Empfehlungen des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt
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28. Hochschulen 63<br />
Bestandsaufnahme<br />
Ein zentraler Bereich der Bildungslandschaft <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sind die acht staatlichen und zwei<br />
in kirchlicher Trägerschaft bestehenden Hochschulen,<br />
an denen aktuell rund 54.000 Studierende eingeschrieben<br />
sind. Die Hochschulen sind integraler Teil der Kultur,<br />
obwohl sie am eigentlichen Kulturhaushalt nur indirekt<br />
partizipieren. Insbesondere in den letzten Jahren war<br />
festzustellen, dass sich die beiden Universitäten, die fünf<br />
Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Fachhochschulen),<br />
die Kunsthochschule sowie die Evangelische<br />
Hochschule für Kirchenmusik und die Theologische Hochschule<br />
Friedensau zu ausgesprochenen Magneten für den<br />
Zuzug junger Menschen entwickelt haben – ganz gegen<br />
die langjährig auch von der Kultusministerkonferenz prognostizierte<br />
Entwicklung. Nach jüngsten Schätzungen ist<br />
im Laufe dieses Jahrzehnts insoweit auch keine Änderung<br />
zu erwarten. Im Gegenteil: Die Wissenschaftseinrichtungen<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> richten sich auf einen weiteren Zustrom<br />
von Studierenden aus dem übrigen Bun<strong>des</strong>gebiet und<br />
dem Ausland ein. Diese Entwicklung kann auch im Interesse<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> nur uneingeschränkt begrüßt werden.<br />
Herausforderung<br />
Voraussetzung für ein attraktives, studierfreundliches Klima<br />
ist jedoch nicht nur die hohe Qualität von Lehre und<br />
Forschung an den Hochschulen, sondern auch das Angebot,<br />
das die Studierenden in dieser wichtigen Phase ihres<br />
Lebens außerhalb <strong>des</strong> Studienbetriebes wahrnehmen<br />
können. Hier stellt das kulturelle Angebot einen entscheidenden<br />
Faktor um Wettbewerb um junge Menschen dar.<br />
Dass es um diesen Wettbewerb an den lan<strong>des</strong>eigenen<br />
Hochschulstandorten ganz offensichtlich nicht schlecht<br />
bestellt ist, mag ein weiterer Grund dafür sein, dass sich<br />
die Zahlen so positiv entwickelt haben.<br />
Die Kreativwirtschaft, die in Deutschland heute bereits als<br />
die zweitwichtigste Wirtschaftskraft nach der Automobilindustrie<br />
gilt, hat auch in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> eine wachsende<br />
Bedeutung. Es ist ein Anstieg der Anzahl von Absolventen<br />
zu verzeichnen, die sich nach ihrem Studium eine berufliche<br />
Perspektive oder auch ihre Selbständigkeit in <strong>Sachsen</strong><br />
<strong>Anhalt</strong> aufbauen. Ganz entscheidend ist dabei insbesondere<br />
für junge Menschen, in welchem sozialen und<br />
kulturellen Klima sich hier eine Familie entwickeln kann.<br />
<strong>Empfehlungen</strong><br />
!" Der Kulturkonvent empfiehlt dem Land und den Kommunen,<br />
das kulturelle Angebot an den Hochschulstandorten<br />
möglichst in seiner ganzen Breite und Vielfalt<br />
zu erhalten, um für Studierende und Absolventen<br />
weiterhin attraktiv zu sein.<br />
!" Der Kulturkonvent empfiehlt, an den Universitäten<br />
und Hochschulen die Voraussetzungen und Schwerpunkte<br />
für eine qualifizierte und bedarfsgerechte<br />
Aus- und Fortbildung von Musiklehrern und Kunsterzieher<br />
zu schaffen.<br />
!" Der Kulturkonvent empfiehlt dem Land, Kompetenzen<br />
der Kunsthochschulen und künstlerischen Institute<br />
für entsprechende Fachgremien <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu nutzen.<br />
Zwingende Voraussetzung dafür, dass Absolventinnen<br />
und Absolventen auch ihre Lebensperspektive in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> sehen ist, über eine positive wirtschaftliche Situation<br />
hinaus, ein gut ausgebautes Infrastrukturnetz. Neben<br />
diese beiden besonders relevanten Faktoren für den<br />
‚Standort <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>‘ tritt die Vielfalt <strong>des</strong> kulturellen<br />
Angebots, das sich auch insbesondere an junge Menschen<br />
richten muss.<br />
63 Mitglieder der Lan<strong>des</strong>rektorenkonferenz sind die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die<br />
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, die Hochschule <strong>Anhalt</strong>, die Hochschule Magdeburg-Stendal, die Hochschule Merseburg und die Hochschule<br />
Harz sowie die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik und die Theologische Hochschule Friedensau. Die Fachhochschule Polizei genießt<br />
dauerhaften Gaststatus.<br />
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