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4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

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2<br />

<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

als<br />

<strong>Innovation</strong>streiber<br />

für andere Branchen<br />

hessen unterstützen das Verständnis für die<br />

innovativen Leistungen der Branche.<br />

Soziale <strong>Innovation</strong>en<br />

Soziale <strong>Innovation</strong>en, d.h. die Implementierung<br />

von Produkten, Dienstleistungen <strong>und</strong><br />

Modellen, die auf soziale Bedürfnisse eingehen<br />

<strong>und</strong>/oder neue soziale Beziehungsgefüge in<br />

Unternehmen oder der Gesellschaft entstehen<br />

lassen (siehe auch Beispiel „Alte Liebe“ auf<br />

S. 38, ein Konzept zur Mieterbindung in Seniorenwohnanlagen),<br />

sind ein wichtiger Arbeitsbereich<br />

<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativschaffender. Sie<br />

gewinnen in einer von persönlichen Dienstleistungen<br />

geprägten Wirtschaft mehr <strong>und</strong><br />

mehr an Be deutung. 29 Insbesondere Leistungen<br />

aus den Teilmärkten Werbung, Design, Architektur,<br />

Games, Verlagswesen <strong>und</strong> Film können<br />

für die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft einen hohen<br />

Mehrwert bieten. Beispiele hierfür sind nutzernahe<br />

Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen aus<br />

den Bereichen Medizintechnik, Pflegedienste,<br />

Krankenhäuser <strong>und</strong> Wellnesstourismus, die<br />

auch für beeinträchtigte Personen nutzbar<br />

sind (Stichwort „Design für alle“). 30<br />

diskutiert. 32 Die Wechselwirkungen liegen jedoch<br />

klar auf der Hand. Die Entwicklung von<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen muss heute<br />

immer rascher auftretende soziale <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Veränderungen berücksichtigen.<br />

Ohne soziale <strong>Innovation</strong> können Technologien<br />

häufig nicht umgesetzt werden oder sind<br />

(wie Ticketautomaten) <strong>durch</strong> unzureichende<br />

Beachtung der Dienstleistungskomponente<br />

<strong>und</strong> Anwenderfre<strong>und</strong>lichkeit schwer handhabbar<br />

oder schlecht verständlich. Soziale <strong>Innovation</strong>en<br />

untermauern den notwendigen<br />

Perspektivenwechsel beim <strong>Innovation</strong>sverständnis.<br />

Sie können nicht nur in Unternehmen,<br />

sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

stattfinden. Sie sind beispielsweise für Kommunen<br />

sehr interessant, die sich neuen Herausforderungen<br />

als „Dienstleister“ <strong>und</strong> „Gemeinwesenprofis“<br />

zu stellen haben. Beispiele dafür<br />

sind die Open-Government-Modelle mit neuen<br />

Formen politischer Partizipation. Die Stadt<br />

Frankfurt hat eine Bürgerbeteiligungsplattform<br />

im Internet eingerichtet. 33 , das Land<br />

Hessen bot eine Beteiligungsplattform für den<br />

Landesentwicklungsplan an.<br />

In einigen Unternehmen wird im Zuge der stei -<br />

genden Bedeutung sozialer Verantwortung<br />

Neues gewagt, selbst wenn der finanzielle Mehrwert<br />

nicht leicht darzustellen ist <strong>und</strong> die positiven<br />

Auswirkungen häufig eher indirekter<br />

Natur sind. Hier können soziale <strong>Innovation</strong>en<br />

Veränderungen in der internen Organisationsstruktur,<br />

beispielsweise im Bereich Ausbildung,<br />

Personalmanagement <strong>und</strong> in der Kommunikation,<br />

bewirken. 31 Welche Rolle soziale<br />

<strong>Innovation</strong>en im Zusammenhang mit technischen<br />

<strong>Innovation</strong>en spielen, wird intensiv<br />

<strong>Innovation</strong>en im Handwerk<br />

Auch im Handwerk als Traditionsgewerbe sind<br />

<strong>Innovation</strong>en wichtig. Der Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks betonte in seiner<br />

Stellungnahme zum Grünbuch der EU-<br />

Kommission „Erschließung des Potenzials der<br />

<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativitätsindustrien“, dass das<br />

<strong>Innovation</strong>spotenzial, welches der <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong><br />

Kreativwirtschaft zugesprochen wird, sogar<br />

insbesondere im Handwerk zu finden sei:<br />

29 Vgl. bepa (2010), S. 33<br />

30 Siehe auch B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (2010):<br />

Abschlussbericht Forschungsprojekt<br />

Nr. 68/09: Nutzung von Synergien<br />

zwischen Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft,<br />

Berlin<br />

31 Mehr zum Thema „Innovativer<br />

Mittelstand“ finden Sie im hessischen<br />

Mittelstandsbericht 2007<br />

der Hessen Agentur<br />

32 Vgl. Howaldt, Jürgen, Jacobsen,<br />

Heike (Hrsg.) (2010), S. 102<br />

33 www.frankfurt-gestalten.de<br />

37

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