10.01.2014 Aufrufe

4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ein zentraler Mehrwert für die Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

somit das Unternehmen sei das Kennen lernen<br />

neuer Denkweisen <strong>und</strong> somit die Förderung der<br />

eigenen <strong>Innovation</strong>s-, Kommunikations- <strong>und</strong><br />

Teamfähigkeit. Insbesondere Designer könnten<br />

komplexe Sachverhalte vereinfacht darstellen<br />

<strong>und</strong> die Sicht auf elementare Probleme <strong>und</strong><br />

Lösungen schärfen.<br />

Die direkte Einbeziehung <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativschaffender<br />

kann Unternehmen helfen, dass<br />

vorhandene Mitarbeiter neue Denkweisen er -<br />

lernen <strong>und</strong> sogar neue Märkte erschlossen<br />

werden können. In zahlreichen Unternehmen<br />

gibt es Kommunikationsprobleme <strong>und</strong> Distanziertheit<br />

zwischen verschiedenen Abteilungen,<br />

die langfristig <strong>Innovation</strong>sprozesse hemmen.<br />

Ein gemeinsamer Einblick in den kreativen<br />

Prozess von Künstlern direkt im Unternehmen<br />

kann sich förderlich auf die Einstellung von<br />

Mitarbeitern zu betrieblichen Neuerungen auswirken,<br />

das Mitarbeiterverhältnis fördern<br />

<strong>und</strong> interdisziplinäre Kompetenzen entwickeln<br />

helfen. Dies kann zum Beispiel in Form einer<br />

frühzeitigen Einbindung von Designern im<br />

Wertschöpfungsprozess stattfinden.<br />

2.3.1<br />

<strong>Innovation</strong> <strong>durch</strong> strategisches Design<br />

Designern kommt in <strong>Innovation</strong>sprozessen eine<br />

wichtige Rolle zu. Ihre Aufgaben gehen über<br />

die reine Schöpfung ästhetischer Qualitäten<br />

weit hinaus. Sie stehen vielmehr in einer Mittlerrolle<br />

zwischen Produktangebot <strong>und</strong> Markt.<br />

Sie können vielfältige Aufgaben übernehmen:<br />

Operative Funktionen für das Durchführen<br />

von Prozessen <strong>und</strong> Aufträgen, normative für<br />

die gr<strong>und</strong>legende Unternehmensverfassung,<br />

-politik <strong>und</strong> -kultur sowie strategische für die<br />

organisatorische Ausrichtung. 39 Designer<br />

wurden lange Zeit als Gestalter am Ende der<br />

Produktentwicklung eingesetzt <strong>und</strong> bei der<br />

Marktanalyse außer Acht gelassen. Dabei ist<br />

eine frühzeitige Einbindung für die Passgenauigkeit<br />

der gestalterischen Ideen effektiver.<br />

Manche Unternehmen binden Designer<br />

nicht nur temporär in <strong>Innovation</strong>sprozesse ein,<br />

sondern nutzen deren Moderationsfunktion<br />

dauerhaft, teils weit oben in der Organisationshierarchie<br />

bis hinein in die Führungsgremien.<br />

Der Begriff Designmanagement beschreibt die<br />

Strategie des ganzheitlichen Einsatzes von<br />

Designern als Berater, Planer <strong>und</strong> Gestalter im<br />

Unternehmen, wobei alle Funktionsbereiche<br />

<strong>und</strong> <strong>Innovation</strong>sprozesse des Unternehmens<br />

einbezogen werden. Designmanagement koordiniert<br />

die Arbeitsprozesse im Unternehmen,<br />

bei denen Produkte, Serviceleistungen, Geschäftsmodelle,<br />

Marken <strong>und</strong> Erlebniswelten<br />

kreiert werden. Es hat auch die Funktion<br />

des Mittlers zwischen Designern <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

aus verschiedenen Abteilungen<br />

sowie dem K<strong>und</strong>en. 40 Die zentralen Kooperationspartner<br />

des Designers sind Ingenieure,<br />

Techniker <strong>und</strong> Marketingfachleute. Gr<strong>und</strong>legend<br />

ist die Schaffung <strong>und</strong> Vermittlung<br />

gemeinsamer Wert- <strong>und</strong> Zielvorstellungen<br />

sowie eines Unternehmensprofils. Um in Unternehmensprozessen<br />

effektiv einsetzbar zu<br />

sein, ist der frühzeitige Erwerb betriebswirtschaftlicher<br />

Kenntnisse für die Designer selbst<br />

Voraussetzung. Analog müssen sich Mitarbeiter<br />

mit betriebswirtschaftlichem oder techni-<br />

2<br />

<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

als<br />

<strong>Innovation</strong>streiber<br />

für andere Branchen<br />

34 Zentralverband des Deutschen<br />

Handwerks (2010) S. 6<br />

35 Vgl. B<strong>und</strong>esministerium für<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie (2011),<br />

S. 117 ff<br />

36 Vgl. Zentralverband des Deutschen<br />

Handwerks (2010), S. 6<br />

37 2. <strong>Hessischer</strong> <strong>Kultur</strong>wirtschaftsbericht,<br />

Piesk/Giebel (2005)<br />

38 Schlussbericht der Enquete-<br />

Kommission „<strong>Kultur</strong> in Deutschland“<br />

(2007)<br />

39 Vgl. Kern, Ulrich (2000) S. 39<br />

40 Vgl. Best, Kathryn (2010), S. 9<br />

39

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!