5.1. Reformationsdekade Luther 2017 Bestandsaufnahme Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen an der Wittenberger Schlosskirche mit denen er sich gegen den Missbrauch <strong>des</strong> Ablasses wendete. Damit löste er eine weltweite Bewegung aus, welche die Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und Amerika nachhaltig beeinflusste und weltweit Spuren hinterließ. Die Reformation veränderte Kirche und Theologie, aber auch Musik und Kunst, Wirtschaft und Soziales, Sprache und Recht. Kaum ein Lebensbereich blieb unberührt. Am 31. Oktober 2017 wird sich der Thesenanschlag zum 500. Mal jähren und anders als alle Luther- und Reformationsjubiläen bisher in globaler Gemeinschaft von Feuerland bis Finnland, von Südkorea bis Nordamerika gefeiert. Die Reformationsdekade begann 500 Jahre nach der Ankunft Martin Luthers in Wittenberg zu Beginn <strong>des</strong> Wintersemesters 1508/09. Im September 2008 starteten die Vorbereitungen zur Dekade mit der feierlichen Eröffnung in der Schlosskirche zu Wittenberg. In der Reformationsdekade wird es internationale Projekte, wie Wanderausstellungen und Chorreisen, die Zusammenarbeit von Goethe-Instituten und Auslandspfarrstellen, internationale Kongresse und spiritueller Tourismus geben, aber auch historische Stadtfeste, Sommertheater und Festivals werden zeigen, dass die Lutherdekade – neben der Reflexion <strong>des</strong> Christseins – auch ein Grund zum Feiern ist. Das Reformationsjubiläum, das thematisch und strukturell komplex ist, benötigt einen längeren Vorlauf für die Ausarbeitung von Inhalten, nationale und internationale Öffentlichkeitsarbeit, touristisches Marketing, aber auch umfangreiche infrastrukturelle Baumaßnahmen, u.a. zum Erhalt von Gebäuden und Gedenkstätten der Reformation für künftige Generationen (Luthers Sterbehaus in Eisleben, Luthers Elternhaus in Mansfeld oder die Wittenberger Schlosskirche). Auf dem Weg zum Jubiläum im Jahr 2017 bieten weitere Jubiläen die Möglichkeit an andere wichtige Persönlichkeiten der Reformation zu erinnern, u.a. Lucas Cranach der Jüngere (500. Geburtstag 2015). Die Themenjahre der Lutherdekade – 2008 – Eröffnung der Lutherdekade, 2009 – Reformation und Bekenntnis, 2010 – Reformation und Bildung, 2011 – Reformation und Freiheit, 2012 – Reformation und Musik, 2013 – Reformation und Toleranz, 2014 – Reformation und Politik, 2015 – Reformation – Bild und Bibel, 2016 – Reformation und die Eine Welt, 2017 – Reformationsjubiläum 2017 – werden verschiedene Themen der Reformation entfaltet und inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Die Reformationsdekade bietet die Chance, die Ideen der Reformation neu zu vermitteln. Schulprojekte, Geschichtswettbewerbe und neue Unterrichtsmaterialien werden Kinder und Jugendliche in Schule und Kirche an Martin Luther, sein Leben, sein Werk und seine Bedeutung heranführen. Ausstellungen, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen widmen sich in den nächsten Jahren den verschiedenen Aspekten der Reformation. Der Einfluss der Reformation auf Bildung, Musik und Kunst werden dabei ebenso aufgegriffen und behandelt, wie Politik, Toleranz und das Freiheitsverständnis. Bei der Vorbereitung und Gestaltung <strong>des</strong> Reformationsjubiläums sind eine Vielzahl verschiedener Akteure (Bund, Bun<strong>des</strong>länder, Kommunen, Kirchen, Kulturinstitutionen, Verbände etc.) eingebunden, die unterschiedliche Erwartungen haben (historisches Erbe, Vermittlung, Glauben, Ökumene, Tourismus, Image etc.). <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist mit den Lutherstädten Wittenberg, Eisleben und Mansfeld Geburts- und Kernland der Reformation. Diese zentrale Bedeutung dokumentiert sich auch dadurch, dass sowohl die kirchliche als auch die staatliche Geschäftsstelle Luther 2017 mit ihren nationalen Koordinierungsaufgaben ihren Sitz in Wittenberg haben. Die Vorbereitung <strong>des</strong> Reformationsjubiläums in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> wird von zwei Mitarbeitern der Geschäftsstelle und drei Mitarbeitern der kirchlichen Geschäftsstelle betreut. Herausforderung Die Reformation ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung, das bis heute in alle gesellschaftlichen Bereiche nachwirkt. Das Reformationsjubiläum bietet für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> die einmalige Chance sich international und national als Stätte der Reformation zu präsentieren und zu profilieren. Um das Refomationsjubiläum entsprechend seiner Bedeutung zu kommunizieren und in die gesellschaftliche Breite zu tragen, ist eine stärkere Kommunikation und Vernetzung auf den vier zentralen Handlungsfeldern <strong>des</strong> Reformationsjubiläums – Kulturtourismus, Kulturelle Bildung / Bildung, Wissenschaft und Breitenkultur – sowie den unterschiedlichen beteiligten Kultureinrichtungen, Verbänden, Vereinen und Akteuren erforderlich. Eine der zentralen Herausforderungen <strong>des</strong> Reformationsjubiläums wird es sein, eine gesellschaftliche Breitenwirkung zu entfalten und ob es gelingt, möglichst viele Menschen zu interessieren und zur Beteiligung und Auseinandersetzung zu motivieren. 41
<strong>Empfehlungen</strong> !" "Der Kulturkonvent empfiehlt dem Land, den Bund zu einem stärkeren finanziellen Engagement aufzufordern und insbesondere die Mittel für das Jubiläumsjahr 2017 zu erhöhen. !" "Der Kulturkonvent empfiehlt, das Reformationsjubiläum 2017 und darüber hinaus die Reformationsstätten als zentrale Markensäulen in der Image- und Tourismuskampagne <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu etablieren. !" "Der Kulturkonvent empfiehlt, ein Netzwerk für eine institutionalisierte Kommunikation für die beteiligten Akteure zu schaffen, das der Abstimmung, dem Austausch und der Beteiligung dient. Das Lutherforum, das Akteure im Kulturbereich versammelt, ist ein erster richtiger Schritt, sollte aber um weitere Partner erweitert und geöffnet werden. !" "Der Kulturkonvent empfiehlt allen Kultureinrichtungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, sich mit der Reformationsdekade und ihren Themenjahre auseinanderzusetzen. 42
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