Ausgabe des Nachhaltigkeitsberichts Balance - Deutscher ...
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<strong>Balance</strong> 2013<br />
Keine Konkurrenz zu Nahrungsmitteln<br />
Die Biofuel-Strategie der Lufthansa Group sieht vor, dass<br />
der notwendige Rohstoffanbau durch spezialisierte Agrarunternehmen<br />
professionell organisiert wird und entsprechend<br />
den Vorgaben der europäischen Richtlinie für Erneuerbare<br />
Energie (EU-RED) erfolgt. Das Luftfahrtunternehmen<br />
wird die Art und Weise dieser Rohstofferzeugung über einen<br />
Abnahmevertrag mitgestalten und dadurch die Investitionen<br />
Dritter in den Anbau von nachhaltig erzeugten Energiepfl anzen<br />
sichern. Grundvoraussetzung ist in diesem Zusammenhang,<br />
dass der Anbau der infrage kommenden Energiepfl<br />
anzen zu keinem Zeitpunkt in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion<br />
steht. Der Konzern beabsichtigt daher, sich<br />
bei diesem Vorhaben eng mit dem Bun<strong>des</strong>ministerium für<br />
wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und der Gesellschaft<br />
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) abzustimmen.<br />
Im Jahr 2011 erprobte Lufthansa als weltweit erste Fluggesellschaft den<br />
Einsatz von Biokraftstoff im regulären Flugbetrieb.<br />
Welchen Stellenwert das Thema alternative Flugkraftstoffe<br />
mittlerweile hat, zeigt das im September 2012 unterzeichnete<br />
Regierungsabkommen zwischen Deutschland und den<br />
USA. Beide Länder streben eine stärkere Zusammenarbeit<br />
in diesem Bereich an, indem sie Nachhaltigkeitsstandards<br />
weiterentwickeln, Herstellungsverfahren zulassen und die<br />
Rohstoffbasis erweitern.<br />
Biofuel-Strategie 2020<br />
Mit der Biofuel-Strategie 2020 bekennt sich die Lufthansa<br />
Group zum Engagement im Klimaschutz. Die Aktivitäten in<br />
den verschiedenen Initiativen dienen dem Ziel, eine neue<br />
Lieferkette für die zukünftige Versorgung der Lufthansa<br />
Group mit Biokraftstoffen aufzubauen. Wichtigste Prinzipien<br />
sind dabei, den Anbau und die Verarbeitung von Rohstoffen<br />
zu zertifi zieren sowie die Nahrungsmittelsicherheit und Biodiversität<br />
zu beachten.<br />
Um dies zu erreichen, wird der Konzern zusätzlich zu den<br />
genannten Projekten beispielsweise auch am Zulassungsverfahren<br />
für pfl anzenölbasiertes Kerosin mitarbeiten. Dabei<br />
gilt es, die unterschiedlichen Verfahrenswege zu analysieren,<br />
wie sich die Rohstoffe für die Biokerosinproduktion<br />
gewinnen und verarbeiten lassen. Von großer Bedeutung ist<br />
es ferner, Nachhaltigkeitsaspekte entlang der gesamten Lieferkette<br />
bei Biokraftstoffen zu defi nieren.<br />
Des Weiteren müssen eine Reihe weiterer Voraussetzungen<br />
erfüllt sein, bevor Biokerosin zum Einsatz kommen kann.<br />
Dazu zählen der nachgewiesene Umweltnutzen und eine<br />
ausreichende Verfügbarkeit zu einem akzeptablen Preis.<br />
Unabdingbares Kriterium für die Lieferanten ist zudem, dass<br />
ihr Treibstoff nachhaltig hergestellt und entsprechend zertifi<br />
ziert wurde. Für die Lufthansa Group akzeptabel sind<br />
hierbei Zertifi zierungen anhand der Standards International<br />
Sustain ability and Carbon Certifi cation (ISCC) oder <strong>des</strong><br />
Roundtable on Sustainable Biofuels. ISCC ist das weltweit<br />
erste staatlich anerkannte Zertifi zierungssystem für Nachhaltigkeit<br />
und Treibhausgasemissionen und basiert auf sechs<br />
Prinzipien. Diese verlangen unter anderem, dass Biomasse<br />
auf umweltverträgliche Weise produziert wird – sowohl hinsichtlich<br />
eines schonenden Umgangs mit den Ressourcen<br />
Boden, Wasser und Luft als auch mit Blick auf die Anwendung<br />
einer guten Agrarpraxis. Gleichfalls darf die Erzeugung<br />
von Biomasse nicht gegen Menschenrechte, Arbeitsrecht<br />
oder Landnutzungsrechte verstoßen. Der RSB-Standard<br />
stellt nahezu die gleichen Anforderungen an die Biokerosin-Produktion,<br />
wobei seine Kriterien teilweise noch<br />
strenger sind. Informationen dazu fi nden sich unter:<br />
www.iscc-system.org<br />
www.rsb.org<br />
Mit dem schrittweisen Aufbau einer alternativen Treibstoffversorgung<br />
verfolgt die Lufthansa Group ehrgeizige Ziele:<br />
Sie soll einen Beitrag leisten, damit das Unternehmen<br />
die ambitionierten Klimaschutzziele der Luftfahrtbranche<br />
erreicht (siehe „Umweltstrategie“, Seite 66 f.). Das strategische<br />
Umweltprogramm der Lufthansa Group sieht darüber<br />
hinaus vor, dem herkömmlichen Kerosin bis 2020 einen<br />
synthetisch erzeugten Kraftstoffanteil von bis zu zehn Prozent<br />
beizumischen, wobei dieses Ziel auch die Nutzung von<br />
synthetisch erzeugtem Kraftstoff aus alternativen Quellen<br />
wie beispielsweise die Verwendung von GtL-Flugkraftstoffen<br />
(Gas-to-Liquids) einschließt.<br />
www.puresky.de<br />
Lufthansa Group | Klima- und Umweltverantwortung<br />
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