Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
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Pater Kentenich wieder: „Haben Sie die Erwiderung schon geschrieben?” – „Aber<br />
Herr Pater”, wehrte sich der Angesprochene, „ich muß mir die Sache zuerst überlegen<br />
<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Konzept machen. So schnell kann ich nicht!”<br />
Am Nachmittag kl<strong>in</strong>gelte bereits wieder das Telefon: „Haben Sie das Konzept?<br />
Wie lang wird der Artikel?” Der Arme erklärte, er wisse noch nicht e<strong>in</strong>mal, wie<br />
ausführlich Pater Kentenich sich die Antwort denke. „Das macht nichts”, me<strong>in</strong>te<br />
Pater Kentenich, „sagen Sie mir die Seitenzahl, damit ich <strong>sie</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Studie aussparen<br />
<strong>und</strong> dann weiterschreiben kann. Zehn oder fünfzehn?” – „Vielleicht fünfzehn”,<br />
dachte der <strong>Mit</strong>arbeiter laut <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geistigen Salto mortale. Natürlich<br />
f<strong>in</strong>g er jetzt <strong>in</strong>tensiv an zu arbeiten. Bis zum nächsten Tag hatte er drei Tippseiten<br />
beisammen <strong>und</strong> schickte <strong>sie</strong> Pater Kentenich, um zu hören, ob er sich die Sache<br />
wohl so gedacht habe. Nach wenigen St<strong>und</strong>en ist jener schon wieder am Telefon.<br />
Die Fragen, ob der Ansatz, die Darstellung usw. richtig sei, schneidet er alle<br />
ab: „Die Sekretär<strong>in</strong> hat die drei Seiten schon getippt. Wann kommen die nächsten?”<br />
Im Pr<strong>in</strong>zip bejahte Pater Kentenich alles Gute <strong>und</strong> Schöne, sei es <strong>in</strong> der Natur<br />
gef<strong>und</strong>en oder von Menschen geschaffen. Er konnte zur Beschäftigung mit der<br />
Kunst ermutigen, technische Fähigkeiten bew<strong>und</strong>ern, jeglichen Wissensdurst unterstützen.<br />
Was aber ihn selbst betraf, so war se<strong>in</strong> irdisches Interesse e<strong>in</strong>seitig auf<br />
Menschen ausgerichtet. Wie <strong>sie</strong> waren, fasz<strong>in</strong>ierte ihn, an ihren Orig<strong>in</strong>alitäten<br />
<strong>und</strong> Eigenheiten freute er sich. Was <strong>sie</strong> beschäftigte, beschäftigte auch ihn.<br />
Die Sachwelt?<br />
Er sah <strong>und</strong> erkannte <strong>sie</strong> mehr metaphysisch, im Pr<strong>in</strong>zip, weniger <strong>in</strong> der konkreten<br />
Gestalt. Im Jahre 1947 kam Pater Kentenich zum ersten Mal nach Rom. E<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er<br />
<strong>Mit</strong>arbeiter von der Zentrale <strong>in</strong> Schönstatt, der <strong>in</strong> Rom studiert hatte, freute<br />
sich, dem Gründer <strong>und</strong> geistlichen Vater die Ewige Stadt zeigen zu können. Er<br />
hatte sich vorbereitet <strong>und</strong> e<strong>in</strong> genaues Programm zurechtgelegt.<br />
E<strong>in</strong> Wagen mit Chauffeur stand zur Verfügung. Die Besichtigung sollte drei Tage<br />
dauern. Sie verlief ganz anders als geplant! Und zwar betrachtete Pater Kentenich<br />
noch recht <strong>in</strong>teres<strong>sie</strong>rt die Mosaiken an der Decke von Maria Maggiore.<br />
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