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Bericht des Präsidiums - Der Deutsche Olympische Sportbund

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© DOSB<br />

sicherzustellen, dass Gleiches nicht<br />

ungleich behandelt wird, wie das<br />

im Fall eines 21. Antragstellers, der<br />

die gleichen Kriterien wie der 20.<br />

erfüllt und dennoch abgelehnt werden<br />

müsste, zwangsläufig zuträfe.<br />

Leider sind die Ministerpräsidenten/<br />

innen hierauf bislang nicht eingegangen.<br />

Michael Vesper Wir befinden uns also hinsichtlich<br />

der Sportwetten seit Mitte 2012<br />

im rechtlichen und (sport-) politischen Niemandsland.<br />

Die privaten Veranstalter agieren so, als hätten sie die<br />

Genehmigung schon in der Tasche; keine Behörde wagt<br />

es angesichts der Rechtslage, ihnen dies zu untersagen.<br />

Oddset hingegen ist an eine enge Auslegung von Recht<br />

und Gesetz gebunden. Die alte Monopol-Konzession<br />

ist ausgelaufen und wird nur noch übergangsweise<br />

angewandt; die neue Konzession, die die von acht Lottogesellschaften<br />

der Länder gegründete ODS ODDSET<br />

Deutschland Sportwetten GmbH beantragt hat, ist<br />

ebenfalls in der Warteschleife. Dadurch entwickelt sich<br />

der Markt weiter auseinander, statt allen Teilnehmern<br />

gleiche Bedingungen zu ermöglichen.<br />

Allerdings zahlt seit Mitte 2012 nicht mehr nur Oddset,<br />

sondern auch ein Teil der privaten Veranstalter Steuern,<br />

und zwar 5 Prozent auf den Spieleinsatz. Dadurch<br />

haben die Finanzminister der Länder in den ersten<br />

12 Monaten etwa 160 Mio. Euro eingenommen, was<br />

einem Umsatz von 3,2 Mrd. Euro entspricht. Dabei ist zu<br />

bedenken, dass angesichts der unklaren Rechtslage hier<br />

immer noch ein großer Dunkelbereich existiert.<br />

Angesichts dieser Einnahmen haben wir die Länder an<br />

ihre politische Zusicherung gemahnt, einen angemessenen<br />

Anteil von einem Drittel ihrer fiskalischen Erträge<br />

an den organisierten Sport im jeweiligen Land für die<br />

Finanzierung seiner gemeinnützigen Arbeit abzugeben.<br />

In einigen wenigen Ländern ist die Bereitschaft dazu<br />

da; andere verweisen auf mittlerweile verabschiedete<br />

oder beabsichtigte Sportfördergesetze oder -pläne,<br />

die die Sportförderung unabhängig von Lotterie- und<br />

Wetterträgen mittelfristig garantierten und in die die<br />

möglichen Wetterträge bereits eingerechnet seien. Bislang,<br />

so müssen wir leider feststellen hatten weder der<br />

gemeinnützige Sport noch als <strong>des</strong>sen Teil der Amateurfußball<br />

von der Neuregelung profitiert, obwohl dies vom<br />

Profifußball (auf <strong>des</strong>sen Veranstaltungen die allermeisten<br />

Wetten gesetzt werden) voll unterstützt und von der<br />

Politik in Aussicht gestellt worden war.<br />

Kompromiss mit der<br />

Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG)<br />

Die VBG ist der zuständige Träger der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung für den Sport. Aufgrund der Entwicklung<br />

der sogenannten Gefahrklassen drohten die<br />

Belastungen der Vereine mit bezahlten Sportlern/innen<br />

ins Unermessliche zu wachsen und die Klubs letztlich zu<br />

„erdrosseln“. Die Tarife waren dabei, auf weit über das<br />

Hundertfache anderer Tarife der in der VBG versammelten<br />

Sparten zu explodieren. Dem sind wir – gemeinsam<br />

mit den hauptsächlich betroffenen Verbänden wie dem<br />

DFB und dem DEB sowie den Profiligen – entschieden<br />

entgegengetreten.<br />

Nach jahrelangen Verhandlungen, die wir mit Vertretern/innen<br />

der Politik, dem zuständigen Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

für Arbeit und Soziales (BMAS), dem Dachverband<br />

aller gewerblichen Unfallversicherungsträger (DGUV)<br />

und natürlich der VBG geführt haben, gelang es schließlich,<br />

einen für alle Seiten vertretbaren Kompromiss zu<br />

erzielen. Die VBG-Vertreterversammlung hat unmittelbar<br />

vor unserer letzten Mitgliederversammlung am 6.<br />

Dezember 2012 ihren Gefahrtarif korrigiert und eine<br />

deutlich moderatere Staffelung der Gefahrklassen für<br />

Sportvereine beschlossen. Künftig werden die Belastungen<br />

<strong>des</strong> Fußballs in einer eigenen Tarifstelle gebündelt<br />

und diejenigen der anderen Sportarten in einer anderen<br />

Gefahrtarifstelle zusammengefasst.<br />

30 l Teil I

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