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Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...

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Ergebnisse 29<br />

Real-Time-PCR P8<br />

Da bei diesem Patienten <strong>mit</strong> Hilfe der Sequenzierung keine weitere Veränderung im SETX-<br />

Gen gefunden werden konnte, wurde zusätzlich eine Real-Time-PCR der einzelnen Exons<br />

an genomischer DNA durchgeführt. Diese lieferte den Hinweis, dass Exon 12 im Vergleich<br />

zu den anderen Exons <strong>des</strong> Gens in einer geringeren Menge amplifiziert wird.<br />

Long-range-PCR P8<br />

Die anschließend durchgeführte Long-range-PCR <strong>mit</strong> Primern, die das Exon 12 flankieren<br />

(siehe Tabelle 7, S. 12), führte neben dem Wildtyp-Fragment <strong>mit</strong> einer Größe von 354 bp<br />

(Fragment 2) zu einem ~1,6 kb großen PCR-Produkt (Fragment 1, Abb. 6a, S. 30). Die<br />

Sequenzierung dieses zusätzlichen PCR-Produktes zeigte eine ~1,3 kb-Insertion in Exon<br />

12 <strong>des</strong> SETX-Gens (c.5401_5402ins1280bp). Dieses ~1,3 kb große Fragment ist nach<br />

Nukleotid 26 in Exon 12 <strong>des</strong> SETX-Gens inseriert. Zusätzlich liegen die 15 Nukleotide vor<br />

der Insertion in duplizierter Form vor und flankieren die Insertion so<strong>mit</strong>. Weiter enthält die<br />

Insertion einen großen PolyA-Bereich. Deshalb konnte die Sequenzierung <strong>mit</strong> dem<br />

Vorwärts- und dem Rückwärtsprimer jeweils nur bis zu diesem PolyA-Bereich erfolgen.<br />

Aufgrund der Größe <strong>des</strong> PCR-Produktes (Abb. 6a, S. 30) kann jedoch davon ausgegangen<br />

werden, dass außer der exakten Länge der PolyA-Region die Sequenz vollständig bestimmt<br />

werden konnte.<br />

Datenbankabgleich P8<br />

Zur Identifizierung dieser Insertion wurde ein Datenbankabgleich <strong>mit</strong> dem BLASTN-<br />

Programm auf der NCBI-Homepage durchgeführt (http://www.ncbi.nlm.nih.gov). Das<br />

BLASTN-Programm gleicht eine Nukleotidsequenz gegen eine Nukleotidsequenzdatenbank<br />

ab. Für die Insertion lieferte dieser Sequenzabgleich sehr viele Treffer nahezu<br />

überall im menschlichen Genom. Aus diesem Grund wurde die Insertion <strong>mit</strong> dem<br />

RepeatMasker-Programm, einem Programm zur Bestimmung repetitiver Elemente,<br />

genauer analysiert (http://www.repeatmasker.org). Diese Analyse wies darauf hin, dass es<br />

sich bei der Insertion um ein LINE1-Element handelt. Der Vergleich <strong>mit</strong> mehreren LINE1-<br />

Elementen wiederum zeigte, dass die Insertion aus einem am 5’-Ende verkürzten L1HS-<br />

Element besteht, wobei der erste Teil <strong>des</strong> Elements bezogen auf das SETX-Gen in<br />

Antisense-Orientierung und der zweite Teil in Sense-Orientierung angeordnet ist. Eine<br />

schematische Darstellung dieser Insertion ist in Abb. 6b gezeigt.

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