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Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben

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Die Hauptkomik e<strong>in</strong>es von Pater Kentenich erzählten Witzes bestand oft <strong>in</strong> der<br />

Situation, <strong>in</strong> die er ihn h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sprach. Dazu e<strong>in</strong>e Illustration aus der Gründungszeit<br />

Schönstatts.<br />

Die Statuten des Studienheimes <strong>in</strong> Schönstatt enthielten unter „Verordnungen<br />

für den Schlafsaal” den Paragraphen 14:<br />

„Es ist Ehrenpflicht e<strong>in</strong>es jeden, sofort beim ersten Glockenschlag aufzustehen.<br />

Auf den Weckruf ‚Benedicamus Dom<strong>in</strong>o‘ (Laßt uns preisen den Herrn) sollen alle<br />

andächtig antworten (nämlich ‚Deo gratias‘, Dank sei Gott). Nach dem Nachtgebet<br />

begebe sich jeder möglichst schnell zu Bett.”<br />

Dass die Befolgung dieses Paragraphen <strong>in</strong> kalten Tagen bei den damaligen Verhältnissen<br />

<strong>und</strong> dem Alter der Jungen weder leichtfi el noch andächtig ausfiel,<br />

läßt sich denken.<br />

Pater Kentenich greift die Situation auf <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vortrag über das Kampffeld im<br />

eigenen Inneren wegen der drei <strong>Leben</strong>, an denen wir teil<strong>haben</strong>, dem vegetativen,<br />

sensitiven <strong>und</strong> <strong>in</strong>tellektuellen:<br />

„Wer kennt diesen Zweispalt (<strong>in</strong> uns) nicht! Blicken wir nur auf uns selbst, greift<br />

nur h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>in</strong>s volle Menschenleben. Der schwerste Stand ist bekanntlich für viele<br />

der Aufstand – das Aufstehen. Es läutet. Benedicamus Dom<strong>in</strong>o!<br />

– Schon Zeit? – Im Bett ist‘s so warm, so mollig Es hat geläutet, die Pflichtruft. Du<br />

mußt aufstehen!, wendet der Verstand ganz schüchtern e<strong>in</strong>. Der <strong>in</strong>nere Zwiespalt<br />

ist da: Der Kampf beg<strong>in</strong>nt, der Kampf mit dem Kopfkissen. Ach, du bist noch so<br />

müde, du könntest dich erkälten. – Um gut zu studieren, muß man sich gut ausgeruht<br />

<strong>haben</strong>. – So meldet sich stürmisch das s<strong>in</strong>nliche Wohlbehagen. Na, wenigstens<br />

noch e<strong>in</strong>en Augenblick, nur noch e<strong>in</strong>mal umdrehen. Zudem gibt ja auch<br />

der Klügste nach. Da – die Drehung ist vollendet – Deo gratis. – Der Augenblick<br />

dauert aber e<strong>in</strong>mal lange. Das ist die erste faule Birne, die ich me<strong>in</strong>em Herrgott<br />

schon <strong>in</strong> aller Frühe an den Kopf werfe. Wie viele werden nachfolgen. Zum Unglück<br />

hat es heute auch der Pater So<strong>und</strong>so noch auf mich abgesehen. Da kommt<br />

er auf me<strong>in</strong> Bett zu.<br />

<strong>Mit</strong> Blitzesschnelle geht mir dies <strong>und</strong> jenes durch den Kopf. Ich b<strong>in</strong>, ich b<strong>in</strong><br />

– e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Notlüge will sich mir aufdrängen. Ich will sagen: Ich b<strong>in</strong> krank. Wo?<br />

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