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124<br />

DMYTRO ZLEPKO<br />

dert Pfarreien. Ihnen gegenüber standen 2000 reformatorische Pastoren 3 .<br />

Die katholischen Bischöfe fungierten als Titularerzbischöfe und befanden<br />

sich oft garnicht auf ungarischem Territorium.<br />

Zur Eigenart Siebenbürgens gehörte es wie in Ungarn, daß den drei<br />

privilegierten Nationen freie Religionsausübung gewährt wurde. Erst 1568<br />

— bis dahin wurde nach der Formel »cuius regio, eius religio« verfahren<br />

— wird die persönliche Entscheidung in Religionszugehörigkeitsfragen<br />

zugelassen.<br />

Zur vorherrschenden Konfession für Siebenbürgens Magnaten wurde<br />

der Unitarismus. Johannes Sigismund (1571), ein Förderer dieser Richtung,<br />

berief Franz David (Davidis Ferenc) 4 auf 'die Stelle des Hofpredigers.<br />

Dieser Davidis, einer der streitbarsten Vertreter des Unitarismus<br />

wurde zum Urheber von weiteren Abspaltungen. Auf ihn beriefen sich<br />

die Davidisten, welche Christus nur als den »fürsprechenden Erlöser«<br />

verehrten. Aus den Spaltungen der Davidisten entstanden die judaisierenden<br />

Unitarier (Semijudicantes), aus diesen später die Sabbatarier<br />

(szombatosok). Die Ideen des Unitarismus des 16. Jahrhunderts stammen<br />

aus Oberitalien und stellen die Einpersönlichkeit Gottes, nur des Vaters<br />

ins Zentrum ihrer Lehre. Erst als Stephan Báthory (1533—1586) den<br />

siebenbürgischen Thron bestieg, entließ er David als Hofprediger. In<br />

einem Religionsprozeß wurde der Unitarier am 1. Juni 1579 »blasphemiae<br />

damnatus« 5 , ins Gefängnis geworfen, wo er bald verstarb.<br />

Stephan Báthory selber, mit dessen Regierungsantritt 1571 die Gegenreformation<br />

in Siebenbürgen anzusetzen ist, wurde in seiner Jugend<br />

von Unitariern erzogen, wandte sich aber später entschieden dem Katholizismus<br />

zu. Die Geschichte des Geschlechts der Báthory ist im 16. und<br />

17. Jahrhundert eng mit dem Katholizismus und der Societas Jesu verbunden.<br />

Die Historiographie kennt über 60 berühmte Mitglieder dieses<br />

Geschlechts, dem ein König von Polen, fünf Fürsten von Siebenbürgen,<br />

ein Palatin, ein Kardinal und ein Erzbischof entstammen. Die Familie<br />

verzweigt sich im 14. Jahrhundert in zwei Linien: die der Somlyó und die<br />

von Ecsed 6 . Verschwägert ist das Geschlecht mit den mächtigsten Familien<br />

Ungarns, Siebenbürgens und Polens.<br />

Der schon erwähnte Stephan Báthory (27. 9. 1533—12. 12. 1586) 7 ist<br />

wohl der bedeutendste der Familie Báthory. Sein Vater war Reichspalatin<br />

und Wojewode von Siebenbürgen, die Mutter eine geborene Telegdi.<br />

3 (Arató, Stephan) Brevis et succinta descriptio quo tempore..., in:<br />

Verres, A. (Hrsg.): Fontes rerum Transylvanicarum. Bd. 5. S. 199—201.<br />

4 Vgl. Adriányi, Polnische Einflüsse, S. 63—64; zu Davidis siehe auch:<br />

David oder Davidis, Franz, in: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften<br />

und Künste... hrsg. von J. S. Ersch u. J. G. Gruber. 1. Sect. 23.<br />

Teil Leipzig 1832, S. 216—217; ebenso den Artikel Davidis Franz, in: Realencyklopädie<br />

f. protestantische Theologie u. Kirche. 3. Aufl. Band 4. Leipzig<br />

1898, S. 517—524.<br />

5 Schuller, Handschriftliche Vormerkungen, S. 368.<br />

6 Báthori auch Báthory; zur Genealogie der Báthory, vgl. Simolin;<br />

Stromberg.<br />

7 Zur Biographie von Stephan Báthory siehe: S 1 i w i n s k i.

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