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Empfehlungen des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt

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die Musik aufzunehmen und vor allem folgende Serviceleistungen<br />

anzubieten:<br />

– Kommunikation / Vernetzung / Beratung / Coaching<br />

– Zusammenführen von Künstlern, Institutionen, Unternehmen<br />

– Weiterentwicklung vorhandener Förderprojekte<br />

– Location-Akquisition für Events und Probemöglichkeiten<br />

– fachliche Begleitung von Musikern, Künstlern, Bands<br />

– Seminare für Bands und Einzelkünstler<br />

– Realisierungsausblick für künstlerische Projekte<br />

– Serviceangebote und Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Konzert- und Open-Air-Beratung<br />

– Anlaufstellen in Ämtern<br />

2009 wurde der Sampler Salad bowl – Dialog mit 17 Bands<br />

aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als kostenlosen Austausch zu sog.<br />

„Schulhof-CDs” der rechten Szene herausgegeben.<br />

Das Fehlen einer regulären Hochschule für Musik ist bemerkbar.<br />

Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik<br />

Halle und das Institut für Musik, Fachbereich Musikpädagogik,<br />

der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

entfalten nur eingeschränkte Kraft. Hinzu kommt, dass<br />

mit dem Wegfall von 50 % der Musikerstellen in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> auch der entsprechende Arbeitsmarkt reduziert,<br />

sogar halbiert worden ist. Um für Entwicklungen und<br />

Möglichkeiten dieser Musikpräsentationen die notwendige<br />

Aufmerksamkeit zu erhalten, sind Festivals unabdingbar.<br />

Beim Jugendmusikfest <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>musikrates können<br />

sich Jugendliche allen Genres unvoreingenommen annehmen<br />

und sie präsentieren.<br />

Herausforderung<br />

In <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> lebt eine Reihe von freischaffenden Musikern,<br />

die im Bereich <strong>des</strong> modernen Jazz und der improvisierten<br />

Musik agieren. Diese sind sowohl in den Zentren<br />

Halle und Magdeburg als auch im ländlichen Raum angesiedelt.<br />

Freischaffende Jazzmusiker können allein durch<br />

Konzerttätigkeit und CD-Verkauf nicht ihren Lebensunterhalt<br />

bestreiten. Maßgeblicher Grund dafür ist der Mangel<br />

an Auftrittsmöglichkeiten. Es gibt in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

keine kommerziell geführten Jazzclubs, die kontinuierlich<br />

ein Podium auch für die regionalen Musiker bieten könnten.<br />

Neben punktuellen Konzertmöglichkeiten in Theatern<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> (Theater der Altmark Stendal Jam Session,<br />

Jazz in der Kammer im Schauspielhaus Magdeburg) sind<br />

es vor allem Vereine, Studentenclubs und soziokulturelle<br />

Zentren, die zeitgenössischem Jazz und regional ansässigen<br />

Musikern kreativen Freiraum und Bühne bieten (z. B.<br />

Objekt 5 Halle, Club HANSEAT Salzwedel, Remise Wernigerode,<br />

Kulturfabrik Merseburg, Moritzhof und Feuerwache<br />

Magdeburg). Zusätzliche Verdienstmöglichkeiten für<br />

Jazzmusiker ergeben sich durch Komposition (Jazz, Neue<br />

Musik, Chormusik, Kammermusik, Theater- und Filmmusik),<br />

Studioarbeit (z. B. Waldhaus-Studio Tangerhütte),<br />

gemeinsame Projekte mit Künstlern anderer Genres<br />

(Pantomime, Kabarett, Literatur, Tanz, Kirchenmusik) sowie<br />

musikpädagogische Tätigkeit auf Honorarbasis (z. B.<br />

Leitung der Big Band <strong>des</strong> Konservatoriums Magdeburg)<br />

und Lehrtätigkeit (Universität Magdeburg Fach Improvisation).<br />

Bis zum Jahr 2001 gab es eine von Musikern und<br />

Veranstaltern initiierte Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft Jazz.<br />

Die LAG Jazz organisierte über mehrere Jahre das Jazzfest<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, das ausschließlich Musiker <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

präsentierte. Diese Aktivitäten werden aktuell sehr<br />

vermisst. Hinsichtlich einer Förderung stehen kommunale<br />

Möglichkeiten Pate. Eine Initiative der Deutschen Jazzföderation,<br />

qualitative Merkmale im Zusammenhang mit einer<br />

Förderung von Jazzveranstaltern (vor allem auf Clubs<br />

gerichtet) in die Enquete-Kommission <strong>des</strong> Deutschen Bun<strong>des</strong>tages<br />

einzubringen, war nicht erfolgreich.<br />

<strong>Empfehlungen</strong> – siehe Breitenmusik<br />

17.5. Lan<strong>des</strong>musikrat <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Bestandsaufnahme<br />

Der Lan<strong>des</strong>musikrat <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. wurde am<br />

25. Juni 1990 gegründet und ist der Dachverband für<br />

Musik in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Er wird seit 1993 vom Land institutionell<br />

gefördert. Aktuell hat er 44 institutionelle,<br />

22 Einzel- wie auch weitere Ehrenmitglieder. Im Lan<strong>des</strong>musikrat<br />

sind alle relevanten auf Musik bezogenen<br />

Vereine und Institutionen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> sowohl der Breiten-<br />

als auch Berufsmusik, der Musiklehre, -pflege und<br />

-forschung Mitglied. Darüber hinaus ist er sowohl im<br />

Lande als auch in der Bun<strong>des</strong>republik föderal vernetzt.<br />

Das kulturpolitische Zusammenspiel der Mitglieder wird<br />

durch die Arbeit in Lan<strong>des</strong>ausschüssen organisiert und gegliedert.<br />

1997 legte der Lan<strong>des</strong>musikrat einen „Entwurf<br />

für einen Musikplan für das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>” vor<br />

(Bsp. Musikschulgesetz, Musikakademie). Der Lan<strong>des</strong>musikrat<br />

führt verschiedene vom Land an ihn übertragene<br />

Aufgaben aus. Dazu gehören die größten Schülerwettbewerbe<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>, die Wettbewerbe “Jugend musiziert”<br />

und “Jugend jazzt” als Qualifikationswettbewerbe für<br />

die Bun<strong>des</strong>ebene. Weiter zählt dazu die Förderung der<br />

qualifizierten Anleitung von Laienensembles (Übungsleiterpauschale),<br />

die im konzeptionellen Zusammenspiel<br />

mit einer vom Lan<strong>des</strong>musikrat entworfenen und an die<br />

Musikakademie <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> übertragenen Ausbildung<br />

von Chor- und Ensembleleitern steht und wesentliche<br />

Bausteine zur Qualifizierung und Stabilisierung der<br />

Breitenmusik sind. Die vierjährlichen Lan<strong>des</strong>-Chor- und<br />

Orchesterwettbewerbe legen darüber öffentlich Rechenschaft<br />

ab.<br />

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