Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...
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Ergebnisse 23<br />
4. Ergebnisse<br />
Diese Arbeit befasst sich <strong>mit</strong> der Mutationssuche im SETX-Gen von Betroffenen und dem<br />
Nachweis zahlreicher Punktmutationen, kleinerer Deletionen und einer Spleißmutation<br />
sowie von zuvor selten beschriebenen größeren intragenen Deletionen und einer ~1,3 kb-<br />
Insertion, die eine ganz neue Mutationsvariante für die AOA2 darstellt.<br />
Ergänzend wurden Untersuchungen an Kontrollproben zur Abschätzung der Frequenz<br />
detektierter Sequenzvarianten durchgeführt. Hierfür wurden 50 bzw. 100 DNA-Proben auf<br />
das Vorhandensein verschiedener Missense-Veränderungen getestet, um herauszufinden,<br />
ob es sich bei diesen Sequenzveränderungen um Mutationen oder Normvarianten<br />
(Polymorphismen) handelt.<br />
Um die Frage zu klären, ob gleiche Mutationen in DNA-Proben von nicht verwandten<br />
Patienten auf einen gemeinsamen Ursprung zurückzuführen sind, wurden die Haplotypen<br />
für den 5,4 cM Bereich zwischen den Kopplungsmarkern D9S159 und D9S1793 auf<br />
Chromosom 9 bestimmt.<br />
Weiter wurden Expressionsanalysen zum Nachweis veränderter Spleißprodukte<br />
durchgeführt.<br />
4.1 Mutationssuche<br />
Zunächst wurden für 79 DNA-Proben von Patienten <strong>mit</strong> klinischem Verdacht auf AOA2<br />
die 24 kodierenden Exons <strong>des</strong> SETX-Gens <strong>mit</strong> Hilfe der PCR amplifiziert und anschließend<br />
sequenziert. Um nach umfangreichen Genveränderungen zu suchen, wurde bei elf dieser<br />
DNA-Proben (P8, P9, P10 und P13-P20) zusätzlich eine Real-Time-PCR durchgeführt. Bei<br />
Hinweis auf größere Veränderungen im SETX-Gen wurden ergänzend Bruchpunkt- und<br />
RNA-Analysen durchgeführt.<br />
Für 12 von 79 Patienten (P1 bis P12) konnten jeweils zwei Mutationen nachgewiesen<br />
werden (siehe Tabelle 10, S. 37). Für die Patienten P13 bis P20, bei denen im ersten Screen<br />
lediglich eine Mutation detektiert werden konnte, wurde zusätzlich die Sequenzierung der<br />
nicht kodierenden Exons 1 und 2 <strong>des</strong> SETX-Gens sowie die Sequenzierung von ~500<br />
Basen <strong>des</strong> 5’-UTR-Bereiches durchgeführt.