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Cicero Die 100 Auf- und Absteiger des Jahres (Vorschau)

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heidnische Motive spezialisiert ist, einen<br />

metaphysischen Buchladen <strong>und</strong> eben die<br />

Moon Church. <strong>Die</strong> Newsweek versuchte<br />

sich derweil an einer Erklärung dafür,<br />

dass auch die Hipster nun das Okkulte<br />

entdeckt haben, <strong>und</strong> befragte dazu Jesse<br />

Bransford, Kunstprofessor an der New<br />

York University <strong>und</strong> Mitorganisator der<br />

kurz zuvor abgehaltenen Occult Humanities<br />

Conference, bei der es drei Tage<br />

lang um esoterische Traditionen im Kontext<br />

von Wissenschaft <strong>und</strong> zeitgenössischer<br />

Kunst gegangen war. Für Bransford<br />

liegen die Gründe <strong>des</strong> Okkultismus-Revivals<br />

in der Postrezession <strong>und</strong> der existenziellen<br />

Angst, die damit einhergeht. „Magie“,<br />

erklärte er, „ist etwas, das man tun<br />

kann, wenn alle anderen zur Verfügung<br />

stehenden Werkzeuge nicht mehr auszureichen<br />

scheinen.“<br />

Religion, zum Beispiel. Laut einer im<br />

vergangenen Jahr publizierten Studie <strong>des</strong><br />

Washingtoner Meinungsforschungsinstituts<br />

Pew Research Center fühlen sich<br />

knapp 20 Prozent aller Amerikaner keiner<br />

bestimmten Glaubensrichtung zugehörig,<br />

bei den unter 30-Jährigen ist es ein<br />

Drittel. Laut einer ebenfalls 2012 veröffentlichten<br />

Untersuchung der Universität<br />

Chicago bezeichnen sich 63,4 Prozent<br />

der Deutschen zwischen 28 <strong>und</strong> 37 Jahren<br />

als Atheisten. Nie zuvor war eine Generation<br />

so wenig religiös. Und genauso<br />

<strong>des</strong>illusioniert, wie sie von der Kirche<br />

ist, geht es ihr mit den meisten anderen<br />

Institutionen, den großen Unternehmen,<br />

dem großen Geld. Statt<strong>des</strong>sen scheint alles<br />

sinnstiftend zu wirken, was mit Begriffen<br />

wie Heilung, Bewusstsein <strong>und</strong><br />

Energie operiert <strong>und</strong> verspricht, die vermisste<br />

Einheit zwischen dem Menschen<br />

<strong>und</strong> dem Universum wiederherzustellen.<br />

Bei einer Wohnungsbesichtigung im<br />

East Village erzählt mir Jasmine Golestaneh,<br />

die Mitte 20-jährige Hauptmieterin<br />

<strong>des</strong> Apartments, dass sie neben ihrem<br />

Job als Sängerin einer Band als Energieheilerin<br />

arbeitet. Für <strong>100</strong> Dollar pro<br />

St<strong>und</strong>e macht sie Hausbesuche bei ihren<br />

K<strong>und</strong>en, darunter auch beim jungen<br />

Boyfriend einer bekannten Hollywood-<br />

Schauspielerin, <strong>und</strong> kuriert sie von ihren<br />

Blockaden. Sie hat auch schon das Haus<br />

eines Paares in Los Angeles von dem<br />

Geist befreit, der da angeblich spukte.<br />

Jasmine sagt, ihr sei bewusst, dass<br />

das Irrationale <strong>des</strong> Heilens im krassen

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