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Empfehlungen des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt

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Vorwort<br />

Jetzt muss die Politik Farbe bekennen<br />

Es war mutig, was die Koalition aus CDU und SPD in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

in ihrem Koalitionsvertrag vereinbarte: die<br />

Einrichtung eines <strong>Kulturkonvents</strong>. Getragen von den positiven<br />

Erfahrungen <strong>des</strong> Bildungskonvents sollte in einem<br />

Kulturkonvent die Idee einer zukünftigen Kulturpolitik<br />

für das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> entworfen werden.<br />

Es war mutig, was der Landtag von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> in<br />

seinem Einsetzungsbeschluss formulierte. Vor dem Hintergrund<br />

der demografischen und der finanziellen Entwicklung<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> sollte bis zum Jahr 2025 ein Konzept<br />

einer Kulturpolitik für das Land entwickelt werden. Der<br />

Landtag hat damit sein vornehmstes Recht, die Gestaltung<br />

von Politik, zurückgestellt, um den zivilgesellschaftlichen<br />

Akteuren Zeit und Raum zu geben, sich mit der aktuellen<br />

Situation der Kultur und Kulturpolitik auseinanderzusetzen.<br />

Die Kulturpolitiker, die dem Kulturkonvent angehörten,<br />

waren nicht nur Mitgestalter der <strong>Empfehlungen</strong>, sie<br />

haben darüber hinaus hautnah die Sorgen, Ängste, Ideen<br />

und Visionen der Akteure vor Ort erlebt.<br />

Es war mutig von Kultusminister Stephan Dorgerloh,<br />

mehr als ein Jahr auf die Ergebnisse <strong>des</strong> <strong>Kulturkonvents</strong><br />

zu warten, um jetzt auf der Grundlage von 163 <strong>Empfehlungen</strong><br />

ein kulturpolitisches Konzept für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

zu entwickeln. Eigentlich ist der Beginn einer Wahlperiode<br />

immer der beste Zeitpunkt, um eigene Ideen in die Tat<br />

umzusetzen und dann am Ende der Wahlperiode auf Erfolge<br />

verweisen zu können. Kultusminister Stephan Dorgerloh<br />

hat sich bewusst zurückgenommen und ist jetzt<br />

mit <strong>Empfehlungen</strong> aus dem Kulturbereich konfrontiert,<br />

die ihm sicherlich nicht alle gleichermaßen genehm sind.<br />

Es war mutig von den Kulturakteuren, sich auf das Experiment<br />

Kulturkonvent <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> einzulassen. Der<br />

Auftrag <strong>des</strong> Landtags war eindeutig beschrieben: die Formulierung<br />

von mittel- bis langfristigen <strong>Empfehlungen</strong> vor<br />

dem Hintergrund der bestehenden Rahmenbedingungen.<br />

Es sollte kein wohlfeiles Konzept darüber erarbeitet werden,<br />

was Kultur alles bewirken könnte und welche Bedeutung<br />

sie für die Gesellschaft haben sollte. Es ging um nicht<br />

mehr und nicht weniger, als sich mit den konkreten Problemen<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> auseinanderzusetzen und vor diesem<br />

Hintergrund ein Konzept für die Zukunft zu entwickeln.<br />

Bei so viel Mut konnte es einem Moderator schon<br />

schwindlig werden. Als Kultusminister Stephan Dorgerloh<br />

mich fragte, ob ich bereit wäre, die ehrenamtliche<br />

Moderation <strong>des</strong> <strong>Kulturkonvents</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu<br />

übernehmen, habe ich dennoch spontan zugesagt. Der<br />

Ausgleich sehr unterschiedlicher Interessen ist mir aus<br />

meiner Arbeit als Geschäftsführer <strong>des</strong> Deutschen Kulturrates<br />

dem Spitzenverband der Bun<strong>des</strong>kulturverbände<br />

vertraut, gilt es dort nicht nur die Einzelinteressen der<br />

verschiedenen künstlerischen Sparten, sondern darüber<br />

hinaus auch der Künstlerverbände, der Verbände der<br />

Kultureinrichtungen, der Kulturwirtschaft und der Kulturvereine<br />

unter einen Hut zu bringen und dabei immer<br />

wieder Ideen für eine künftige Kulturpolitik zu entwickeln.<br />

Als Mitglied von drei Enquete-Kommissionen <strong>des</strong><br />

Deutschen Bun<strong>des</strong>tags habe ich die Arbeit von heterogenen<br />

Gremien intensiv kennengelernt. Nun also der Kulturkonvent<br />

von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />

Schärfung der Wahrnehmung<br />

Moderator Olaf Zimmermann. Fotograf: Tim Flavor<br />

Stand das erste Treffen <strong>des</strong> <strong>Kulturkonvents</strong> noch ganz<br />

im Zeichen <strong>des</strong> Kennenlernens der beteiligten Personen<br />

und der von ihnen vertretenen Positionen, wurde schnell<br />

deutlich, dass zuallererst die Wahrnehmung gegenüber<br />

den verschiedenen Problemlagen geschärft werden musste.<br />

Dabei galt es, die Themen, die Stärke oder einfach<br />

auch nur die Belange der anderen künstlerischen Sparten<br />

kennen zu lernen. Auffallend war, wie wenig die verschiedenen<br />

Akteure oftmals voneinander wussten. Jede Sparte,<br />

jeder Bereich, jeder Verband schien für sich zu arbeiten<br />

und das Beste für sich und für seine Anliegen auf den Weg<br />

bringen zu wollen. Es gab wenig Einblick in die Arbeitsweise<br />

und die Spezifika der anderen Verbände und Akteure<br />

im Land.<br />

Ein wichtiges Anliegen war daher zunächst in einer Bestandsaufnahme<br />

festzuhalten, wo jeder Bereich steht und<br />

welche Herausforderungen sich stellen. Mit der Bestandsaufnahme<br />

wurde auf der ersten Klausurtagung im Januar<br />

2012 begonnen. Sie zog sich als roter Faden durch die Arbeit<br />

<strong>des</strong> <strong>Kulturkonvents</strong>. Die besondere Herausforderung<br />

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