4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...
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Barbizz Co-Creation in Hanau<br />
ort im Coworking-Space selbst oder zu Hause<br />
nutzen können. Da derartige Rahmenbedingungen<br />
auch die Entwicklung innovativer <strong>und</strong><br />
kreativer Ideen fördern, kann die temporäre<br />
Nutzung eines externen Büros im Coworking-<br />
Space von fest angestellten Mitarbeitern<br />
höchst inspirativ für das jeweilige Unternehmen<br />
sein. Das eigenständige Entstehen der<br />
Gemeinschaft ohne eine zu stark ausgeprägte<br />
„Top-Down-Struktur“ ist essenziell. Es besteht<br />
jedoch ein Bedarf nach Zentrumsmanagern in<br />
Form von „sozialen Kuratoren“, die das Funktionieren<br />
der Zusammenarbeit verstehen <strong>und</strong><br />
positiv beeinflussen. 73<br />
Für die Weiterentwicklung derartiger Angebote<br />
muss in Zukunft geklärt werden, in welcher<br />
Form ortsansässige Unternehmen, Universitäten<br />
<strong>und</strong> Institutionen der Wirtschaftsförderung<br />
eingeb<strong>und</strong>en werden können <strong>und</strong> ob eine finanzielle<br />
Unterstützung für die Managementkosten<br />
einer Coworking-Fläche in freier Trägerschaft<br />
möglich ist. Bestehende kommunale<br />
Räumlichkeiten sollten auf ihre Nutzungsmöglichkeiten<br />
als Coworking-Spaces überprüft<br />
<strong>und</strong> gegebenenfalls – zumindest temporär – zur<br />
Verfügung gestellt werden. Vorstellbar ist auch,<br />
dass Arbeitgeber Coworking in ihr Unternehmen<br />
integrieren, weil im eigenen Haus Flächen bzw.<br />
Räume zur Verfügung stehen. Vorstellbar ist<br />
aber auch, dass sich Unternehmen aus Gründen<br />
der Inspiration <strong>und</strong> Ideenfindung an externen<br />
Coworking-Spaces beteiligen. Nicht zuletzt<br />
werden sich Unternehmen bei der Suche nach<br />
talentierten Mitarbeitern, die sich teilweise<br />
nicht mehr fest an ein Unternehmen binden<br />
wollen, verstärkt nach deren Wünschen <strong>und</strong><br />
Bedürfnissen richten müssen.<br />
Darüber hinaus muss abgewogen werden, ob es<br />
eher sinnvoll ist, potenziellen Betreibern von<br />
Coworking-Spaces Räumlichkeiten aktiv anzubieten<br />
oder der Entwicklung dieses Phänomens<br />
zunächst Zeit zu geben, damit eigenständig<br />
Unterstützungsbedarf erkannt werden kann.<br />
Bei der Auswahl passender Örtlichkeiten<br />
haben Insider in der Regel ein feineres Gespür<br />
für das „Ambiente“ <strong>und</strong> somit größere Erfolgsaussichten<br />
als Außenstehende. Eine breit angelegte<br />
Informations- <strong>und</strong> Imagekampagne,<br />
die Nennung von Ansprechpartnern sowie<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten für mögliche<br />
Betreiber wären für die erfolgreiche Etablierung<br />
von Coworking-Spaces förderlich. 74<br />
Das weltweit größte Coworking-Netz The Hub<br />
hat seinen Ursprung in London. Mittlerweile<br />
existieren weltweit 23 Büros, beispielsweise in<br />
Amsterdam, Mumbai, Tel Aviv, Kapstadt <strong>und</strong><br />
Helsinki. Dabei wird insofern besonders auf Vernetzung<br />
Wert gelegt, als Coworker nach<br />
Interessen <strong>und</strong> Beschäftigungsfeldern zusammen<br />
platziert werden, an interdisziplinären<br />
<strong>Innovation</strong> Labs teilnehmen <strong>und</strong> auch von<br />
dem weltweiten Netzwerk profitieren können.<br />
2011 fand die erste globale „Jellyweek“, eine<br />
73<br />
Ebd.<br />
74<br />
Peter Schreck, Vortrag in Berlin,<br />
2012