Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...
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Einleitung 6<br />
und in die zelluläre Antwort auf oxidativen Stress involviert (29) . AOA2-Zellen haben<br />
scheinbar einen Defekt bei der DNA-Reparatur, da sie sensitiv auf oxidierende Reagenzien<br />
reagieren (29) . Sie zeigen jedoch keine erhöhte Sensitivität gegenüber ionisierender<br />
Strahlung (30) . Steinmetz et al. 2006 zeigten, dass ein Aminosäureaustausch im Sen1p-<br />
Protein die genomweite Verteilung der RNA-Polymerase II verändert, was darauf hinweist,<br />
dass das Hefeprotein bei der Transkription eine Rolle spielt (31) . Im Jahr 2009<br />
identifizierten Suraweera et al. Proteine, die <strong>mit</strong> dem Senataxin interagieren. Diese<br />
Proteine einschließlich der RNA-Polymerase II sind in Mechanismen wie Transkription<br />
und RNA-Prozessierung involviert. Weitere funktionelle Analysen zeigten, dass das<br />
Senataxin ähnlich wie das Hefeprotein Sen1p eine wichtige Rolle bei verschiedenen<br />
Regulationsmechanismen der Transkription spielt (32) . Das Senataxin scheint also neben<br />
der Rolle bei der DNA-Reparatur eine vielseitige Funktion in der Genexpression zu<br />
besitzen. Obwohl das Senataxin eine postulierte Helikasedomäne besitzt, wurde eine<br />
solche Aktivität bisher nicht nachgewiesen.<br />
2.5 Zielsetzung der Arbeit<br />
Ziel dieser Arbeit ist es, neue Mutationen im SETX-Gen zu identifizieren, die die <strong>Ataxie</strong><br />
<strong>mit</strong> <strong>okulomotorischer</strong> <strong>Apraxie</strong> <strong>Typ</strong> 2 verursachen.<br />
Für 79 DNA-Proben von Patienten <strong>mit</strong> klinischem Verdacht auf AOA2 werden die<br />
kodierenden Exons und flankierende Intronsequenzen <strong>des</strong> SETX-Gens sequenziert. Bei<br />
Vorliegen einer heterozygoten Veränderung oder dem Hinweis auf umfangreiche<br />
Genveränderungen werden zusätzlich quantitative Analysen durchgeführt und die nicht<br />
kodierenden Exons 1 und 2, sowie ~500 Basen <strong>des</strong> 5’-UTR-Bereiches sequenziert. Weiter<br />
ist geplant den Effekt umfangreicher Genveränderungen anhand von RNA-Analysen zu<br />
überprüfen.<br />
Detektierte Sequenzveränderungen sollen dann charakterisiert und bezüglich ihrer<br />
Pathogenität beurteilt werden. Hierfür sollen Familienanalysen, Haplotyp-Analysen sowie<br />
Untersuchungen von Kontrollproben zur Einschätzung der Frequenz der Veränderungen<br />
durchgeführt werden.