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Empfehlungen des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt

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Städtebundtheater. Die Träger der Lan<strong>des</strong>bühnen Eisleben<br />

haben der Fusion mit dem Nordharzer Städtebundtheater<br />

zum 1.1.2014 zugestimmt.<br />

Das Theater Naumburg ist <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s kleinstes<br />

Stadttheater und wird von der Stadt Naumburg getragen.<br />

Neben Kinder- und Jugendtheater bietet es Sprechtheater<br />

an, das von 13 Mitarbeitern realisiert wird. Der Gesamtzuschuss<br />

beträgt 800.895 EUR, von denen das Land<br />

141.000 EUR (22,8 %) trägt. Die Zielvorgabe von 18.000<br />

Be suchern wurde knapp mit 16.791 (93,2 %) erreicht. Es<br />

bestehen vor allem regionale Kooperationen und Zusammenarbeit,<br />

u.a. mit den Vereinigten Domstifter Naumburg.<br />

Orchester<br />

Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck<br />

wird hauptsächlich vom Salzlandkreis getragen und ist<br />

seit 1994 eine gemeinnützige GmbH. Diese beschäftigt<br />

26 Mitarbeiter, die in einem Haustarifvertrag auf 33,8 %<br />

ihres Einkommens verzichten. Dies ist der niedrigste Satz<br />

im Theater- und Orchesterbereich in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Es<br />

besteht ein Finanzbedarf von 270.000 EUR, um den beschäftigten<br />

Musikern 80 % <strong>des</strong> Flächentarifes zahlen zu<br />

können. Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie erhält<br />

vom Landkreis Fördermittel in Höhe von 503.000 EUR und<br />

vom Land 341.200 EUR. Trotz der angespannten finanziellen<br />

Lage konnte die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie<br />

ihre Einnahmen verbessern und Sponsoren gewinnen.<br />

Der Eigeneinnahmeanteil konnte auf 39,9 % gesteigert<br />

und die Vorgabe der Besucherzahlen mit 103,5 % erfüllt<br />

werden, was den zweithöchsten erreichten Wert in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

darstellt.<br />

Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie Schönebeck<br />

bietet Konzerte und musikpädagogische Veranstaltungen,<br />

u.a. auch in Schulen und in der unmittelbaren Region<br />

an und ist darüber hinaus auch im Norden <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

(Altmark) aktiv. Es bestehen Kooperationsbeziehungen zu<br />

den Musikschulen und Musikfesten (u.a. IMPULS und Tonkünstlerfest,<br />

Klänge im Raum, Jugendmusikfest). Das Besucherpotenzial<br />

der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie<br />

ist nach eigenen Angaben noch nicht ausgeschöpft,<br />

da Anfragen insbesondere im Kinder- und Jugendbereich<br />

aufgrund begrenzter Kapazitäten nicht erfüllt werden<br />

können und durch Marketing und Besucherorientierung<br />

steigende Besucherzahlen zu verzeichnen sind.<br />

Das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode wird<br />

vom Landkreis Harz, der Stadt Wernigerode und dem Förderverein<br />

getragen. Es sind derzeit 23 Musiker in einem<br />

Haustarifvertrag mit einem Verzicht von 22,5 % beschäftigt.<br />

Die Gesamtausgaben betragen 1.664.967 EUR, von<br />

denen das Land, inkl. Projektmittel, 366.200 EUR trägt.<br />

Dies entspricht einer Quote von 27,6 %. Die Eigeneinnahmen<br />

betragen 338.062 EUR, was 20,3 % entspricht.<br />

Die Zielvorgabe mit 25.000 Besuchern wurde mit 30.859<br />

und 123,4 % mehr als erreicht. Es ist der höchste erreichte<br />

Wert in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Es bestehen Kooperationen zur<br />

Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck und<br />

zum 1.1.2013 wird mit den Musikern <strong>des</strong> Orchesters im<br />

Nordharzer Städtebundtheater kooperiert.<br />

Herausforderung<br />

Anteil der Theater- und Orchesterförderung<br />

am Kulturetat<br />

Der Anteil der Theater- und Orchesterförderung am<br />

Kulturetat <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (Epl. 07) lag in den vergangenen<br />

zehn Jahren immer über 30 % und hat im Jahr 2013 51<br />

mit 43 % seinen bisher höchsten Anteil zu verzeichnen.<br />

Bei einem sinkenden Kulturetat steigt der gleichbleibende<br />

Etat der Theater- und Orchesterförderung prozentual<br />

am Gesamthaushalt. Die Theater- und Orchesterförderung<br />

ist damit der größte Einzelposten im Kulturetat.<br />

Im bun<strong>des</strong>weiten Vergleich ist festzustellen, dass die<br />

Lan<strong>des</strong>zuschüsse für die Theater- und Orchesterförderung<br />

pro Einwohner mit 16,3 Euro über den Bun<strong>des</strong>durchschnitt<br />

(13,3 Euro / Einwohner) liegen. Mecklenburg-Vorpommern<br />

weist 22,3 Euro pro Einwohner auf, 52<br />

Thüringen 26 EUR und <strong>Sachsen</strong> 20,5 EUR.<br />

Haustarifverträge<br />

Die TOO GmbH (Halle), das <strong>Anhalt</strong>ische Theater Dessau,<br />

die Lan<strong>des</strong>bühne Eisleben, das Nordharzer Städtebundtheater<br />

sowie das Philharmonische Kammerorchester<br />

Wernigerode und die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie<br />

Schönebeck beschäftigen ihre Mitarbeiter in Haustarifverträgen<br />

bzw. ohne Orchestertarifvertrag mit einem<br />

Gehaltsverzicht von 2,5 % bis zu 33,8 %. Die kommunalen<br />

Träger stehen derzeit vor neuen Tarifverhandlungen,<br />

da die bisherigen Verträge zum Jahresende 2013 (Nordharzer<br />

Städtebundtheater, Lan<strong>des</strong>bühnen Eisleben und<br />

Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode, Mitteldeutsche<br />

Kammerphilharmonie Schönebeck) auslaufen.<br />

Für die TOO gelten die Verträge bis 2014 bzw. 2016.<br />

51 Für das Haushaltsjahr 2013 beträgt der Anteil der Theater-Orchesterförderung am Kulturetat 43 % und stellt damit die größte Position dar. Für das<br />

Jahr 2013 wurde der Kulturetat um 5.260.200 Euro abgesenkt, aber keine Kürzungen im Theater- und Orchesterbereich vollzogen, da hier alle Verträge<br />

um ein Jahr (Adapter bis 2013) in gleicher Höhe weitergeschrieben wurden. Dies gilt nicht für die Zusatzverträge u.a. Theater der Region.<br />

52 Stand 2010/2011. Entnommen der Studie „Modelle zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstruktur in Mecklenburg-Vorpommern“ (September<br />

2012), hrsg. von METRUM Managementberatung, S. 2. Quelle: Theaterstatistik <strong>des</strong> Deutschen Bühnenvereins; Statistisches Bun<strong>des</strong>amt.<br />

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