Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
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hatte er bereits angerufen, um Genaueres über die Ankunft zu erfahren. Jetzt<br />
wollte er gleich alles wissen von Flug <strong>und</strong> Fahrt <strong>und</strong> über das Befi nden der Reisenden.<br />
,Ja”, beendete er schließlich das Gespräch, „ich würde Sie ja gerne noch<br />
sehen – da es aber so spät ist, warten wir bis morgen (nicht bedenkend, dass dieser<br />
„morgige” Tag ja bereits angebrochen war). Um 10 Uhr bei der deutschen<br />
Messe <strong>in</strong> St. Michael sehen wir uns dann.”<br />
Auf dem Weg nach St. Michael kommt der Wagen, der die neue Seelsorgshelfer<strong>in</strong><br />
zur Messe br<strong>in</strong>gt, am Prov<strong>in</strong>zhaus der Pallott<strong>in</strong>er vorbei. Dort geht gerade Pater<br />
Kentenich vor dem Haus auf <strong>und</strong> ab. Natürlich fahren <strong>sie</strong> heran, um ihn zu begrüßen.<br />
Er begreift sofort, um wen es sich handelt, tritt mit schnellem Schritt an das<br />
gerade haltende Auto heran <strong>und</strong> hält – über das ganze Gesicht lachend – se<strong>in</strong>er<br />
neuen <strong>Mit</strong>arbeiter<strong>in</strong> die Türe zu. Ihre Versuche, <strong>sie</strong> dennoch zu öffnen, mißglücken.<br />
Schließlich gibt <strong>sie</strong> auf <strong>und</strong> verlegt sich aufs Bitten. <strong>Mit</strong> den Händen: Bitte,<br />
bitte …„Na, jetzt wollen wir <strong>sie</strong> herauslassen”, beendet Pater Kentenich die ‚Blockade‘.<br />
Sie steigt aus. Er <strong>sie</strong>ht <strong>sie</strong> <strong>in</strong> ihrer ganzen Größe <strong>und</strong> kommentiert sofort:<br />
„Viel zu groß gewachsen! Da muß ich aber noch kräftig schneiden!”<br />
E<strong>in</strong> Mann e<strong>in</strong> Wort, e<strong>in</strong>e Frau e<strong>in</strong> Wörterbuch” war e<strong>in</strong>es der geflügelten Worte<br />
Pater Kentenichs, die er gerne im Scherz gebrauchte. Solche „Wörterbuch”-Erfahrungen<br />
machte er reichlich - allerd<strong>in</strong>gs nicht immer nur bei Frauen. Er war selbst<br />
„schuld” daran, denn lange Erzählungen, spontanes Hervorsprudeln von dem,<br />
was das <strong>Herz</strong> bewegte, waren selbstverständliche Reaktionen auf die Erfahrung,<br />
von ihm angenommen <strong>und</strong> verstanden zu werden. Es war klar: Der Herr Pater<br />
„mußte” an allen besonderen Erlebnissen Anteil nehmen. an ihm lag es dann allerd<strong>in</strong>gs<br />
auch wieder, die Flut e<strong>in</strong>zudämmen, den Hahn zu schließen. Er tat es<br />
auf se<strong>in</strong>e Weise.<br />
Beim Schönstatt-Heiligtum <strong>in</strong> Delafield <strong>in</strong> der Nähe von Milwaukee sollte im<br />
Mai 1965 e<strong>in</strong> Gedenkste<strong>in</strong> für Josef Engl<strong>in</strong>g, den im ersten Weltkrieg gefallenen<br />
<strong>Mit</strong>gründer Schönstatts, e<strong>in</strong>geweiht werden. Der Ste<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> riesiger F<strong>in</strong>dl<strong>in</strong>g aus<br />
dem Indianerreservat im Norden von Wiscons<strong>in</strong>, kam nicht rechtzeitig an. Was<br />
tun? Pater Kentenichs Seelsorgehelfer<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e engagierte Verehrer<strong>in</strong> Josef Engl<strong>in</strong>gs<br />
kommt auf den Gedanken, e<strong>in</strong>en vorläufi gen „Gedenkste<strong>in</strong>” aus Blumen<br />
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