Mit Herz und Humor - Damit sie Leben in Fülle haben
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<strong>sie</strong>re sich eventuell auch für deren Aussehen, konnte man kaum kommen.<br />
Professor Karl Rahner, fraglos e<strong>in</strong>er der größten <strong>und</strong> e<strong>in</strong>flußreichsten deut<br />
schen Theologen unseres Jahrh<strong>und</strong>erts, konnte dieser <strong>in</strong>neren Beschäftigung<br />
Pater Kentenichs mit Männern se<strong>in</strong>er Zeit nicht entgehen. Vor allem während<br />
des Zweiten Vatikanischen Konzils nahm er das theologische Denken Karl<br />
Rahners <strong>in</strong> sich auf <strong>und</strong> kommentierte es bei Gelegenheit.<br />
Es war Anfang des Jahres 1962. Über die deutsche Seolsorge <strong>in</strong> Milwaukee<br />
traf Pater Kentenich mit e<strong>in</strong>em Theologiestudenten aus Deutschland zusam<br />
men, der zu Besuch <strong>in</strong> den USA weilte. Es kam zu e<strong>in</strong>em Spaziergang mit<br />
angeregter Unterhaltung über die kirchliche Lage. <strong>Mit</strong>ten im Gespräch fragt<br />
Pater Kentenich plötzlich:<br />
„Kennen Sie Karl Rahner?”<br />
„Ja, ich habe ihn e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vortrag <strong>in</strong> München gehört.”<br />
„Wie <strong>sie</strong>ht er denn aus?”<br />
„Hm, e<strong>in</strong>e etwas gedrungene Gestalt, mittelgroß, großer Kopf.”<br />
„Sooo? Ich habe ihn mir immer ganz lang vorgestellt (<strong>und</strong> während er se<strong>in</strong>e<br />
beiden Zeigef<strong>in</strong>ger bis <strong>in</strong> Stirneshöhe hebt <strong>und</strong> langsam nach unten zieht):<br />
Kaarl Raaahner.”<br />
Die beiden Gefängniswärter, die 1941 für Pater Kentenich während se<strong>in</strong>er Gestapohaft<br />
im Koblenzer Karmelgefängnis Post heraus- <strong>und</strong> here<strong>in</strong>schmuggelten,<br />
bezeichnete er als den „kle<strong>in</strong>en” <strong>und</strong> den „großen” Boten; weniger, um <strong>sie</strong> zu necken,<br />
als vielmehr aus Gründen der Tarnung.<br />
In Milwaukee gab es dann – allerd<strong>in</strong>gs nicht mehr um zu tarnen, sondern um zu<br />
necken, der Körpergröße entsprechend – die „kle<strong>in</strong>e Maria”, die Haushälter<strong>in</strong> des<br />
zum Prov<strong>in</strong>zhaus der Pallott<strong>in</strong>er gehörigen Pfarrhauses, <strong>und</strong> die „große Maria”,<br />
Pater Kentenichs Seelsorgshelfer<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Deutschenseelsorge.<br />
E<strong>in</strong>es Nachmittags weilt Pater Kentenich mit e<strong>in</strong>em deutschstämmigen Herrn aus<br />
Argent<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Büro. Als die Seelsorgshelfer<strong>in</strong> anklopft, um ihren Nach-<br />
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