Beteiligungsbericht 2013 - Ulm
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SWU Energie<br />
steigender Umlagen und Strompreise sorgte diese Entwicklung für verstärkte Kritik und erhöhten Diskussionsbedarf<br />
in Politik und Öffentlichkeit.<br />
Einen weiteren Baustein der Energiewende stellt die Energieeffizienz dar. Um ihre Klimaziele zu erreichen, hat<br />
die Europäische Union eine Energieeffizienzrichtlinie ausgearbeitet, die im Dezember 2012 in Kraft getreten<br />
ist. Die Mitgliedstaaten der EU verfolgen das Ziel, bis 2020 rund 20% weniger Energie zu verbrauchen als<br />
noch 2008. Die Richtlinie verlangt daher unter anderem, dass ab 2014 pro Jahr drei Prozent der öffentlichen<br />
Gebäude wie Schulen, Ämter und Kliniken zu sanieren sind. Kernelement der Effizienzrichtlinie ist die Verpflichtung,<br />
dass von 2014 bis 2020 jährlich 1,5 Prozent des durchschnittlichen jährlichen Endenergieabsatzes<br />
der Jahre 2010 bis 2012 eingespart werden muss. Hierbei wird den Mitgliedstaaten die Wahl gelassen, ob die<br />
Energieversorger verpflichtet werden sollen, dieses Endenergieeinsparziel zu erreichen oder die Regierung<br />
selbst Maßnahmen wie Förderprogramme oder Energiesteuern nutzt.<br />
Der intensive Preiswettbewerb setzte sich im Jahr 2012 unvermindert fort. Die Stromlieferungsaktivitäten der<br />
SWU Energie GmbH konzentrieren sich hierbei auf alle Kundensegmente - Geschäfts- und Privatkunden -<br />
innerhalb und außerhalb des eigenen Netzgebietes.<br />
Die intensiv durchgeführten Vertriebsmaßnahmen und -kampagnen sowie die eingeführten Produktinnovationen<br />
zeigten Erfolge, so dass die Strom-Absatzmenge an Endkunden gegenüber dem Vorjahr um rund<br />
12,2% deutlich gesteigert werden konnte. Die Verkaufsmengen wurden erzielt, ohne damit die Strategie der<br />
ertragsorientierten Preispolitik zu ändern.<br />
Um der Entwicklung auf dem Energiemarkt Rechnung zu tragen, wurde unter Federführung der Stabsstelle<br />
Projektentwicklung das bestehende Projektportfolio nach strategischen und wirtschaftlichen Kriterien bewertet<br />
sowie konsolidiert. Zudem wurde die Erzeugungsstrategie einer grundsätzlichen Überprüfung unterzogen<br />
und eine neu ausgerichtete SWU-Erzeugungsstrategie <strong>2013</strong>+ auf der Klausurtagung von Aufsichtsrat und<br />
Geschäftsführung verabschiedet. So wurde beschlossen, dass die Projektierungen von verbliebenen Erzeugungsprojekten,<br />
wie beispielsweise dem Pumpspeicherkraftwerk Blautal sowie dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />
Leipheim, zeitlich verlangsamt werden. Ziel ist es, die Erzeugungsprojekte mit minimalem Aufwand<br />
bis zur Genehmigungsreife weiter zu entwickeln.<br />
Darüber hinaus wurde im Jahr 2012 der Vertrieb von Stromprodukten über die SWU Online-Plattform weiter<br />
forciert. Mit diesem neuen Produkt und Vertriebsweg können Stromkunden in ganz Bayern und Baden-<br />
Württemberg beliefert werden. Im Jahr 2012 konnten über diesen Vertriebsweg rund 6.000 Neukunden<br />
gewonnen werden. Die gesamte Abwicklung erfolgt automatisiert, so dass die Prozesskosten entsprechend<br />
niedrig sind. Die Markteinführung SWU NaturStrom online wird im Januar <strong>2013</strong> erfolgen.<br />
Im Erdgasmarkt intensivierte sich der Wettbewerb im Jahr 2012 weiter, jedoch konnte im Heizgasbereich die<br />
Kundenzahlleicht ausgebaut werden. Ausschlaggebend hierfür waren im Wesentlichen die Einführung neuer<br />
Produktvarianten sowie weiter verstärkte Vertriebsaktionen, von den Kunden gut angenommen wurden. Die<br />
Großkunden konnten - bis auf eine Ausnahme - mit individuellen Verträgen gehalten werden. Um Kundenverluste<br />
zu kompensieren und weitere Erträge zu erzielen, wurden im Jahr 2012 in externen Netzgebieten<br />
ebenfalls neue Geschäftskunden gewonnen. Die gesamte Absatzmenge lag mit insgesamt 1.485 GWh rund<br />
0,5% über dem Vorjahr. Durch die steigenden Verkaufsmengen in externen Netzen konnte damit ein Anstieg<br />
der Verkaufsmenge realisiert werden.<br />
Die Trinkwasser-Belieferungsmenge im Jahr 2012 stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,3 %. Dies wird vornehmlich<br />
auf soziodemographische Strukturen im Trinkwasser-Konzessionsgebiet <strong>Ulm</strong> und Neu-<strong>Ulm</strong> zurückgeführt.<br />
Der Fernwärme-Absatz erhöhte sich im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 11,2 %. Wesentlichen<br />
Einfluss hatte die Gewinnung neuer Kunden in Senden und Neu <strong>Ulm</strong> aber auch entsprechende Witterungseffekte.<br />
Die Vermarktung der nicht unter dem EEG-Gesetz laufenden Stromproduktion der Muttergesellschaft SWU<br />
Energie GmbH belief sich auf ein Volumen von 454 GWh. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um den<br />
SWU-Anteil an der Produktion des GuD-Kraftwerks Hamm-Uentrop.<br />
Neben dem verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien, kommt der Schaffung von Speichermedien wie<br />
beispielsweise Pumpspeicherkraftwerken und der Bereitstellung von erforderlichen Reservekapazitäten durch<br />
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