Ausgabe des Nachhaltigkeitsberichts Balance - Deutscher ...
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Einsatz von Biofuel bietet Perspektiven<br />
Die Lufthansa Group hat mit der sechsmonatigen Erprobung von Biokerosin<br />
im Liniendienst zwischen Hamburg und Frankfurt im Jahr 2011<br />
eine Pionierleistung erbracht. Dieser Praxistest im Rahmen <strong>des</strong> Forschungsprojektes<br />
burnFAIR bewies die Alltagstauglichkeit <strong>des</strong> alternativen<br />
Kraftstoffes (siehe <strong>Balance</strong> 2012, „Biokraftstoff in der Langzeiterprobung“,<br />
Seite 67 ff.). Wenn auch die wissenschaftliche Datenauswertung<br />
noch nicht gänzlich abgeschlossen ist, so besteht kein Zweifel, dass der<br />
Konzern dieses vielversprechende Themengebiet weiter verfolgen wird.<br />
Das Hauptaugenmerk liegt nun darauf, Verfügbarkeit und<br />
Versorgungssicherheit für die Lufthansa Group zu schaffen.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die großtechnische Einführung<br />
von Biokerosin im Bereich der Qualitätssicherung<br />
<strong>des</strong> vertankten Kerosins zusätzliche Herausforderungen mit<br />
sich bringt: Zum einen werden neue Anbieter auf den Markt<br />
treten, die nicht die jahrzehntelange Erfahrung der Mineralölgesellschaften<br />
besitzen, und zum anderen werden die<br />
neuen synthetischen Kraftstoffe im Detail anders zusammengesetzt<br />
sein als konventionelles Kerosin.<br />
Die Lufthansa Group beteiligt sich als Projektsponsor an<br />
dem vom Bun<strong>des</strong>ministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
(BMWi) geförderten Projekt „Qualitätssicherung und<br />
Nachhaltigkeit bei der Bereitstellung von Biokraftstoffen für<br />
die Luftfahrt (QuaNatBioL)“ – gemeinsam mit Fraunhofer<br />
UMSICHT, dem Bauhaus Luftfahrt und der TU Berlin. Das<br />
Vorhaben hat zum Ziel, qualitätsrelevante Auswirkungen auf<br />
Produktionsprozesse zu prüfen und Ansätze zur Anpassung<br />
der Qualitätsstandards zu erarbeiten. Hierbei beziehen die<br />
Projektbeteiligten auch die rechtlichen und nachhaltigkeitsrelevanten<br />
Aspekte mit ein.<br />
Darüber hinaus wird die Deutsche Lufthansa AG in den Jahren<br />
2013/14 im Auftrag der EU-Kommission das Mischverhalten<br />
von Biokerosin und konventionellem Kerosin untersuchen.<br />
Das gemeinsame Forschungsprojekt mit dem Wehrwirtschaftlichen<br />
Institut für Werks- und Betriebsstoffe der<br />
Bun<strong>des</strong>wehr in Erding ermittelt für verschiedene konventionelle<br />
und synthetische Kerosine, wie sich die Eigenschaften<br />
der Mischung bei Erhöhung <strong>des</strong> Anteils an synthetischem<br />
Kerosin verändern. Diese Fragestellung ist für mehrere Faktoren<br />
bedeutend: beispielsweise für die bevorstehende Verwendung<br />
von Biokerosinbeimischungen im Routinebetrieb,<br />
für die operative Abwicklung der Transport- und Lagerlogistik<br />
beim Übergang zur großtechnischen Produktion sowie<br />
für die breitflächige Versorgung an Flughäfen mit Lagerung<br />
und Durchsatz von Biokerosinbeimischungen.<br />
Weiterhin kooperiert der Konzern seit April 2012 mit der<br />
Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana Universität Lüneburg<br />
und der Lüneburger INOCAS GmbH. Ziel der Zusammenarbeit<br />
ist es, anwendungsorientierte Konzepte für eine nachhaltige<br />
und wettbewerbsfähige Produktion von Rohstoffen<br />
für alternative Flugkraftstoffe zu entwickeln.<br />
Umfangreiche internationale Engagements<br />
Zusätzlich engagiert sich die Lufthansa Group in mehreren<br />
Initiativen, um die Entwicklung von alternativen Treibstoffen<br />
voranzutreiben und deren Nachhaltigkeit zu gewährleisten.<br />
Dazu gehören unter anderem die gemeinnützige Aviation Initiative<br />
for Renewable Energy in Germany (aireg e.V.) und die<br />
Sustainable Aviation Fuel Users Group (SAFUG). Über die<br />
Konzerngesellschaft SWISS wirkt die Lufthansa Group auch<br />
im Roundtable on Sustainable Biofuels (RSB, Lausanne) mit.<br />
Überdies ist Lufthansa in der sogenannten Flightpath 2020-<br />
Initiative der Europäischen Kommission aktiv, deren Ziel es<br />
ist, in Europa bis 2020 zwei Millionen Tonnen nachhaltigen<br />
Flugkraftstoff zu produzieren. Die Lufthansa Group stellt im<br />
Jahr 2013 den Vorsitzenden dieser europäischen Initiative.<br />
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Lufthansa Group | Klima- und Umweltverantwortung