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Ataxie mit okulomotorischer Apraxie Typ 2: Charakterisierung des ...

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Diskussion 66<br />

Der Missense-Austausch p.M386T konnte in einer DNA-Probe detektiert werden. Dieser<br />

Missense-Austausch befindet sich ebenfalls in der Protein-Interaktionsdomäne <strong>des</strong><br />

Senataxins und betrifft eine Aminosäure-Position, die stark konserviert ist (Abb. 17, S. 65).<br />

Nach Einschätzung <strong>des</strong> PolyPhen2-Programms handelt es sich bei diesem Missense-<br />

Austausch um eine pathogene Veränderung. Im Rahmen eines anderen Projektes wurde in<br />

der DNA-Probe <strong>des</strong>selben Patienten der Missense-Austausch p.N736S im POLG-Gen<br />

gefunden (GenBank Accession-Nummer: NM_002693). Das POLG-Gen kodiert für die<br />

katalytische Untereinheit der <strong>mit</strong>ochondrialen DNA-Polymerase . Mutationen im POLG-<br />

Gen werden <strong>mit</strong> einem breiten Spektrum an klinischen Phänotypen assoziiert. So wird z. B.<br />

das <strong>mit</strong>ochondriale rezessive <strong>Ataxie</strong>-Syndrom (MIRAS) durch Mutationen im POLG-Gen<br />

verursacht (64) . In der Literatur werden bereits einige Fälle von digener Vererbung<br />

diskutiert. Interessanterweise ist bereits ein Fall digener Vererbung beschrieben, bei dem<br />

rezessive Mutationen im POLG-Gen und im C10orf2-Gen, das für das <strong>mit</strong>ochondriale<br />

Protein Twinkle kodiert, eine Form der progressiven externen Ophthalmoplegie<br />

verursachen (65) . Im Rahme dieser Arbeit konnte der Fall der möglichen digenen Vererbung<br />

nicht überprüft werden, da leider keine DNA-Proben von Familienangehörigen zur<br />

Verfügung standen und bisher keine Kontrollproben auf das Vorhandensein dieser<br />

Sequenzveränderung getestet wurden. Demnach kann nicht eindeutig geklärt werden, ob<br />

diese Missense-Veränderungen Ursache der ataktischen Bewegungsstörung <strong>des</strong> Patienten<br />

sind.<br />

Der Missense-Austausch p.L584V konnte in heterozygoter Form bei einem Patienten<br />

nachgewiesen werden. Der betroffene Aminosäurerest befindet sich in der mutmaßlichen<br />

Protein-Interaktionsdomäne und ist stark konserviert (Abb. 17, S. 65). Dieser Missense-<br />

Austausch wird von dem PolyPhen2-Programm als pathogen bewertet. Der nicht<br />

betroffene Bruder weist an dieser Aminosäure-Position die Wildtyp-Sequenz auf. Dennoch<br />

kann ohne eine zweite Veränderung im SETX-Gen die Diagnose der AOA2 nicht gestellt<br />

werden.<br />

Der Missense-Austausch p. T760A in Exon 10 <strong>des</strong> SETX-Gens konnte in der DNA-Probe<br />

eines Patienten detektiert werden. Dieser Austausch ist außerhalb der beiden postulierten<br />

funktionellen Domänen <strong>des</strong> Senataxins lokalisiert und betrifft einen Aminosäurerest der<br />

nicht durchgehend konserviert ist (Abb. 17, S. 65). Zusätzlich wird dieser Missense-<br />

Austausch von dem PolyPhen2-Programm als nicht pathogen eingestuft. Deshalb wird<br />

angenommen, dass es sich hierbei um einen Polymorphismus handelt.

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