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Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...

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Einleitung 3<br />

2. Einleitung<br />

2.1 <strong>Ataxie</strong>n<br />

Die <strong>Ataxie</strong>n stellen eine heterogene Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen dar, die als<br />

Leitsymptom eine cerebelläre Bewegungsstörung aufweisen. Den meisten dieser<br />

Bewegungsstörungen liegt ein fortschreitender Untergang von Nervenzellen im Kleinhirn<br />

und im Rückenmark zugrunde. Es gibt eine Vielzahl von <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen, die anhand<br />

der Symptome oft nicht auseinander zu halten sind. Mutationen in völlig verschiedenen<br />

Genen können zu ähnlichen Krankheitsbildern führen. Die Einteilung der <strong>Ataxie</strong>-<br />

Erkrankungen erfolgt in erster Linie danach, ob sie genetisch oder nicht genetisch bedingt<br />

sind. Die genetisch bedingten <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen (Heredo-<strong>Ataxie</strong>n) lassen sich nach der<br />

Art ihrer Vererbung in <strong>Ataxie</strong>n <strong>mit</strong> einem autosomal-dominanten, einem autosomalrezessivem,<br />

X-chromosomalen oder <strong>mit</strong>ochondrialen Erbgang einteilen. Den größten<br />

Anteil an den Heredo-<strong>Ataxie</strong>n stellen die autosomal-dominant und die autosomal-rezessiv<br />

vererbten Formen dar.<br />

2.2 Rezessive <strong>Ataxie</strong>n<br />

Die autosomal-rezessiven cerebellären <strong>Ataxie</strong>n (ARCA) sind eine heterogene Gruppe<br />

neurologischer Erkrankungen, die durch die Degeneration oder die abnormale Entwicklung<br />

von Cerebellum und Rückenmark charakterisiert werden und in der Regel vor dem 20.<br />

Lebensjahr auftreten (1) . In Familien, in denen beide Eltern heterozygot für eine Mutation<br />

in einem „<strong>Ataxie</strong>-Gen“ sind, beträgt das Erkrankungsrisiko für je<strong>des</strong> Kind 25%. Bislang<br />

sind mehr als 20 verschiedenen Formen der ARCA bekannt. Zu den häufigsten Vertretern<br />

dieser Gruppe zählen die Friedreich-<strong>Ataxie</strong> (FRDA; 2-4:100.000; OMIM #229300) und<br />

die Ataxia Teleangiectatica (AT; 1-2,5:100.000; OMIM #208900). Die Friedreich-<strong>Ataxie</strong><br />

wird in 96% der Patienten durch eine homozygote GAA-Repeatexpansion im Intron 1 <strong>des</strong><br />

FXN-Gens verursacht (2) . Die Ataxia Teleangiectatica wird <strong>mit</strong> Mutationen im ATM-Gen<br />

assoziiert (3) . Weitere Formen der rezessiven <strong>Ataxie</strong>n sind die <strong>Ataxie</strong> <strong>mit</strong> <strong>okulomotorischer</strong><br />

<strong>Apraxie</strong> <strong>Typ</strong> 1 (AOA1; OMIM #208920), die durch Mutationen im APTX-Gen verursacht<br />

wird (4) , und die <strong>Ataxie</strong> <strong>mit</strong> <strong>okulomotorischer</strong> <strong>Apraxie</strong> <strong>Typ</strong> 2 (AOA2; OMIM #606002).<br />

Die <strong>Ataxie</strong> <strong>mit</strong> <strong>okulomotorischer</strong> <strong>Apraxie</strong> <strong>Typ</strong> 2 wird in dieser Arbeit genauer behandelt.

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