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22 ANTON RADVANSZKY<br />

do über die Wachtruppen auszuüben. Sie beklagten sich bitter über die<br />

schlechte Disziplin der Hajdúkén und die unpünktliche Bezahlung ihres<br />

Gehaltes 48 .<br />

Am 16. Januar kam es zu einem Waffenstillstand und zu Friedenspraeliminarien<br />

zwischen Kaiser und König Ferdinand und Gabriel<br />

Bethlen, der bereits am 4. Januar zum »Fürsten von Ungarn« gewählt<br />

wurde. Als Protestant und vorsichtiger Politiker sträubte er sich jedoch<br />

dagegen, König zu werden. Er berief zunächst einen Reichstag nach<br />

Neusohl, um einen Entscheid über das Schicksal des Landes und der<br />

Heiligen Krone zu erreichen. Es ist bezeichnend, daß König Ferdinand<br />

zu diesem Reichstag seine Kommissare bestellte. Inzwischen bestanden<br />

48 Siehe Szilágyi, Anhang: Dokument III. S. 41. Wir gehen hier wörtlich in<br />

deutscher Übersetzung eine in einer altertümlich ungarischen Sprache<br />

verfaßte Bittschrift der Burgwarte an die Kronhüter wieder, die sich mit<br />

der Disziplinierung der Hajdúkén bei der Kronwache befaßt.<br />

»Die zwei Kronwarte, flehen Eure Gnaden an, Ihnen eine gute treue und<br />

anständige Erfüllung ihres Diensts bei der Heiligen Krone zu ermöglichen.<br />

Zu allererst möchten Eure Gnaden, die gemeinen Hajdúkén durch mündliche<br />

Zurechtweisungen ermahnen, daß sie gehorchen, daß sie ihren Dienst ohne<br />

lautes Fluchen erfüllen und uns keine Vorwürfe wegen Nichtbezahlung ihres<br />

Gehaltes machen; im Gegenteil sollen sie immer gehörsam bleiben, und<br />

ihren Dienst erfüllen, wenn auch machmal eine Verzögerung in der Zahlung<br />

ihres Gehaltes eintritt. Falls sie sich nicht so benehmen würden, soli es<br />

uns gestattet sein, sie zu bestrafen, den Namen eines Unfolgsamen auch<br />

öffentlich auszuschreiben, damit er den anderen kein Vorbild wird. Wir<br />

wissen, wer von ihnen gehorsam ist und wer seine Wachplichten erfüllt,<br />

ohne zu schreien oder zu murren. Unter ihnen, gibt es auch einige, die sich<br />

betrinken und nachts anstatt Wache zu stehen, zechen; auch schlafen<br />

manche betrunken außerhalb der Burg. Wenn wir sie dann mit einem Tag<br />

Kerker bestrafen, widersprechen sie, streiten mit uns, und berufen sich auf<br />

Eure Gnaden, daß wir keine Macht über sie hätten.<br />

Wenn sie außerhalb der Burg etwas Böses durchführen und wir sie bestrafen<br />

möchten, werfen sie uns vor, daß wir ihnen den ausstehenden Sold<br />

bezahlen sollten, denn sonst wollten sie abziehen. Außerdem rügen sie uns<br />

mit unredlichen und respektlosen Worten, die kein Burghauptmann in einer<br />

anderen Burg dulden würde, und die auch den guten Namen Eurer Gnaden<br />

beflecken, da wir ja nur die Person Eurer Gnaden vertreten.<br />

Es gibt zwar nur einige solche Burschen, die fluchen und murren, doch<br />

ist zu befürchten, daß sie uns eventuell hier in der Burg angreifen; zur<br />

Schließung und Öffnung des Tores — wie es uns unsere Anweisung vorschreibt<br />

— treten sie nur murrend und schimpfend und zankend an. Sie<br />

widersetzen sich uns, dem Wachtmeister und den Korporalen, mit Schimpfworten.<br />

Gott soll uns behüten, daß daraus etwas Übles entsteht.<br />

Also protestieren wir vor Euren Gnaden und bringen es Euch zu Kenntnis,<br />

da wir befehlsgemäß alle Vorfälle Euren Gnaden mitzuteilen haben.<br />

Die beiden Burgwarte flehen Eure Gnaden an, jeden von uns zu Lasten<br />

unseres Zehnten einen Hajdukenposten zur Verfügung zu stellen, damit<br />

jeder von uns sich einen anständigen alten Burschen, mit Säbel und Gewehr<br />

halten kann, der überall zu erscheinen wagt, dem wir Speise und Trank<br />

geben, der stets demjenigen von uns, der aus der Burg hinausgeht, folgen<br />

wird. Er könnte als Bote für die Burg oder zu jemand anderen dienen.<br />

Übrigens sollten die zwei Burschen bei Tag und Nacht, sich mit anderen<br />

Burschen in unserer Nähe aufhalten, um im Notfalle zur Verfügung zu<br />

stehen. Denn bei der heutigen Lage, wenn wir einem sagen, daß er einen<br />

von uns begleiten soll, wagt er zu erwidern, daß er dazu nicht verpflichtet

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