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4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

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einzuleiten. Schon Schumpeter hat nichttechnologische<br />

<strong>Innovation</strong>en beschrieben.<br />

Der Wandel von der Industrie- zur Wissens<strong>und</strong><br />

Dienstleistungsgesellschaft hat auch einen<br />

Wandel des <strong>Innovation</strong>sbegriffs eingeleitet.<br />

Während man im Technologiebereich in erster<br />

Linie Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen<br />

unterscheidet, wird den umfassenden <strong>Innovation</strong>en<br />

<strong>durch</strong> die <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

nur eine erweiterte Betrachtungsweise<br />

gerecht: Zentral sind neben künstlerischen<br />

hierbei soziale <strong>Innovation</strong>en in den Bereichen<br />

Dienstleistung <strong>und</strong> Unternehmensorganisation.<br />

Neben ökonomisch messbaren Faktoren<br />

sollen auch die Impulse, unkonventionelle<br />

Lösungsansätze <strong>und</strong> „Spill-Over-Effekte“ betrachtet<br />

werden, die zunächst im Hintergr<strong>und</strong><br />

wirken, aber mittelbar zum Erfolg führen<br />

können.<br />

<strong>Innovation</strong> bedarf neben der Implementierung<br />

der Idee auch geeigneter Rahmenbedingungen<br />

des Marktes, der das Neue aufnimmt bzw. des<br />

K<strong>und</strong>en, der es nutzt. 25 Auch jeder technologische<br />

Fortschritt kann im Prinzip erst dann als<br />

echte <strong>Innovation</strong> bezeichnet werden, wenn<br />

er zu einem marktgerechten Produkt gestaltet<br />

wurde. Doch wie können die Bedürfnisse<br />

der K<strong>und</strong>en verstanden werden? Wann ist der<br />

richtige Zeitpunkt für eine <strong>Innovation</strong> gekommen?<br />

Ein entscheidender Schritt ist, K<strong>und</strong>en<br />

ihre Bedürfnisse erkennen zu helfen. Bei<br />

sogenannten Technologiedruck-<strong>Innovation</strong>en<br />

sind Erfindungen der Ausgangspunkt, für die<br />

Anwendungsmöglichkeiten in Form von Produkten<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für diese Abnehmer<br />

gewonnen werden müssen (siehe auch Veranstaltungsreihe<br />

„Material formt Produkt“ in<br />

diesem Kapitel). Die Market-Pull-<strong>Innovation</strong><br />

reagiert auf erkannte Bedürfnisse der K<strong>und</strong>en<br />

sowie die Nachfrage nach Lösungen für aktuelle<br />

Problemstellungen <strong>und</strong> versucht, diese<br />

mit Adäquatem zu befriedigen. Aus Sicht der<br />

Unternehmen verwandeln sich die Bedürfnisse<br />

idealerweise in dauerhafte Nachfrage.<br />

Dies kann besonders im Konsumgüterbereich<br />

<strong>durch</strong> attraktives Design stark gefördert werden,<br />

da sich der K<strong>und</strong>e gerne langfristig mit<br />

ästhetischen Produkten identifiziert <strong>und</strong> dafür<br />

auch höhere Preise in Kauf nimmt.<br />

Auch die EU versteht <strong>Innovation</strong> in einem<br />

erweiterten Zusammenhang. So definiert das<br />

„Oslo-Manual“ der Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(OECD), auf das sich auch die EU-Kommission<br />

bezieht, <strong>Innovation</strong> als Implementierung eines<br />

neuen oder merklich verbesserten Produkts<br />

(Ware oder Dienstleistung), eines Prozesses,<br />

einer Marketingmethode oder einer organisatorischen<br />

Methode, die Geschäftspraktiken,<br />

Arbeitsabläufe oder Außenbeziehungen betrifft.<br />

Dies impliziert auch die Adaption bereits<br />

bestehender externer Produkte, Prozesse oder<br />

Methoden, die für das Unternehmen selbst<br />

aber etwas Neues oder Besseres darstellen. 26<br />

Die EU-Kommission definiert <strong>Innovation</strong> weitreichend<br />

als Änderung in Form einer Beschleunigung<br />

<strong>und</strong> Verbesserung der Konzipierung,<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung neuer<br />

Produkte, industrieller Prozesse <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Die Verbesserung <strong>und</strong> Beschleunigung<br />

betreffe auch den Zugang zu diesen<br />

Produkten, Prozessen <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Diese Änderungen sollten mehr Arbeitsplätze<br />

25 Vgl. Oerter, Rolf (2010) S. 13<br />

26 Vgl. Oslo Manual ( 2005), S. 46

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