4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...
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Zahl klassischer großer Kampagnen nimmt ab.<br />
Auch können die Zielgruppen den Werbeimpulsen,<br />
beispielsweise <strong>durch</strong> Pop-Up-Blocker<br />
oder das Überspringen von Werbeblöcken im<br />
digitalen Fernsehen, mittlerweile viel besser<br />
ausweichen. Die Werber müssen daher Strategien<br />
entwickeln, die die potenziellen K<strong>und</strong>en<br />
von selbst anlocken.<br />
„The consumer is a cat: Man kann dem Konsumenten<br />
Angebote machen, ist aber darauf<br />
angewiesen, dass er selbstbestimmt immer<br />
wieder zu einem kommt.“<br />
(Dr. Stephan Vogel, Ogilvy & Mather Werbeagentur<br />
GmbH, Frankfurt, beim Kongress<br />
„create-it-2011“)<br />
Werbeschaltungen im Internet auf vielfrequentierten<br />
Einstiegsportalen, in Social Networks,<br />
bei Suchmaschinen <strong>und</strong> E-Mail-Anbietern erfreuen<br />
sich bei Unternehmen einer großen<br />
Beliebtheit, da sie das Ignorieren von Werbebotschaften<br />
erschweren. Ein breites Werbespektrum<br />
bietet der Versand von Werbung <strong>und</strong><br />
im Speziellen von Newslettern per E-Mail,<br />
wogegen sich Konsumenten jedoch mit Spamfiltern<br />
wehren können. Die Werber müssen<br />
den K<strong>und</strong>en dazu bewegen, die Informationsquelle<br />
aktiv aufzusuchen <strong>und</strong> darauf achten,<br />
den potenziellen Adressaten nicht mit Informationen<br />
zu überladen oder mit komplizierten<br />
Technikanforderungen zur Darstellung der<br />
Werbebotschaft zu belästigen. Idealerweise<br />
identifiziert sich der K<strong>und</strong>e so stark mit einer<br />
Marke <strong>und</strong> der sich daraus ergebenden<br />
Community, dass er das Markenerlebnis aktiv<br />
erfahren möchte. Hierbei müssen die Markenverantwortlichen<br />
darauf achten, dass das<br />
Markenbild trotz vielfältiger Kanäle <strong>und</strong> zunehmender<br />
Komplexität <strong>durch</strong>gängig bleibt.<br />
So hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung sich<br />
beispielsweise von ihrem Online-Logo verabschiedet<br />
<strong>und</strong> kommuniziert nun mit einer<br />
einheitlichen Marke über die Kanäle Print,<br />
mobile Applikationen <strong>und</strong> Internet.<br />
Werber können ihre Zielgruppen online fast<br />
in Echtzeit erreichen, wenn diese gleichzeitig<br />
online sind. Sie können auch im Gegensatz<br />
zum Printmedium oder Fernsehspot direkt auf<br />
aktuelle Geschehnisse reagieren, die Akzeptanz<br />
<strong>und</strong> Erfolgswahrscheinlichkeit testen <strong>und</strong><br />
Werbebotschaften sofort anpassen. Außerdem<br />
haben sie die Möglichkeit, die Werbung<br />
personalisiert mit Hilfe von Daten, die ihnen<br />
digital über K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> deren Präferenzen<br />
vorliegen, zu gestalten. Eine wesentliche Komponente<br />
ist auch hier wieder die interaktive<br />
Beteiligung der Zielgruppen, z. B. <strong>durch</strong> die<br />
Aufforderung zum Einsenden von Video- oder<br />
Fotodateien oder anderer Beiträge zu Wettbewerben.<br />
Aktuelles Beispiel hierfür ist die<br />
erfolgreiche Nachwuchskampagne des hessischen<br />
Handwerks „Und was wirst Du?“.<br />
Als effektiv erweisen sich spaßbringende<br />
Werkzeuge wie Games oder originelle Werbeclips,<br />
die „viral“ über Social Media weitergegeben<br />
werden. Die Werbung <strong>durch</strong> Empfehlungen<br />
der User untereinander ist zunächst<br />
schwer steuerbar, <strong>durch</strong> „Gefällt-mir“-Buttons<br />
<strong>und</strong> Bewertungen in Portalen wird sie jedoch<br />
effektiv sichtbar gemacht. Diese Methoden<br />
sind allerdings nicht vor Manipulation <strong>durch</strong><br />
künstlich erstellte Empfehlungen des entsprechenden<br />
Unternehmens gefeit. Auch unter-