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4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

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40<br />

41 Andrej Kupetz beim Kongress<br />

„create-it-2011 - Kreativwirtschaft<br />

trifft IT“, September 2011, Darmstadt<br />

42 Vgl. Riedel, Julia (2009)<br />

43 Scholz & Friends, Markenverband,<br />

Rat für Formgebung (2010)<br />

44 Vgl. B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie (2011), S. 16f.<br />

schem Hintergr<strong>und</strong> mit der Design-Denkweise<br />

vertraut machen. „Design-to-market“<br />

beschreibt die Tätigkeit der Designer, Produkte<br />

marktreif zu machen. Die frühzeitige Entwicklung<br />

einer effektiven Strategie im Sinne<br />

des Design-to-market kann den erfolgreichen<br />

Markteintritt von Produkten beschleunigen.<br />

Häufig herrscht jedoch eine Designstrategie<br />

mit primärem Fokus auf Kostengesichtspunkte<br />

vor (Design-to-cost), was sich negativ auf<br />

die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Qualität von<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen auswirken<br />

kann. 41 Die richtige Balance ist wichtig für den<br />

Erfolg.<br />

Obwohl die Bereiche Marketing <strong>und</strong> Kommunikations-<br />

bzw. Werbedesign eng miteinander<br />

verknüpft sind, können sie sehr widersprüchlich<br />

in ihrer Herangehensweise sein: Während<br />

das Marketing der Produkt,- Preis-, Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Distributionspolitik unmittelbar<br />

unterliegt <strong>und</strong> Marktpotenziale rein quantitativ<br />

auswertet, nimmt Design dabei auch ungewöhnliche<br />

qualitative Blickwinkel ein. 42 Die<br />

Zusammenarbeit von Marketingfachleuten<br />

<strong>und</strong> Designern bringt beide Herangehensweisen<br />

konstruktiv zusammen. Die Fähigkeiten<br />

der Kreativen zur Erfassung <strong>und</strong> Deutung<br />

gesellschaftlicher Veränderungen für die Produktentwicklung<br />

sollten im <strong>Innovation</strong>sprozess<br />

genutzt werden, um neue Marktchancen<br />

frühzeitig zu erkennen, Produktkonzepte zu<br />

visualisieren <strong>und</strong> für die gesamtstrategische<br />

Planung aufzubereiten.<br />

Es gibt bereits einige Untersuchungen zur<br />

be triebswirtschaftlichen Wirkung <strong>und</strong> zum<br />

Mehrwert kreativer Leistungen. So weist die<br />

Studie „Die Schönheit des Mehrwertes“ 43 nach,<br />

dass Design den Unternehmen eine Reihe an<br />

Vorteilen bieten kann, von höherem Absatz<br />

<strong>und</strong> Gesamtrenditen, effektiverer Markteinführung,<br />

der Erreichung gesellschaftlicher<br />

Akzeptanz bis hin zur gesteigerten Attraktivität<br />

für das Personalrecruiting, insbesondere<br />

in der Führungsebene. Die Potenziale im<br />

Bereich Kosteneinsparung <strong>durch</strong> innovative<br />

Optimierung sowie Nachhaltigkeit für Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Umwelt werden laut der Studie<br />

noch unterschätzt. Bislang würden Unternehmen<br />

selten aus eigener Initiative Veränderungen<br />

im <strong>Innovation</strong>sprozess im Hinblick<br />

auf den kreativen Input <strong>durch</strong> Designer fordern.<br />

Design scheint vielmehr bisher vor<br />

allem als Instrument der Krisenintervention<br />

genutzt zu werden:<br />

„Die Krise war wie ein Reset,<br />

plötzlich ist alles möglich.”<br />

(Johannes Barckmann, EDAG GmbH & Co.<br />

KGaA, Fulda, beim Kongress „create-it-2011”)<br />

Dieses Zitat spiegelt das typische Phänomen<br />

wider, dass die Offenheit für neue Lösungen<br />

<strong>und</strong> Veränderungen zumeist dann stärker ausgeprägt<br />

ist, sobald Unternehmer mit größeren<br />

Problemen konfrontiert werden. Dabei wäre<br />

eine Prävention in Form einer frühzeitigen<br />

Offenheit für innovative Impulse eine wichtige<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Vermeidung neuer Krisen.<br />

Für Designer ist erhöhte Empathie für K<strong>und</strong>en<br />

die Gr<strong>und</strong>lage ihrer Arbeit, was sich sehr positiv<br />

auf die Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit von Produkten<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen auswirken kann.<br />

Sie erschaffen erfolgreiche Produkte für bisher

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