stellte: „Kann es nicht auch anders se<strong>in</strong>?” Oft brachte er dann selbst e<strong>in</strong>en<br />

anderen Lösungsvorschlag für die gestellte Aufgabe. Immer aber brachte er<br />

den Lehrer <strong>in</strong> Verlegenheit; zur Freude der Klasse natürlich.<br />

Nach Jahrzehnten kommentierte Pater Kentenich, der selbst die Geschichte erzählte,<br />

das Ereignis folgendermaßen: „Ich sah wohl, dass ich den Lehrer verlegen<br />

machte. Aber der Drang <strong>in</strong> mir, nach Begründungen <strong>und</strong> Alternativen zu suchen,<br />

war unwiderstehlich.”<br />

Kehren wir aber <strong>in</strong> die frühe Jugend Pater Kentenichs <strong>und</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Heimatort<br />

Gymnich zurück. Joseph war e<strong>in</strong> unternehmungslustiger Junge wie die meisten<br />

Jungen dieses Alters. Wen w<strong>und</strong>ert es, dass <strong>sie</strong> der schöne, das ganze Dorf überragende<br />

Zwiebelturm der Pfarrkirche reizte? Zu dritt – e<strong>in</strong> Vetter <strong>und</strong> der Sohn<br />

des Küsters waren dabei – gelang es ihnen, <strong>in</strong> den Turm e<strong>in</strong>zudr<strong>in</strong>gen. Es zog <strong>sie</strong><br />

mächtig <strong>in</strong> die Höhe! Als ke<strong>in</strong>e Treppen <strong>und</strong> Leitern weiterführten, blieb „nur”<br />

noch übrig, e<strong>in</strong> paar Kunststücke auf dem Schieferdach der Zwiebel außerhalb<br />

des Turmes zu versuchen . . .<br />

Der Pfarrer bemerkte dieses <strong>und</strong> nahm sich vor, den drei Akrobaten e<strong>in</strong>e Lektion<br />

zu erteilen. <strong>Damit</strong> <strong>sie</strong> ihm nicht entwischten, schloß er die Tür zum Turm ab. Unsere<br />

Drei aber, nachdem <strong>sie</strong> sich derart gefangen fanden, gerieten so leicht nicht<br />

<strong>in</strong> Verlegenheit. Sie kletterten vom Turm <strong>in</strong> das Gewölbe des Kirchenschiffes, öffneten<br />

die Luke über dem Altar, ließen sich h<strong>in</strong>durch, bis <strong>sie</strong> auf der höchsten Stelle<br />

des Hochaltares zwischen Engeln <strong>und</strong> Heiligen Tritt fanden, kletterten die Säulen<br />

herunter auf den Altartisch, <strong>und</strong> ab durch die Kirche <strong>in</strong> die Freiheit.<br />

Im Oktober 1912 wurde Pater Kentenich zum Spiritual im Studienheim Schönstatt<br />

ernannt. Den jüngeren Klassen stellte er sich <strong>in</strong> der ersten Instruktion vor<br />

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