Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...
Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...
Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...
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Vorwort<br />
und für Angehörige, weil sie Probleme im Umgang <strong>mit</strong> den Kranken und in der<br />
Partnerschaft bewältigen müssen, sie häufig körperlicher und seelischer<br />
Überforderung ausgesetzt sind, sie <strong>mit</strong> Isolation in ihrer Familie konfrontiert<br />
werden und sie Angst um ihre Nachkommen haben.“<br />
Ich selber habe zweimal an Treffen der DHAG teilgenommen. Es hat mich tief<br />
beeindruckt, zu sehen, wie viel Energie und welchen Lebensmut Menschen aufbringen<br />
können, obwohl sie an einer so schweren Erkrankung leiden. Ich war berührt, dass ich als<br />
Außenstehende so herzlich in die Gruppe aufgenommen wurde. Die Menschen<br />
interessierten sich für mich und waren dankbar, weil ich mich für die Erforschung ihrer<br />
Erkrankung einsetze. Erst durch diese persönlichen Begegnungen wurde mir bewusst,<br />
weshalb und wofür meine Forschungstätigkeit wichtig ist. Ich wünsche mir sehr, dass<br />
meine Arbeit dazu beitragen möge, das Schicksal der Betroffenen in Zukunft erleichtern zu<br />
können.<br />
Viele dieser Menschen sind bereit, sich selber und ihre Familien genetisch untersuchen zu<br />
lassen. Grundsätzlich werden genetische Untersuchungen heute nach dem am 1. Februar<br />
2010 in Kraft getretenen Gendiagnostikgesetz (GenDG) geregelt. Ziel <strong>des</strong><br />
Gendiagnostikgesetzes ist es, die <strong>mit</strong> der Untersuchung menschlicher genetischer<br />
Eigenschaften verbundenen möglichen Gefahren und genetische Diskriminierung zu<br />
verhindern und gleichzeitig die Chancen <strong>des</strong> Einsatzes genetischer Untersuchungen für den<br />
Einzelnen zu wahren. Zu den Grundprinzipien <strong>des</strong> Gesetzes zählt das Recht <strong>des</strong> Einzelnen<br />
auf informationelle Selbstbestimmung, d.h. sowohl das Recht zu haben, die eigenen<br />
genetischen Befunde zu kennen (Recht auf Wissen) als auch das Recht, diese nicht kennen<br />
zu wollen (Recht auf Nichtwissen).<br />
Zu Beginn meiner Arbeit im Oktober 2006 standen fünf Publikationen zum Thema der<br />
<strong>Ataxie</strong> <strong>mit</strong> <strong>okulomotorischer</strong> <strong>Apraxie</strong> <strong>Typ</strong> 2 (AOA2) zu Verfügung. Erst im Jahr 2004<br />
wurde die AOA2 <strong>mit</strong> Mutationen im SETX-Gen in Verbindung gebracht. Mittlerweile sind<br />
mehr als 18 Arbeiten über die AOA2 veröffentlicht. Im Rahmen meiner eigenen Arbeit<br />
sind zwei Publikationen entstanden, die einen Beitrag zu dem Wissen über die AOA2<br />
leisten. Des Weiteren bin ich an fünf Arbeiten über genetisch bedingte <strong>Ataxie</strong>n beteiligt.<br />
Die Möglichkeit hierfür hat mir das Institut für Humangenetik der Universität zu Lübeck<br />
gegeben.<br />
Der Slogan <strong>des</strong> Universitätsklinikum Schleswig-Holstein lautet „Wissen schafft<br />
Gesundheit“. Dies verdeutlicht den Zusammenhang von Forschung und Lehre <strong>mit</strong> daraus