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4. Hessischer Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht: Innovation durch ...

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Nach der Ideenkreation, der zentralen Phase<br />

des <strong>Innovation</strong>sprozesses, wird die Idee mit<br />

Prototypen greifbar gemacht, detaillierter<br />

ausgearbeitet <strong>und</strong> schließlich zusammen mit<br />

K<strong>und</strong>en getestet.<br />

Dreh- <strong>und</strong> Angelpunkt ist dabei nicht die Arbeit<br />

des Individuums, sondern des Teams<br />

mit Vertretern unterschiedlicher Disziplinen<br />

<strong>und</strong> Hierarchieebenen. Die Heterogenität<br />

der Beteiligten an Prozessen setzt Teamfähigkeit,<br />

gemeinsame Ziele <strong>und</strong> Werte voraus –<br />

<strong>und</strong> vor allem die Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />

„auf Augenhöhe“. Gerade wenn sich<br />

Unternehmensvertreter sehr stark mit ihrem<br />

Produkt identifizieren, wird das Einbeziehen<br />

externer Kreativer eine größere Herausforderung,<br />

da die Zielvorstellungen hierfür mitunter<br />

stark abweichen können. Das „Not-invented-here“-Syndrom,<br />

die Abwertung bereits<br />

existierenden Wissens aufgr<strong>und</strong> eines unternehmensexternen<br />

Entstehungsortes, kann die<br />

Aufgeschlossenheit gegenüber fremden Leistungen<br />

<strong>und</strong> interdisziplinärer Zusammenarbeit<br />

hemmen. Je größer <strong>und</strong> erfolgreicher<br />

ein Unternehmen ist, desto schwieriger kann<br />

es sein, neue Denkweisen wie Design Think ing<br />

in Prozesse zu implementieren. 54 Von hoher<br />

Bedeutung für den Erfolg dieser Methode sind<br />

geeignete Räume mit für kreatives Denken<br />

geeigneter Infrastruktur.<br />

In Hessen wurden bereits Design-Thinking-<br />

Projekte mit der DekaBank (12-Wochen-<br />

Projekt <strong>und</strong> Executive Education), Ärzte<br />

für die Dritte Welt (6-Wochen-Projekt) <strong>und</strong><br />

Fraport (12-Wochen-Projekt im Verb<strong>und</strong><br />

mit B<strong>und</strong>espolizei, Lufthansa etc.) <strong>durch</strong>-<br />

geführt. Diese Projekte waren eng mit sozialen<br />

<strong>Innovation</strong>en verknüpft.<br />

Der Begriff Design Thinking ist in den letzten<br />

Jahren als Marketing- <strong>und</strong> Verkaufsargument<br />

aufgebaut worden; er hat es geschafft, in der<br />

Wirtschaft Fuß zu fassen <strong>und</strong> Kultstatus zu<br />

erlangen. So schafft es die Design-Thinking-<br />

Methode, einen klassischen <strong>und</strong> bereits seit<br />

Jahrzehnten im Design angewandten Prozess<br />

allgemein verständlich zu machen. Durch<br />

diese zentrale Platzierung wird nach Einschätzung<br />

der Designer ihrer Disziplin eine<br />

höhere Wertschätzung entgegengebracht:<br />

„Das Interessante ist also nicht nur der Prozess<br />

selbst, sondern das Design Thinking als<br />

‚Marke‘. Durch diese Marke wird die Arbeit des<br />

Designers kommunizierbar <strong>und</strong> greifbar –<br />

<strong>und</strong> somit gleichzeitig ein Stück weit unangreifbarer.<br />

Weit über diese Etikettierung hinaus<br />

sind wir im ‚Denken wie ein Designer‘ (Design<br />

Thinking) <strong>und</strong> in der Anwendung solcher problemlösungsorientierten<br />

Planungsprozesse natürlich<br />

geübt. Das macht unsere Kompetenzen<br />

aus. Wir sehen solche Prozesse als Leitfaden<br />

oder Handlungsempfehlung, die mit Erfahrung<br />

flexibel genutzt <strong>und</strong> angewendet werden.“ 55<br />

2.3.2<br />

<strong>Innovation</strong> <strong>durch</strong> Kreativleistungen<br />

anderer Teilmärkte<br />

Auch Begegnungen mit Vertretern aus den Bereichen<br />

Musik <strong>und</strong> Theater, mit Schriftstellern,<br />

Fotografen, Filmemachern, Zeichnern <strong>und</strong><br />

Bildhauern können bei Change-Management-<br />

2<br />

<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />

als<br />

<strong>Innovation</strong>streiber<br />

für andere Branchen<br />

54 Prof. Ulrich Weinberg, Kongress<br />

„create-it-2011 – Kreativwirtschaft<br />

trifft IT“, September 2011,<br />

Darmstadt<br />

55 Ruby, Nadja; Stelter, Elisa (2012)<br />

47

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