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Empfehlungen des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt

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Das Theater und Puppentheater Magdeburg, das Theater<br />

der Altmark Stendal und das Theater Naumburg bezahlen<br />

nach Flächentarif. Nach Aussagen der Gewerkschaften<br />

und nach Berechnungen der Einrichtungen besteht<br />

eine aktuelle Unterfinanzierung von ca. 6,5 Mio. EUR. Die<br />

Mitarbeiter an den Theatern und Orchestern tragen mit<br />

ihrem Gehaltsverzicht (Bsp. <strong>Anhalt</strong>isches Theater Dessau:<br />

1,8 Mio. EUR) zum Erhalt und Konsolidierung der Einrichtungen<br />

bei.<br />

Die „indirekte“ Finanzierung der Theater und Orchester<br />

durch Haustarifverträge ist kein zukunftsweisen<strong>des</strong> Modell,<br />

da es nicht nur unsozial ist, sondern auch künstlerische<br />

Qualitäten beeinflusst.<br />

Die Lan<strong>des</strong>förderung ist bisher an die kommunale Förderung<br />

gekoppelt. Das würde bei einer Erhöhung der Lan<strong>des</strong>förderung<br />

eine Erhöhung der kommunalen Förderung<br />

nach sich ziehen.<br />

<strong>Empfehlungen</strong><br />

!" "Der Kulturkonvent empfiehlt, den Haushaltsansatz<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> für die Theater und Orchesterförderung<br />

unter der Voraussetzung, dass der Kulturetat auf<br />

100 Mio. Euro erhöht wird, für den Zeitraum auf den<br />

Stand von 2014 bis 2025 auf 39.453.500 EUR (bisheriges<br />

Soll von 36.253.500 EUR + 3.250.00 EUR, d.h. 50 %<br />

<strong>des</strong> oben genannten Fehlbetrages von 6,5 Mio. EUR)<br />

festzuschreiben. Der Kulturkonvent empfiehlt, dass<br />

die Theater- und Orchesterförderung bis 2025 eine Erhöhung<br />

der Zuschüsse in Höhe <strong>des</strong> Inflationsausgleichs<br />

erhalten. Damit wird den Theatern und Orchestern<br />

sowie deren Trägern hinreichend Zeit gewährt, um<br />

Strukturentscheidung zu treffen und umzusetzen, die<br />

ab 2019 auch zukünftig tragfähige Theater- und Orchesterstrukturen<br />

sichern.<br />

!" "Der Konvent empfiehlt, dass die Theater und Orchester<br />

die Eintrittspreise der Freien Theater insbesondere<br />

im Bereich <strong>des</strong> Kinder- und Jugendtheaters nicht unterbieten.<br />

!" "Der Konvent empfiehlt, den Austausch zwischen den<br />

Theaterintendanten auf den Intendantenkonferenzen<br />

mit dem Kultusministerium und dem Kultusminister<br />

dauerhaft fortzuführen.<br />

!" "Der Konvent empfiehlt dem Land, im partnerschaftlichen<br />

Dialog mit den Rechtsträgern und den Häusern<br />

Kriterien für die Theater- und Orchesterfinanzierungsverträge<br />

ab 2014 festzulegen. Kriterien können sein:<br />

– Erfüllung der bisherigen Zielvorgaben <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> in<br />

den bestehenden Theater- und Orchesterverträgen<br />

(Zuschauerzahlen, Umlandgewinnung, Kooperationsmodelle),<br />

– Berücksichtigung der bereits in der Vergangenheit<br />

vollzogenen Strukturmaßnahmen,<br />

– übergeordnete, allgemeine Aspekte der Lan<strong>des</strong>entwicklung<br />

und Strukturplanung (Oberzentren vs.<br />

ländlicher Raum, Theater und Orchester in strukturschwachen<br />

Regionen usw.),<br />

– Lan<strong>des</strong>mittelanteil am Gesamtetat,<br />

– Eigenerwirtschaftungsquote,<br />

– bereits eingegangene Kooperationsmodelle,<br />

– überregionale, nationale und internationale Ausstrahlung<br />

und Reputation (Gastspieltätigkeiten, Internationale<br />

Kooperationen und Kontakte, Beteiligung<br />

an EU-Programmen),<br />

– Stand der theaterpädagogischen Arbeit/kulturelle<br />

Bildung,<br />

– Spartenangebote.<br />

!" "Der Kulturkonvent empfiehlt, den Lan<strong>des</strong>mittelanteil<br />

2019 den dann bestehenden Strukturen anzupassen<br />

und zu überprüfen.<br />

!" "Der Kulturkonvent empfiehlt den Trägern der Theater<br />

und Orchester, das vom Kulturkonvent empfohlene Instrument<br />

der interkommunalen Zusammenarbeit (Kulturregionen)<br />

intensiv zu nutzen.<br />

!" "Der Konvent empfiehlt den Theatern und Orchestern,<br />

stärker mit den regionalen und lan<strong>des</strong>weiten Kulturakteuren,<br />

insbesondere mit der freien Theaterszene,<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

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