Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA
Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA
Letöltés egy fájlban (30,9 MB - PDF) - EPA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUSSENPOLITIK SIEBENBÜRGENS 117<br />
cuccoli, waren imstande, die Türken mit Erfolg zu bekämpfen 101 Am 22.<br />
Januar 1662 fiel Fürst Johannes Kemény in der Schlacht bei Fenes und<br />
die Stände wählten den von der Pforte bereits früher eingesetzten<br />
Michael Apaffy zum Fürsten 102 .<br />
7. Die Regierungszeit Michael Apaffys und der Untergang des<br />
unabhängigen Siebenbürgens<br />
Mit dem Polen-Feldzug Rákóczis und den darauf folgenden Jahre<br />
lang anhaltenden türkisch-tatarischen Raub-Feldzügen fand die historisch<br />
gemessene kurze Glanzperiode des unabhängigen Siebenbürgens ihr<br />
unrühmliches Ende. Bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts konnte sich<br />
das Fürstentum von den Auswirkungen dieser Verwüstungen nicht<br />
mehr erholen. Sein internationales Ansehen schwand dahin und das Land<br />
war nicht mehr imstande, eine aktive Außenpolitik zu führen 103 .<br />
Die beinahe drei Jahrzehnte lang andauernde Regierungszeit des<br />
kultivierten aber politisch unbegabten und schwachen Apaffy war eine<br />
langsame Agonie des Fürstentums, das seinem Untergang entgegentaumelte.<br />
Apaffy selber war ein sehr bescheidener und mit der Theologie<br />
verbundener Mann, der aber wegen seiner geringen politischen Be-,<br />
gabung die Staatsgeschäfte seinem mächtigen Kanzler, Michael Teleki,<br />
überlassen hatte. Wie vorher erwähnt, büßte das Fürstentum nach Rákóczis<br />
Sturz an internationaler Bedeutung ein und konnte die in den<br />
101 Als Folge dieser äußerst vorsichtig ausgeführten Intervention ist der<br />
Kaiser in einen Krieg mit dem Sultan geraten (1662—1664), der mit dem<br />
Frieden von Vasvár beendet wurde. Wegen der ständigen Bedrohung seitens<br />
Frankreichs versuchte Leopold bis zur Belagerung von Wien einen<br />
großen Krieg mit den Türken zu vermeiden. Sein vorsichtiges Verhalten<br />
wurde von der politischen Führungsschicht Ungarns (Nikolaus Zrínyi u. a.)<br />
scharf kritisiert.<br />
102 Schrifttum zur Regierungszeit der zwei Rákóczi-Fürsten :<br />
Hóman-Szekfű, Magyar Történet, Band 4.<br />
Lukinics, I.:I. Rákóczi György és a lengyel királyság, Budapest<br />
1907.<br />
M a k k a i, L.: Histoire de Transylvanie, Paris 1946.<br />
Makk ai, L.: Magyar-román közös múlt, Budapest 1948.<br />
Szilágyi, S.: II. Rákóczi György, Budapest 1891.<br />
G o o ß , R.: Österreichs Stattsverträge, Siebenbürgen, Wien 1911.<br />
103 Hóman/Szekfű, (Band 4. S. 83/84) scheinen recht zu haben, wenn<br />
sie behaupten, daß für die Katastrophe eine einzige Person — im konkreten<br />
Fall Georg II. Rákóczi — nicht verantwortlich gemacht werden kann. Im<br />
Widerspruch dazu führen sie dann aus, mit welch absoluter Macht die<br />
Fürsten ausgestattet waren. Dieser absoluten Macht stand die Ohnmacht der<br />
Stände gegenüber. Zudem klingt die Behauptung, wonach »die Glanzperiode<br />
Siebenbürgens von 1613—1657 zu glanzvoll war, um von der Pforte<br />
ertragen zu werden«, allzu deterministisch. Durch bessere Beziehungen zu<br />
Konstantinopel — Georg II. Rákóczi unterschätzte die Macht der Pforte<br />
und legte viel mehr Wert auf seine Beziehungen zu den nordischen, protestantischen<br />
Mächten Europas — und eine vorsichtige Außenpolitik hätte<br />
die Katastrophe unter Umständen vermieden werden können.