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4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

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Binden Sie nur interne oder auch externe Designer ein?<br />

Kapazitätsspitzen kompensieren wir mit externen Partnern, mit denen wir<br />

langjährige <strong>und</strong> gute Erfahrungen gemacht haben.<br />

Worin sehen Sie die Ursache, dass Unternehmen sich scheuen, Kreative<br />

frühzeitig in ihre Prozesse einzubinden? Welchen Rat können Sie geben?<br />

Die Medien produzieren tragischerweise ein verzerrtes Bild des Designers.<br />

Vielfach wird Design als Spielerei, Zubehör, Kitsch, unnötig, teuer oder Kunstobjekt<br />

dargestellt. Das Berufsbild ist im Gegensatz zu dem des Ingenieurs<br />

nicht definiert <strong>und</strong> nicht geschützt. Jeder kann sich also Designer oder Stylist<br />

nennen.<br />

Aber auch die Designer sind sich oft nicht einig, welchen Beitrag sie in einem<br />

Unternehmen <strong>und</strong> in der Produktentwicklung leisten können, wollen oder<br />

müssen. Wie soll ein Unternehmer dieses dann erkennen? Als ganzheitlich<br />

denkende Experten fühlen sich Designer sowohl in der Markenbildung, der<br />

Entwicklung von Unternehmensstrategien, der Produktgestaltung, -konzeption<br />

<strong>und</strong> -entwicklung <strong>und</strong> im <strong>Innovation</strong>smanagement zu Hause. Das macht es<br />

unglaublich schwer, sie einzusortieren.<br />

Unternehmens oder in die Unternehmensphilosophie.<br />

Hierzu gehören z. B. koziol in<br />

Erbach im Odenwald, Opel in Rüsselsheim, das<br />

Designer in ihr Strategieboard aufnimmt, 45<br />

Rowenta in Offenbach <strong>und</strong> BEKO in Neu-<br />

Isenburg (Haushaltsgeräte), Caparol in Ober-<br />

Ramstadt (Bautenanstrichmittel) <strong>und</strong> Resopal<br />

in Groß-Umstadt (Schichtstoffe). Die Möbelmanufaktur<br />

e15 aus Bad Homburg führt ihr<br />

Umsatzwachstum um 25 % im Jahr 2011 auf<br />

ihre Designfokussierung zurück. 46 G.tecz aus<br />

Kassel stellen zementgeb<strong>und</strong>ene Werkstoffe<br />

sowie Materialien mit hohen Festigkeiten <strong>und</strong><br />

Eigenschaften wie Keramiken mit individuellen<br />

ökonomischen High-Tech-Betonen her <strong>und</strong><br />

bindet dabei Designer <strong>und</strong> Architekten ein.<br />

Mein Rat:<br />

Wer Design als Ausschmückung sieht, sollte es sein lassen. Wer hingegen<br />

Design als Impulsgeber sieht, Standortsicherung betreiben möchte, Wettbewerbsvorteile<br />

<strong>und</strong> -abgrenzungen sucht, technisch machbare, innovative,<br />

produzierbare <strong>und</strong> zu definierten Kosten herstellbare Produkte <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Neuerungen sucht <strong>und</strong> seine Marke stärken möchte, der sollte sich auf<br />

Design einlassen <strong>und</strong> es nutzen! Von Anfang an.<br />

42 das in Kronberg Elektrogeräte, insbesondere<br />

für den Haushalt, entwickelt. An den berühmten<br />

zehn Regeln für gutes Design von Brauns<br />

ehemaligem Chefdesigner Dieter Rams – dass<br />

Design z. B. innovativ, unaufdringlich, brauchbar<br />

<strong>und</strong> langlebig sein sollte – orientierte sich<br />

sogar Apple-Gründer Steve Jobs.<br />

Kamera von MINOX<br />

In Hessen gibt es zahlreiche weitere Beispiele<br />

für die erfolgreiche Integration von Design<br />

in den gesamten Wertschöpfungsprozess des<br />

Design spielt auch für die Marke MINOX in<br />

Wetzlar (Optik <strong>und</strong> Feinmechanik) eine tragende<br />

Rolle. Es unterstützt die Markenkommuni -<br />

kation bzw. ist Teil derselben. Alle Produkte<br />

unterliegen im Rahmen des Designentwicklungsprozesses<br />

übergeordneten Gestaltungsprinzipien.<br />

Die Designstrategie folgt der<br />

MINOX-Strategie <strong>und</strong> ihrem Anspruch, Produkte<br />

ganzheitlich, konsequent anwendungsorientiert<br />

sowie auf Basis von K<strong>und</strong>enwünschen<br />

<strong>und</strong> Anforderungen zu entwickeln.<br />

Auch der Erfolg des Fahrradherstellers Storck<br />

Bicycle in Idstein gründet sich nach eigenen<br />

Angaben auf Designorientierung. Das Wachstum<br />

des Unternehmens in den letzten Jahren<br />

basiert auf der technischen Führerschaft der<br />

Storck Produkte <strong>und</strong> einer konsequenten<br />

Design- <strong>und</strong> Markenstrategie.<br />

45 Mainzer Designgespräche 2011<br />

46 Rat für Formgebung (2012)

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