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CHRONIK 263<br />

von der Notwendigkeit seines Vorschlages überzeugen konnte. So wurde das<br />

»Collegium Hungaricum« am 1. März 1579 durch Gregor XIII. mit der Bulle<br />

»Apostoli muneris« für Priesterkandidaten aus Ungarn gegründet.<br />

Der tiefere Grund für die Errichtung eines ungarischen Collegs in Rom<br />

war die Situation zu jener Zeit. Das im 15. Jh. mächtige Ungarische Königreich<br />

erlitt im 16. Jh. einen tragischen Niedergang. In der Schlacht bei Mohács (1526)<br />

haben die Türken den Ungarn eine schwere Niederlage bereitet, 1541 eroberten<br />

sie Buda. Danach stand der mittlere Teil des Landes unter "türkischer<br />

Herrschaft, der westliche und nördliche Teil lag in den Händen der Habsburger,<br />

der östliche Teil war zuerst ein mehr oder weniger unabhängiges Königreich,<br />

später als Fürstentum Siebenbürgen bezeichnet. In Ungarn, besonders<br />

in dem mittleren Teil des Landes, gab es einen Mangel an katholischen Priestern<br />

infolge der türkischen Besetzung, wegen der Kriege und auch wegen<br />

der voranschreitenden Reformation.<br />

Es bestand in Rom das bereits 1552 gegründete »Collegium Germanicum«,<br />

das dann in den späteren Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.<br />

Diese zwei Collégien wurden am 13. April 1580 durch die Bulle »Ita sunt<br />

humana« vereinigt. Seit jener Zeit wurden Priester aus Ungarn in diesem<br />

Collegium ausgebildet, von den zwei Jahrzehnten abgesehen, in denen nach<br />

der Aufhebung des Jesuiten-Ordens 1773 das Collegium geschlossen war. Von<br />

seinen Alumnen wurden mehrere Primas von Ungarn, so auch der gegenwärtige<br />

Primas Kardinal Dr. Lékai, der zusammen mit dem verstorbenen Kardinal<br />

Julius Döpfner dort studiert hatte.<br />

Die Vierhundert-Jahr-Feier wurde durch den Jesuitenpater Mühlenbrock,<br />

dem Rektor des »Collegium Germanicum et Hungaricum«, eröffnet, der Festvortrag<br />

wurde von József Cserháti, Bischof von Pécs (Fünfkirchen), gehalten.<br />

Der Feier wohnten — an der Spitze einer Delegation mit Bischöfen aus Ungarn<br />

— Kardinal Lékai, der Kurien-Kardinal Franjo Seper und zahlreiche<br />

Gäste bei. Charakteristischerweise war auch Staatssekretär Imre Miklós anwesend,<br />

der Präsident des Staatlichen Amtes für Kirchenangelegenheiten. Es<br />

war auch die Teilnahme von Papst Johannes Paul II. vorgesehen; grundsätzlich<br />

hat er sein Erscheinen angekündigt, aber ér konnte wegen einer<br />

Terminüberschneidung nicht anwesend sein.<br />

In seiner Tischrede hat Kardinal Lékai eine erfreuliche Nachricht bekanntgegeben,<br />

wonach zwei weltliche und zwei Jesuiten-Alumnen aus Ungarn<br />

ins »Collegium Germanicum et Hungaricum« zum Studium kommen werden.<br />

Mag diese Mitteilung auch so erfreulich sein, aber wenn man berücksichtigt,<br />

daß sich vor dem Zweiten Weltkrieg durchschnittlich zehn Alumen<br />

im Collegium aufgehalten haben, ist diese nun zugelassene Studentenzahl<br />

sehr gering, besonders wenn man berücksichtigt, daß seit der kommunistischen<br />

Machtübernahme in Ungarn dort keine Alumnen aus Ungarn studiert<br />

haben. Genauer gesagt, gab es dort auch in dieser Zeit ungarische Alumnen,<br />

aber nur Emigranten, die dann nach dem Studienabschluß nicht nach Ungarn<br />

zurückkehrten. Im Collég leben nun 75 Studenten: 43 aus der Bundesrepublik,<br />

14 aus Kroatien (dem ehemaligen Kronland von Ungarn), 12 aus Österreich,<br />

2 aus Luxemburg, je einer aus den Niederlanden, aus der Schweiz und aus<br />

Rumänien (Siebenbürgen).<br />

In Ungarn herrscht nicht nur Priestermangel, sondern mehr noch fehlt der<br />

Nachwuchs an hochgebildeten Priestern, die dann die führenden Persönlichkeiten<br />

der katholischen Kirche werden könnten. So ist es gewiß kein Zufall,<br />

daß von den Kirchenführem Ungarns ein beträchtlicher Teil im »Collegium<br />

Germanicum et Hungaricum« studiert hat. Noch mehr hätte dieses Collég

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