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Cicero Die 100 Auf- und Absteiger des Jahres (Vorschau)

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TITEL<br />

<strong>Die</strong> Köpfe <strong>des</strong> <strong>Jahres</strong><br />

KAPITAL<br />

ABSTEIGER<br />

↘<br />

<strong>Die</strong> Macht bei<br />

Thyssen hat er<br />

verloren, jetzt krallt<br />

er sich noch am<br />

Siemensjob fest<br />

GERHARD CROMME<br />

Es hätte sein Jahr werden können.<br />

Aber schon Ende Februar bei seinem<br />

70. Geburtstag war Gerhard<br />

Cromme nicht zum Feiern zumute,<br />

weil der Bau eines Thyssen-Krupp-<br />

Stahlwerks in Brasilien endgültig<br />

zum Desaster geriet. Sechs Milliarden<br />

Euro wurden dort vernichtet, das<br />

Doppelte <strong>des</strong> Unternehmensgewinns<br />

in guten Zeiten. Hinzu kamen Kartell-<br />

<strong>und</strong> Korruptionsvorwürfe. Anfang<br />

März verkündete <strong>Auf</strong>sichtsratschef<br />

Cromme seinen Rücktritt. Dass<br />

dies nicht freiwillig geschah, bestätigte<br />

der inzwischen verstorbene<br />

Thyssen-Krupp-Patriarch Berthold<br />

Beitz wenig später: „Über Jahre habe<br />

ich gehört, bald werde alles besser,<br />

aber es wurde immer schlimmer. Ich<br />

musste einfach handeln.“ Crommes<br />

Lebens traum, Beitz an der Spitze der<br />

Krupp-Stiftung zu beerben, war zerstört.<br />

Seitdem klammert er sich an<br />

seine letzte Machtbastion, als <strong>Auf</strong>sichtsratschef<br />

von Siemens. Aber<br />

auch hier herrschte 2013 vor allem<br />

Chaos. Den einst von ihm geholten<br />

Vorstandschef Peter Löscher ließ<br />

Cromme eiskalt fallen, <strong>des</strong>sen Nachfolger<br />

Joe Kaeser setzte er nur mit<br />

viel Mühe durch. Rücktrittsforderungen<br />

ignoriert er. Kaum zu glauben,<br />

dass dieser Mann einst die Kommission<br />

für bessere Unternehmensführung<br />

in Deutschland leitete. til<br />

HARTMUT MEHDORN<br />

Seit März steht das Stehaufmännchen<br />

der deutschen Wirtschaft an der Spitze<br />

der Berliner Flughafengesellschaft.<br />

Erreicht hat Ex-Bahnchef <strong>und</strong><br />

Ex-Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn<br />

in seinem neuen Amt bisher wenig.<br />

Mehdorns zu Beginn verkündete Agenda<br />

„Sprint“ steckt in den Startblöcken<br />

fest, aber die Politik hält zu ihm.<br />

Einen neuen Eröffnungstermin für den<br />

Hauptstadtflughafen BER blieb er<br />

bisher schuldig ebenso wie Transparenz<br />

bei den Finanzen. Experten haben<br />

errechnet, dass der einst für<br />

1,7 Milliarden Euro kalkulierte Airport<br />

am Ende bis zu sechs Milliarden<br />

Euro verschlungen haben wird.<br />

Fotos: Oliver Tjaden/Laif, Anne Schönharting/Ostkreuz/Agentur Focus<br />

30<br />

<strong>Cicero</strong> – 1. 2014

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