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Nachtrag zum Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes ...

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Geschäftsbereich<br />

Edelstahlrohr<br />

218<br />

43<br />

Eine von einer Unternehmungsberatung erstellte Grundsatzstudie befürwortete<br />

die geplante Kooperation. Aufgrund eines Wirtschaftlichkeitsvergleichs<br />

sollte in Italien die Warmfertigung und in Ternitz die Kaltfertigung<br />

von Rohren der Schwerpunkt sein.<br />

44.1<br />

Anfang 1991 unterschrieben die Partner einen Kooperationsvertrag. Die<br />

Abstimmungsgespräche bezüglich Produktion und Vertrieb wurden begonnen<br />

und Ende April 1991 die Geschäftsführer der zwei Gesellschaften gegenseitig<br />

in den Aufsichtsrat aufgenommen. Aufgrund <strong>des</strong> zunehmenden<br />

Austausches interner Informationen erkannte die Schoeller–Bleckmann<br />

Edelstahlrohr AG die Notwendigkeit zur massiven Senkung ihrer Produktionskosten.<br />

44.2<br />

Die Erfüllung <strong>des</strong> Kooperationsvertrages stellte sich jedoch als sehr mühevoll<br />

dar. Nach Ansicht <strong>des</strong> RH trug der Ausfall der osteuropäischen Märkte<br />

wesentlich mit dazu bei, daß die Dalmine S.p.A. das Interesse an der<br />

Schoeller–Bleckmann Edelstahlrohr AG verlor und nur noch versuchte,<br />

Vorteile für sich zu gewinnen.<br />

45.1<br />

Nach Abstimmung mit der Konzernspitze wurde die Kooperation 1992<br />

einvernehmlich beendet.<br />

45.2<br />

Der RH bemerkte dazu, daß durch diese Kooperation die Schoeller–<br />

Bleckmann Edelstahlrohr AG wohl Erfahrungen und Informationen gesammelt<br />

hat, zugleich aber Kostenbelastungen durch die Kooperationsvorbereitung<br />

und die rechtliche Ausgliederung hatte auf sich nehmen müssen. Allein<br />

der jährliche Mehraufwand für die gesellschaftsrechtliche Selbständigkeit<br />

wurde von der überprüften Unternehmung mit 4,2 Mill S bewertet.<br />

Beratungskonzept<br />

1993<br />

46<br />

Die überprüfte Unternehmung beauftragte 1992 in Anbetracht der nach<br />

wie vor bestehenden Strukturprobleme eine internationale Beratungsunternehmung<br />

mit einer Untersuchung <strong>des</strong> Standortes Ternitz. Ziel dieses<br />

Projektes war es, ein Strukturkonzept für den Standort Ternitz zu entwickeln.<br />

Rahmenbedingungen waren die Vermeidung weiterer Verluste,<br />

eine schnelle und vermögensschonende Umsetzung sowie die soziale Verträglichkeit<br />

der zu setzenden Maßnahmen.<br />

Die Beratungsunternehmung kam 1993 <strong>zum</strong> Ergebnis, daß das Edelstahlrohrgeschäft<br />

am Standort Ternitz in seiner gegebenen Struktur nicht<br />

überlebensfähig sei. Es werde auch nach Ausschöpfung aller Rationalisierungsreserven<br />

hohe Verluste geben (im "Worst case"–Fall von 1993 bis<br />

2000 rd 1,1 Mrd S), vom Markt werden keine wesentlichen Wachstumsimpulse<br />

ausgehen, der Preisdruck werde weiter anhalten und die Wettbewerbsposition<br />

werde weiterhin schwach bleiben. Unter den untersuchten<br />

Optionen schien dem Berater eine Kooperation mit einem Rohrhersteller<br />

am erfolgversprechendsten, weil sie — gegenüber einer Stillegung —<br />

einen geringeren Kapitalbedarf erfordern würde, sozial verträglicher wäre<br />

(Erhaltung von rd 220 Arbeitsplätzen) und bei einer Markterholung Ertragschancen<br />

bestünden.

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