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Beteiligungsbericht 2013 - Ulm

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SWU Netze<br />

01.01.<strong>2013</strong> die operative Tätigkeit aufnehmen können. Als Netzbetreiber wird die SWU Netze die Stromund<br />

Gasnetze der künftigen Stadtwerke Niederstotzingen im Pachtverhältnis weiter betreiben.<br />

Nahezu unbeeinflusst von den gesetzlichen Gegebenheiten und den politischen Diskusionen zur EEG-<br />

Vergütung hat sich der Trend zum weiteren Ausbau der regenerativen Energieerzeugung im Netzgebiet der<br />

SWU Netze dramatisch fortgesetzt. Mit Ende des Geschäftsjahres wurden weitere 631 PV-Anlagen in Betrieb<br />

genommen, die eine Gesamtleistung von rund 17.000 kW darstellen. Die PV-Gesamtleistung im Netz liegt<br />

damit zum Jahresende bei 82.000 kW - bei nahezu 4.000 PV-Anlagen. Eine unter dem Gesichtspunkt der<br />

Energiewende erfreulichen Entwicklung. Netztechnisch stellt dieser dynamische Zuwachs die Netzbetreiber<br />

insgesamt vor große Herausforderungen. Das Halten der Netzstabilität, auch unter hoher Einspeisung und bei<br />

geringem Verbrauch wird künftig nur noch mit intelligenten Netzen möglich sein. Erste Erfahrungen dazu<br />

macht die SWU Netze in einem gemeinsamen Forschungsprojekt "Smart Solar Grid" mit der Hochschule <strong>Ulm</strong>.<br />

Das Projekt, das wissenschaftlich begleitet wird, läuft unter Realbedingungen in einem Teilnetz eines <strong>Ulm</strong>er<br />

Vorortes. Ziel des Projektes ist es u.a. anhand von Messwerten Maßgaben zu erhalten, wie die künftigen<br />

Verteilnetze aktiv, vorausschauend und effizient, unter Einflussnahmen regenerativer Stromerzeuger, zu betreiben<br />

sind. Das Projekt soll bis Mitte 2014 Anhaltspunkte und Vorgaben auch zur Auslegung künftiger<br />

Stromnetze und zum Netzmanagement liefern.<br />

Die SWU Netze haben im Jahr 2012 den forcierten Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in den<br />

Städten <strong>Ulm</strong> und Neu-<strong>Ulm</strong>, sowie in den angrenzenden Außenbezirken, netztechnisch mit unterstützt. Derzeit<br />

stehen 48 Ladesäulen im Netzgebiet zur Verfügung. Damit hat die Region<strong>Ulm</strong>/Neu-<strong>Ulm</strong> die derzeit<br />

höchste Tankstellendichte für die Elektromobilität in Deutschland. Insgesamt 10 Stadtwerke und Energieversorger<br />

bieten nun mit über 80 Ladestationen von Geislingen über <strong>Ulm</strong> und Augsburg bis nach Oberstdorf im<br />

Allgäu eine nahezu flächendeckende Ladeinfrastruktur.<br />

Maßgebend mitgeprägt hat das Geschäftsjahr auch bei der SWU Netze die BNetzA. Die BNetzA plant auf<br />

Basis des § 72 EnWG zunächst vorläufige Beschlüsse zur Festlegung der Erlösobergrenze der zweiten Regulierungsperiode<br />

im Gassektor zu erlassen. Diese Anordnungen sollen die Erlösobergrenzen ab dem 01.01.<strong>2013</strong><br />

vorläufig festlegen und zu einem unbestimmten Zeitpunkt durch einen endgültigen Beschluss ersetzt werden.<br />

Dies hat praktische Folgen für die Praxis. Die für die Kalkulation der Netzentgeltbildung basierende Erlösobergrenze<br />

kann sich ändern und somit auch die Netzentgelte sowohl für die Zukunft, wie auch rückwirkend. Die<br />

Abwicklung der Differenzen wird aller Voraussicht nach über das Regulierungskonto erfolgen.<br />

Im Jahr 2012 hat die BNetzA die Kostenprüfung Strom zur Bestimmung des Effizienzwertes und der Erlösobergrenze<br />

für die 2. Regulierungsperiode vorgenommen. Mit der Festlegung des Effizienzwertes und der<br />

Erlösobergrenze durch die BNetzA wird derzeit im Jahr <strong>2013</strong> gerechnet.<br />

Der Wettbewerb im Strom- und Gassektor wurde durch die Akteure auch im Geschäftsjahr aktiv wahrgenommen.<br />

Mit nahezu 150 Stromlieferanten und fast 100 Gaslieferanten stand die SWU Netze im Jahr 2012<br />

in Geschäftsbeziehungen. Die SWU Netze transportierte für die Lieferanten die vereinbarten Energiemengen<br />

zu deren Kunden.<br />

Gegenüber dem bundesdeutschen Trend zum Stromverbrauch, der im Jahr 2012 um 1,4% Prozent geringer<br />

war als im Vorjahr, lag der Gesamtromverbrauch und damit die Transportmengen Strom im SWU Netzgebiet<br />

um 1,4% höher als im Vorjahr. Auch beim Gasverbrauch, der bundesweit um ein Prozent gestiegen ist, liegt<br />

die Steigerung im SWU-Netzgebiet im Geschäftsjahr bei 6,9%. Sehr stark beeinflusst wurde diese Entwicklung<br />

aufgrund der Witterung im Februar. Dieser Monat war unter gradzahltechnischer Betrachtung extrem<br />

kalt, so dass der Großteil des Zuwachses durch den zusätzlichen Raumwärmebedarf im privaten und industriellen-gewerblichen<br />

Bereich begründet liegt. Dies kommt insbesondere auch im Zuwachs des Transports der<br />

Fernwärmemengen von 11,2% zum Ausdruck. Der Transport von Trinkwasser lag im Geschäftsjahr mit 10,5<br />

Mio. m³ um 3,2% höher als im Jahr 2011.<br />

Das Ergebnis der SWU Netze verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr um 17,3 Mio. € und ist nun mit<br />

13,7 Mio. € negativ. Hauptgründe hierfür sind die Mindermengenabrechungen Strom für die Jahre 2009-<br />

2011 in Höhe von ca. 6,1 Mio. €, welche erst im Jahre 2012 ermittelt werden konnten und deshalb in den<br />

Vorjahren keine Vorsorge getroffen werden konnte. Hiervon betreffen 4,1 Mio. € Mindermengenabrechnungen<br />

mit der SWU Energie GmbH.<br />

Die Erhöhung der Pachtzahlungen von rund 4 Mio. € resultiert aus der Anpassung der Pachtberechnung an<br />

die zu Grunde liegende Formel für Netzentgeltberechnungen. Weiterhin sanken die Netzentgelte aufgrund<br />

der Regulierung insgesamt ca. 1 Mio. €. Ein Grund für die Umsatz- und Materialkostensteigerungen ist der<br />

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