Ratschlag - Basler Kantonalbank
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Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt Seite 7<br />
ihre Stellungnahme wird bei den Kommentaren zu den einzelnen Paragraphen im Detail<br />
eingegangen.<br />
3. Ausgangslage<br />
3.1 Bankenumfeld: Konzentrationsprozess, Wettbewerb, Finanzkrise<br />
In den 1990er-Jahren erlebte der Schweizer Bankensektor eine tiefgreifende Umbruchsphase.<br />
Neben vereinzelten Schliessungen führten vor allem zahlreiche Fusionen und Übernahmen<br />
zu einer laufenden Abnahme der Anzahl Bankinstitute. Dieser Konzentrationsprozess<br />
fand sowohl bei grösseren als auch bei kleineren Banken statt. Als Ursache dafür ist<br />
vor allem die fortschreitende Internationalisierung des Bankgeschäftes dank technologischer<br />
Veränderungen verbunden mit einem intensiveren Wettbewerb anzuführen. Zumindest ein<br />
Teil der Bankengeschäfte wurde und wird zunehmend ortsunabhängig.<br />
Diesem verstärkten Wettbewerb waren und sind noch heute auch die <strong>Kantonalbank</strong>en ausgesetzt.<br />
Allerdings verwehrt bis heute der Leistungsauftrag den <strong>Kantonalbank</strong>en weitgehend<br />
die geografische Markterweiterung. Dennoch haben die <strong>Kantonalbank</strong>en die schwierigen<br />
Jahre des Umbruchs im schweizerischen Bankenwesen seit 1990 bestandsmässig besser<br />
überstanden als die Gross- und Regionalbanken. So halbierte sich die Zahl der Grossbanken<br />
von vier auf zwei und die Zahl der Regionalbanken nahm von über 200 auf unter 80 Institute<br />
ab. Demgegenüber existieren von den 26 <strong>Kantonalbank</strong>en 1990 heute noch 24. Solothurn<br />
und Appenzell Ausserrhoden verkauften ihre finanziell angeschlagenen <strong>Kantonalbank</strong>en<br />
an grosse Finanzdienstleistungsunternehmen. Andere <strong>Kantonalbank</strong>en lösten die<br />
finanziellen Probleme ihrer <strong>Kantonalbank</strong>en aus eigener Kraft oder mit der Hilfe anderer<br />
<strong>Kantonalbank</strong>en. Zur Sanierung ihrer <strong>Kantonalbank</strong>en mussten sich einzelne Kantone<br />
verschulden, die Zustimmung ihrer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger einholen und die<br />
Unterstützung der Steuerzahlenden beanspruchen. Die <strong>Kantonalbank</strong>en konnten während<br />
dieser Jahre ihre Marktanteile von rund einem Drittel der inländischen Kredite und Einlagen<br />
halten, jedoch nicht steigern.<br />
Neben dem intensivierten Wettbewerb, der bis heute anhält, prägt die 2007 in den USA ausgebrochene<br />
und nach wie vor andauernde weltweite Finanzkrise die Rahmenbedingungen<br />
der Banken in jüngster Zeit. Diese Finanzkrise, die ihren Ausgangspunkt im Immobilienmarkt<br />
hatte, führte dazu, dass eine Reihe von Banken in den USA und in Europa zahlungsunfähig<br />
wurde. Auch die Grossbanken in der Schweiz verzeichneten massive Verluste. Die<br />
<strong>Kantonalbank</strong>en und Regionalbanken konnten zum Teil von Image- und Vertrauensverlust<br />
der Grossbanken profitieren und den Zufluss der Kundengelder steigern. Die aktuelle<br />
Finanzkrise zeigt, dass immer wieder mit Krisen zu rechnen ist. Das Bankgeschäft ist mit<br />
Risiken behaftet. Das gesamte Finanzsystem ist fragiler, als angenommen wurde.