Best Practice Beispiele (PDF, 355 KB ) - Bundesministerium für ...
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42. Maßnahmenpaket (Module) zur Reduktion vermeidbarer Krankenhaustransporte<br />
aus Pflegeheimen<br />
TRÄGERORGANISATION<br />
Georg Pinter (Klinikum Klagenfurt), Rudolf Likar (Klinikum Klagenfurt), Herbert Janig (Alpen-Adria-Universität<br />
Klagenfurt), Olivia Kada (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/FH Kärnten), Karl Cernic (Klinikum Klagenfurt)<br />
Bundesland:<br />
Kärnten<br />
Dienstleistungsbereich:<br />
Stationär<br />
Beschreibung der <strong>Best</strong>-<strong>Practice</strong> (kurz/schlagwortartig):<br />
Projektziel:<br />
Optimierung der Versorgung in Pflegeheimen und somit Reduktion vermeidbarer und belastender Krankenhaus-transporte.<br />
Das Maßnahmenpakt wurde in zwei Pflegeheimen („Interventionsheime“) implementiert.<br />
Zwei Heime ohne Maßnahmensetzung dienten als Kontrollheime.<br />
Maßnahmen:<br />
Es wurde ein Qualitätszirkel zur Optimierung der Kommunikation zwischen dem Bereich Pflege und den HausärztInnen<br />
eingeführt. Der Qualitätszirkel wird durch eine externe Moderation gleitet. Das Ziel des Qualitätszirkels<br />
und der PatientInnenfallkonferenzen besteht in der Qualifizierung des hausärztlichen und des pflegerischen<br />
Bereichs auf dem Gebiet der Alternsmedizin. In diesen Prozess werden u. a. auch FachexpertInnen <strong>für</strong><br />
die HausärztInnen einbezogen. Für den Pflegebereich werden Fortbildungen (z. B. Sturz, Schmerz…) organisiert.<br />
Das Kinikum Klagenfurt am Wörthersee führt <strong>für</strong> alle im Beobachtungszeitraum stationär aufgenommenen<br />
PatientInnen aus den Projektheimen ein Konsil durch. Das Ziel des Konsiliums Klagenfurt besteht in der Vermeidung<br />
verschiedener – nicht aufeinander abgestimmter – diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen<br />
(Polypragmasie). Ein Beispiel da<strong>für</strong> ist die Verschreibung unterschiedlicher Arzneimittel durch verschiedene<br />
Ärzte, die ihre Therapien nicht aufeinander abstimmen.<br />
Darüber hinaus werden Abende <strong>für</strong> pflegende Angehörige zu den Themen Schmerz und PatientInnenverfügung<br />
angeboten.<br />
Sonstige Auswirkungen und erste Evaluationsergebnisse (inkl. Anzahl der betroffenen/<br />
erreichten Personen):<br />
Ergebnisse der summativen Projektevaluation:<br />
a) Prospektive Erfassung der ambulanten und stationären Krankenhaustransporte: signifikant weniger<br />
Transporte aus den Interventionsheimen (n = 116 vs. n = 88, p < .001)<br />
b) Vermeidbare Transporte: signifikant weniger vermeidbare Transporte aus den Interventionsheimen (Ärztliches<br />
Rating: 38% vs. 21% potenziell vermeidbare Transporte, p = .014; Pflegeperspektive: 37% versus<br />
13%, p < .001)<br />
c) Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit (Vorher-Nachher-Messung) aus Sicht der Pflege<br />
(z.B. „Zusammenarbeit mit den HausärztInnen“ p = .002)<br />
d) 67% der befragten HausärztInnen berichten über eine wahrgenommene Verbesserungen durch das Projekt<br />
(insbesondere Verbesserung der Kommunikation mit dem Pflegebereich).<br />
e) Anzahl der erreichten Personen: n = 148 BewohnerInnen leben in den Interventionsheimen; n = 17<br />
HausärztInnen nahmen kontinuierlich an den Qualitätszirkeln teil; n = 71 Pflegekräfte arbeiten in den<br />
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