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82<br />

ANTON CZETTLER<br />

Erst nach dem Auftritt Bocskays und Gabriel Bethlens wurde die Unabhängigkeit<br />

des zwischen Habsburg und die osmanische Großmacht eingekeilten<br />

Siebenbürgens das Leitbild der auswärtigen Politik seiner<br />

Fürsten 5 .<br />

Der unabhängigen Außenpolitik Siebenbürgens waren -wegen der<br />

doppelten Suzeränität, die sowohl dem Sultan 6 als auch dem ungarischen<br />

König gegenüber bestand, von vornherein Grenzen gesetzt. Das Schwergewicht<br />

der diplomatischen Tätigkeit lag dementsprechend auf den Beziehungen<br />

zu Konstantinopel bzw. zu Wien. Von großer Bedeutung war<br />

zudem das Verhältnis zu Polen und den zwei rumänischen Woiwodschaften,<br />

zur Moldau und zur Walachei sowie zu Frankreich, das im 16. und<br />

17. Jahrhundert Gegenpol habsburgischer Großmachtstellung war und<br />

dessen Könige Siebenbürgen als einen Pfeiler oder potentiellen Pfeiler<br />

ihrer antihabsburgischen Koalitionspolitik betrachteten bzw. in ihr gegen<br />

das Haus Österreich gerichtetes Bündnissystem einzuspannen versuchten.<br />

Im 16. Jahrhundert beschränkte sich die außenpolitische Aktivität<br />

der siebenbürgischen Fürsten auf den geopolitisch bedingten mittel- und<br />

osteuropäischen Raum. Den ersten, wenn auch gescheiterten Versuch,<br />

diesen Rahmen zu sprengen, unternahm im ausgehenden 16. Jahrhundert<br />

Sigismund Báthory, der sich der antiosmanischen christlichen Allianz<br />

anschloß und intensive Beziehungen zum Heiligen Stuhl aufrechterhielt.<br />

Nach dem Eingriff Gabriel Bethlens in den Dreißigjährigen Krieg beginnt<br />

das Fürstentum auch in der »großen europäischen Politik« eine Rolle zu<br />

spielen. Bethlen und seine zwei Nachfolger, Georg I. Rákóczi und Georg<br />

II. Rákóczi, pflegen je nach der vorherrschenden außenpolitischen Konstellation<br />

Beziehungen zu England, Dänemark, Schweden, den Generalstaaten<br />

und den protestantischen Ständen des Deutschen Reichs. Nach<br />

dem unglücklichen polnischen Feldzug Georg II. Rákóczis verliert das<br />

Fürstentum an Bedeutung. Während der Herrschaft des letzten Fürsten,<br />

Michael Apaffy, ist seine Existenz nur noch ein Vegetieren im Scharbten<br />

des türkischen Halbmonds.<br />

1. Die auswärtigen Beziehungen zur Zeit der Zápolya-Herrschaft<br />

János Zápolya hielt bereits vor seiner Wahl zum König Ungarns im<br />

Jahre 1526 — noch als Woiwode von Siebenbürgen — Beziehungen zum<br />

französischen König, Franz I. und zur Republik Venedig aufrecht 7 , um<br />

die zu erwartende Thronbesteigung Ferdinands von Habsburg zu vereiteln<br />

8 . Auch pflegte er enge Kontakte zu den polnischen Jagellonen,<br />

5 Ausführlich darüber bei der Behandlung des Bocskay-Aufstandes.<br />

6 Über das eigenartige Verhältnis Siebenbürgens zur Pforte s. unsere Ausführungen<br />

im Kapitel 1 bei der Behandlung der Begegnung Süleymans II. mit<br />

Johannes Sigismund in Belgrad.<br />

7 Vgl. Makkai, L., Histoire de Transylvanie, S. 121 sowie Hóm an/<br />

S z e k f ű, Band 3. S 19.<br />

8 Ferdinand berief sich als Thronprätendent auf die Verträge von 1491 und<br />

1507, die Kaiser Friedrich III., bzw. Maximilian I. mit dem ungarischen

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