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DEUTSCHE ANSIEDLER<br />

151<br />

Deutschen in Stuhlweißenburg erklärt werden. Die Gründe könnte ich<br />

als gesellschaftliche, wirtschaftliche und ideologische bezeichnen und<br />

folgendermaßen zusammenfassen:<br />

1. Das deutsche Bürgertum wurde gesellschaftlich ein Teil der herrschenden<br />

feudalen Klasse {deren Mitglied auch das Bürgertum war). Wie<br />

Gyula Szekfű schrieb 43 : »Es war ein Glied des ungarischen Ständetums.«<br />

Die Identifikation mit der ungarischen Umwelt wurde dadurch gefördert,<br />

daß die Entwicklung der deutschen Ansiedler den Regeln der Bewegungsrichtung<br />

der ungarischen Gesellschaft folgte.<br />

2. Die Deutschen waren hauptsächlich Kaufleute oder Handwerker.<br />

An der Identifikation mit der Einwohnerschaft waren sie interessiert.<br />

Auch die gemeinsamen Produktionsmittel förderten diesen Vorgang.<br />

3. Ideell wurde die Identifikation dadurch beschleunigt, daß die in<br />

die Stadt aufgenommenen Deutschen alle katholischer Religion waren.<br />

(Aus demselben Grunde kann man z. B. auch die langsamere Assimilation<br />

der Serben erklären).<br />

4. Die Assimilation wurde dadurch gefördert, daß die Stuhlweißenburger<br />

deutsche Einwohnerschaft — aus europäischen politischen Erwägungen<br />

— vom alten Heimatland und von den anderen deutschen<br />

Siedlungen isoliert war. Es war z. B. unmöglich das Heimatland zu besuchen,<br />

mit den Verwandten zu korrespondieren oder Literatur zu bekommen<br />

44 .<br />

Das alles hatte zur Folge, daß die im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts<br />

noch regen Beziehungen mit dem alten Heimatland immer lockerer<br />

wurden, und die zweite und dritte Generation sich schon in die städtische<br />

Gesellschaft integrierte. Das Stuhlweißenburger Deutschtum suchte<br />

keine Verbindung mit den ungarnländischen Deutschen, es gab keine<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen.<br />

43 Hóman-Szekfű: Bd. 5. 376.<br />

44 Hóman-Szekfű; Bd. 5. 375.

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