Best Practice Beispiele (PDF, 355 KB ) - Bundesministerium für ...
Best Practice Beispiele (PDF, 355 KB ) - Bundesministerium für ...
Best Practice Beispiele (PDF, 355 KB ) - Bundesministerium für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
19. Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell mit BewohnerInnenbesprechung<br />
und/oder ethischer BewohnerInnenbesprechung<br />
TRÄGERORGANISATION<br />
Caritas Socialis GmbH<br />
Beschreibung der <strong>Best</strong>-<strong>Practice</strong> (kurz/schlagwortartig):<br />
Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell wurde von Frau Dr. Cora van der Kooij, Krankenschwester und<br />
Historikerin aus Holland, entwickelt. Das Modell bezieht sich auf Sokrates und seine besondere Dialogtechnik<br />
. Diese Form der Gesprächsführung stellt nicht so sehr die Erkenntnis eines einzigen Individuums, sondern die<br />
gemeinsame Erkenntnis von allen Gruppenmitgliedern in den Vordergrund.<br />
Ein großer Schwerpunkt liegt neben den unterstützenden Instrumenten (wie z.B. Beobachtungsbögen, Charakteristik,<br />
Pflegekarte, Umgangsempfehlung) vor allem auf der BewohnerInnenbesprechung und/oder der<br />
ethischen BewohnerInnenbesprechung. Diese Form der Besprechung findet zum ersten Mal etwa 6 Wochen<br />
nach dem Einzug des Bewohners / der Bewohnerin statt. Organisiert und geleitet von den Bezugspflegepersonen<br />
nehmen alle Berufsgruppenvertreter daran teil. Keiner ist ausgeschlossen. Jede Bezugsperson hat im<br />
Umgang mit dem/der jeweiligen BewohnerIn etwas gesehen, erlebt und erfahren Die Angehörigen und/oder<br />
die Freunde des jeweiligen Bewohners / der jeweiligen Bewohnerin sind herzlichst eingeladen. Sie tragen mit<br />
dazu bei, das Erleben des Bewohners / der Bewohnerin besser zu verstehen und sie damit auch besser zu<br />
unterstützen. Regelmäßig, also mindestens halbjährlich, wird diese Bewohnerbesprechung dann wiederholt.<br />
Die Verschriftlichung der Ergebnisse ist ebenso selbstverständlich wie der hochsensible Umgang mit vertraulichen<br />
Informationen.<br />
Die ethische BewohnerInnenbesprechung ermöglicht eine gemeinsame vertiefte Auseinandersetzung mit den<br />
Wüschen des Bewohners / der Bewohnerin zu seinem/ihrem Lebensende und auch zu anderen ethischen<br />
Fragen. Der dokumentierte Wille des Bewohners/der Bewohnerin, sowie dessen/deren gesprochene Aussagen,<br />
vermutliche Meinungen und Wünsche werden gemeinsam mit der Familie sowie dem ärztlichen Betreuungsteam<br />
zusammengetragen. Das gemeinsame Ergebnis einer ethischen BewohnerInnenbesprechung zu<br />
medizinischen Fragen mündet in ein Palliativblatt, welches eine Entscheidungshilfe <strong>für</strong> den letzten Lebensabschnitt<br />
darstellt.<br />
Sonstige Auswirkungen und erste Evaluationsergebnisse (inkl. Anzahl der betroffenen/<br />
erreichten Personen):<br />
• Höhere Zufriedenheit der BewohnerInnen<br />
• Höhrer Zufriedenheit der Angehörigen<br />
• Gesteigertes Verständnis des Betreuungs- und Pflegeprozess bei den MitarbeiterInnen durch die intensiven<br />
Schulungen<br />
• Verbesserte BewohnerInnendokumentation, sowohl bei der Qualiät, als auch bei der Struktur und inhaltlichen<br />
Fragestellungen<br />
Zeitliche Dauer der Planung und Umsetzung:<br />
mehrjährig <strong>für</strong> das gesamte CS-Unternehmen<br />
23